Mallorca
außerordentlicher Schönheit, die besten Tomaten, Bohnen und süßesten Weintrauben, ...

Mallorca (lat. insula maior, später Maiorica – „die größere Insel“ im Vergleich zu Menorca) ist eine spanische Insel. Sie liegt im westlichen Mittelmeer, 250 Kilometer von Valencia, 200 von Barcelona und 300 km von Algier entfernt. Mallorca ist die größte Insel der Balearen-Gruppe.
Mallorca hat eine maximale Ost-West-Ausdehnung von 98 Kilometern und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 78 km. Mallorca ist 3.624 km² groß und verfügt über eine Küstenlinie von 398 km Länge. Die Lage der Insel im westlichen Mittelmeer ist für ihre historische und ökonomische Entwicklung entscheidend gewesen.
Mallorca hat – je nach seinen geologischen Gegebenheiten – sehr verschiedene Landschaften. An erster Stelle ist jedoch die Serra de Tramuntana hervorzuheben, eine Gebirgskette, die parallel zur Nordküste verläuft und ihren höchsten Punkt mit dem Puig Major (1.445 Meter) erreicht. Dort befinden sich steile und felsige Küstegebiete mit kleinen, steinigen Stränden von außerordentlicher Schönheit. An den Seitenhängen der Berge mit ihren abschüssigen Wildbächen haben sich fruchtbare Täler gebildet, wo Apfelsinen– und Zitronenbäume (Sóller) wachsen, und auf ihren endlosen Terrassen werden die besten Tomaten, Bohnen und süßesten Weintrauben angebaut (Estellencs, Banyalbufar, Deià, Valldemossa).
An die Serra de Tramuntana grenzend, liegt im Zentrum Es Raiguer. Hier gibt es reichlich Wasser, aber wenig flaches, kultivierbares Gelände. In Es Plà, der Ebene, dagegen herrschen ausgedehnte ebene Flächen vor, von denen die meisten landwirtschaftlichen Produkte für den täglichen Verbrauch kommen, wie Kartoffeln, Reis, Mais, Gemüse usw. Von Nordwesten nach Südwesten fällt das Terrain bis zum Meer sanft ab. Und da finden wir Buchten und lange Strände, kleine Einbuchtungen mit sehr feinem Sand und klarem Wasser, in dem sich das Grün der Pinien- und Feigenbäume spìegelt, die bis an das Meer heranreichen.
Im Südwesten Mallorcas öffenet sich die große Bucht von Palma, die in sich Palma, die alte Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Mallorca und das gegenwärtige politische und ökonomische Zentrum der Autonomen Region der Balearen bildet. Im Süden liegt Cabrera, heute ein Meer- und Land-Nationalpark und im Westen Sa Dragonera, die ebenfalls vom Inselrat Mallorcas zu einem Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Einwohner
Auf Mallorca leben 985.000 Einwohner (Ende 2005), davon 375.773 in der Hauptstadt Palma. Die nächstgrößeren Gemeinden sind Calvià (43.499), Manacor (35.908), Llucmajor (29.891), Marratxi (28.237), Inca (26.504), Felanitx (16.566), Pollença (15.987), Alcúdia (15.897) und Sóller (12.521). Darin enthalten sind über 100.000 Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung.
Sprachen
Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch (Kastilisch). Der auf der Insel gesprochene katalanische Dialekt wird Mallorquí genannt. Seit 1983 ist Mallorquí gleichberechtigte Amtssprache. In den touristischen Zentren der Insel werden größtenteils auch Deutsch und Englisch gesprochen.
Siehe auch: Sprachen auf Mallorca.
Verwaltung

Mallorca gehört zum Autonomiegebiet der Balearen (entspricht etwa einem Bundesland). Das Autonomiegebiet wird von Palma aus vom Govern Balear regiert, jede Balearen-Insel hat einen Consell Insular (Inselrat). Mallorca ist in sechs Regionen aufgeteilt, traditionell comarques genannt, die aber keine politischen Grenzen darstellen: Palma, Serra de Tramuntana, Llevant, Pla de Mallorca, Raiguer, Migjorn. Politisch ist die Insel in 53 Gemeinden mit Verwaltungssitz (municipis) gegliedert.
Geografie

Lage
Mallorca ist die größte Insel der Balearen und liegt im westlichen Teil des Mittelmeers, südwestlich des spanischen Festlands, zwischen 39°15′40″ und 39°57′40″ nördlicher Breite und 2°19′38″ und 3°28′42″ östlicher Länge. Die Insel verfügt über eine Ausdehnung von 3.620 km², was in etwa der zusammengenommenen Fläche des Saarlandes und der Stadtstaaten Bremen und Hamburg entspricht.
Die Serra de Tramuntana, ein bis 20 Kilometer breiter Gebirgszug, mit 46 Gipfeln über 1.000 m Höhe , bildet die zerklüftete, nordwestliche Bergregion und erstreckt sich mit fast 100 Kilometer von der Insel Sa Dragonera bis zum Cap Formentor. Die Serra de Llevant im Südosten der Insel, die sich im Norden auf die gesamte Halbinsel von Artà erweitert, erreicht eine Höhe von über 500 Metern. Im zentralen Teil Mallorcas befindet sich die Ebene Es Pla, die nur von kleineren Höhenzügen unterbrochen wird. Die Ebene wird von den großen Buchten von Pollença und Alcúdia im Nordosten und Palma im Südwesten zum Meer hin abgeschlossen. Dort befinden sich viele der langen Sandstrände, die das Hauptziel für die meisten Urlauber sind.
Klima

