Michail Lwowitsch Glinski
Michail Lwowitsch Glinski (ukrainisch Михайло Львович Глинський; * etwa 1470; † 15. September 1534) war ein Heerführer ukrainischer Herkunft.
Er entstammte einer ukrainischen Fürstenfamilie, die im Großfürstentum Litauen großen Einfluss besaß. Glinski wurde unter König Alexander Jagiello Hofmarschall von Litauen und Starost von Bielsk. Er hatte zwölf Jahre in Westeuropa zugebracht und an den Kriegen des Kaiser Maximilian I. teilgenommen. 1506 rettete er Litauen durch einen kühnen Handstreich vor einem Einfall der Tataren.
Doch sein stolzes und gewalttätiges Auftreten gegen die Großen des Reiches und Verdächtigungen bei König Sigismund I., dass er das Land der Herrschaft Moskaus unterwerfen wolle, brachten ihn bald in Ungnade. Mit seinen Brüdern organisierte er von 1507 bis 1508 einen Aufstand gegen die bestehende Herrschaft in Litauen, der jedoch misslang. Seine Pläne bestanden darin, aus dessen belorussischen, ukrainischen und russischen Gebieten einen selbständigen Staat zu bilden.
Er floh nach Moskau, trat in die Dienste des Zaren Wassili III. und drang 1507 mit einem russischen Heer in Polen ein, wurde aber von Sigismund geschlagen. Der Zar schloss 1508 mit Sigismund Frieden. Glinski lebte nun in Moskau und war aller seiner Güter beraubt. Er wurde später sogar ins Innere Russlands verbannt. Wegen geheimer Verbindungen zum polnischen König Sigismund I. kam er einige Jahre in Gefangenschaft.
Auf Fürsprache des Kaiser Karl V. und Glinskis Nichte Helene, die 1526 Gemahlin des Zaren geworden war, wurde er wieder befreit. Nach seiner Freilassung gewann er großen Einfluss auf den Zaren Wassili III. und 1533 wurde er sogar zum Vormund des Zarewitsch Iwan ernannt. Als er jedoch das ausschweifende Leben Helenes tadelte, ließ ihn diese blenden und ins Gefängnis werfen, wo er 1534 starb.
Personendaten | |
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NAME | Glinski, Michail Lwowitsch |
KURZBESCHREIBUNG | Heerführer ukrainischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | etwa 1470 |
STERBEDATUM | 15. September 1534 |