Cerro Torre
Cerro Torre | |
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Der Cerro Torre | |
Höhe | 3133 m |
Lage | Patagonien, Argentinien/Chile |
Gebirge | Anden |
Koordinaten | |
Typ | Granitberg |
Erstbesteigung | 1959 Cesare Maestri und Toni Egger (umstritten) |
Der Cerro Torre (spanisch: "Turm-Berg") ist ein 3.133 Meter hoher Granitberg, welcher sich im Campo de Hielo Sur an der Argentinisch-Chilenischen Grenze befindet, etwa 50 km nördlich des bekannten Nationalpark Torres del Paine. Der Cerro Torre ist extrem schwer zu besteigen und gilt daher als einer der schwierigsten und zugleich begehrtesten Gipfel der Welt.
Geschichte
Die Erstbesteigung soll am 30. Jänner 1959 durch den Italiener Cesare Maestri und den Österreicher Toni Egger erfolgt sein. Beim Abstieg verunglückte Egger tödlich durch eine Eislawine. Da seine Kamera das Gipfelfoto enthielt und verloren ging, konnte Maestri nie beweisen, dass er tatsächlich den Gipfel erreicht hatte. Viele Bergkameraden bezweifelten seine Schilderungen, und somit galt der Cerro Torre weiterhin als unbestiegen.
46 Jahre lang konnte keine Seilschaft auch mit den neuesten technischen Hilfsmitteln einen Aufstieg über die "Maestri-Egger-Route" erfolgreich wiederholen. Bergsteiger von mehr als 20 Expeditionen, die einen Versuch wagten, berichteten auch vom Fehlen der angeblich von Maestri gesetzten Stahlhaken. Am 12.-13. November 2005 wurde die Maestri-Egger-Route schließlich von Alessandro Beltrami, Ermanno Salvaterra und Rolando Garibotti "wiederholt". Die Route heißt "El Arca de los Vientos" und wurde mit dem Schwierigkeitsgrad ABO bewertet (Ein detaillierter Bericht auf Spanisch ist unter den Weblinks zu finden).
11 Jahre später kehrte Maestri wieder zurück zum Torre. Diesmal versuchte er, sich mit Hilfe eines großen Kompressors quasi "hinaufzubohren". Am 2. Dezember 1970 erreichte er die Wand unterhalb des Gipfels, verzichtete aber darauf, den unstabilen Gipfelschneepilz zu besteigen (Zitat: "Der wird eines Tages weggeblasen"). Der Kompressor hängt noch heute eine Seillänge unter dem Gipfel.
Der Deutsche Filmregisseur Werner Herzog hat den Film Schrei aus Stein im Umland der Cerro Torre gedreht.
Fotos
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Panorama mit Fitz Roy (rechts) und Cerro Torre (links)
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Cerro Torre mit Gletscherlagune im Winter
Weitere hinreißende Ausblicke auf den Cerro Torre im besten Licht sind auch in Publikationen des Natur- und Landschaftsfotografen Art Wolfe veröffentlicht.
Spektakuläre Bilder einer Extremtour, deren Seilkameradschaft es leider nicht vergönnt war, den Gipfel über die mehr als 1000 m hohen senkrechten Granitwände zu erreichen, gibt es von dem österreichischen Bergfotografen Heinz Zak.
Siehe auch
- Nationalpark Los Glaciares
- Fitz Roy
- El Chaltén
- Commons: Cerro Torre – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur
- Tom Dauer: Cerro Torre - Mythos Patagonien, 2004, ISBN 390911105X, AS-Verlag: Der Autor erzählt die Entdeckungsgeschichte Patagoniens, die am Cerro Torre - den er selbst zwei Mal versuchte - und im Drama um Cesare Maestri ihren Höhepunkt findet.
- Peter Meier-Hüsing: Der unmögliche Berg, 2006, ISBN 3-89029-288-7, PIPER-Verlag, Buchreihe MALIK: Gestützt auf Recherchen vor Ort, auf neue Interviews mit Cesare Maestri, mit dessen Freunden, Seilpartnern und Kritikern rekapituliert der Autor die aufregende Geschichte der Erstbesteigung des Cerro Torre.