Mallorca genießt ein gemäßigtes, subtropisches Klima, mit kurzen, milden Wintern und heißen Sommern, durchschnittlich 7,9 Sonnenstunden am Tag und durchschnittlichen Niederschlagsmengen (1.400 Millimeter im Norden, 400 Millimeter im Süden).
Siehe auch: Klimadaten Mallorca
Flora und Fauna
Mallorca besitzt eine reiche Flora aus über 1.500 Arten. Die Fauna ist weniger artenreich und umfasst nur wenige Säugetier-, jedoch sehr viele Vogel-Arten. Die einzigen wildlebenden größeren Säugetiere sind verwilderte Hausziegen in der Serra de Tramuntana. Bemerkenswert sind der endemische Balearen-Sturmtaucher (Puffinus mauretanicus), Purpur- und Seidenreiher, Zwergrohrdommel, Mönchsgeier sowie der Rosa-Flamingo. Darüberhinaus gibt es Reptilien und Amphibien, darunter die erst Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wiederentdeckte, endemische Mallorca-Geburtshelferkröte.
Nationalparks
- Parque Nacional Archipiélago de Cabrera
Naturparks
- Parque Natural Mondragó
- Parque Natural S'Albufera de Mallorca
Naturreservate
- Area Natural Barrancs de Son Gual y Xorrigo
- Area Natural Sierra de Tramuntana
- Area Natural Bonany
- Area Natural Cala Mesquida-Cala Agulla
- Area Natural Calas de Manacor
- Area Natural Sa Canova
- Area Natural Cap de Ses Salines
- Area Natural Cap Andritxol
- Area Natural Cap des Llamp
- Area Natural Cap de Cala Figuera-Refeubeig
- Area Natural Cap Enderrocat
- Area Natural Es Carnatge des Coll den Rabassa
- Area Natural Consolació
- Area Natural Cap Vermell
- Area Natural Sa Dragonera
- Area Natural S'Albufereta
- Area Natural Es Fangar
- Area Natural Dunas de Son Real
- Area Natural Garriga de Son Caulelles
- Area Natural S'Heretat
- Area Natural Massís de Randa
- Area Natural Marina de Lluc Major
- Area Natural Montañas de Artá
- Area Natural Playa de Mitjorn de Tramuntana
- Area Natural Puig de Sant Martí
- Area Natural Puíg de María
- Area Natural Puig de Sant Miquel
- Area Natural Puig de Ses Donardes
- Area Natural Puig de Son Seguí
- Area Natural Punta de N'Amer
- Area Natural Puig Segué
- Area Natural Sa Punta Manresa
- Area Natural Sa Punta de Capdepera
- Area Natural Punta Prima
- Area Natural Es Saluet
- Area Natural Sant Salvador-Santuery
- Area Natural Santa Magdalena
- Area Natural Serra de Son Fe
- Area Natural Torrent de Canyamel
- Area Natural Son Nofre
- Area Natural Torrent de Na Borges
- Area Natural Es Trenc-Salobral de Campos
- Area Natural La Victòria
Gebirge, Täler, Seen
Drei Gebirgszüge rahmen die Insel im Südosten, Nordwesten und Osten ein, die wenig spektakuläre Serra de Llevant und die berühmte, über weite Strecken nicht besiedelte Serra de Tramuntana, in der die höchsten Berge der Insel, der Puig Major (1.445 Meter), der Puig Massanella (1.348 Meter), der Puig Tomir (1.103 Meter), der Puig de l´Ofre (1.091 Meter), der Puig d´es Teix (1.064 Meter) und der Puig Tossals (1.047 Meter) liegen.
Die höchsten Berge
- Puig Major (1.443 m Höhe ü. N.N.)
- Puig Massanella (1.348 m Höhe ü. N.N.)
- Tomir (1.103 m Höhe ü. N.N.)
- L'Ofre (1.090 m Höhe ü. N.N.)
- Alfabia (1.067 m Höhe ü. N.N.)
- Teix (1.064 m Höhe ü. N.N.)
- Tossals (1.047 m Höhe ü. N.N.)
- Galatzó (1.025 m Höhe ü. N.N.)
- Es Cornador (1.009 m Höhe ü. N.N.)
- Puig Raig (1.002 m Höhe ü. N.N.)
In den drei Gebirgszügen Mallorcas findet sich auch der bekannte Canyon Torrente de Pareis und die beiden Trinkwasser-Speicher-Seen Embalse de Cúber und Gorg Blau sowie im Osten die Serra Artana mit dem höchsten und kompaktesten Massiv der östlichen Bergkette. Acht niedrige Berge gehören dazu, wobei der Puig de Ferrutx (552 Meter) der höchste ist und Puig d´en Mir (256 Meter) der niedrigste. Das Gebiet von Caps de Ferrutx mit seinen Felseinschnitten ist Schutzraum für Fischadler und Wanderfalke.
Geschichte
Bis vor nicht allzu langer Zeit war das Meer der wichtigste Kommunikationsweg. Daher waren die ersten Bewohner Mallorcas Völker aus dem Raum des mare internum, des Mittelmeeres. Die ersten Siedler, die vor ungefähr 4.000 Jahren v. Chr. hierherkamen, ließen sich in den zahlreichen natürlichen Höhlen an der Küste nieder. Aus dieser Zeit sind auch die künstlichen Grabhöhlen (cova de Homonet auf Son Ribot, Mitjà de les Beies und die Navetes), allein stehend oder in Gruppen, die auch als Wohngebäude dienten (sa Marineta, Hospitalet Vell).
Später kamen andere Gruppen, die das Innere der Insel besiedelten und in Bauten aus zyklopischen Steinen, den sogenannten Talayots, wohnten, von denen mehr als 1.000 katalogisiert sind.
Schon in neuerer historischer Zeit begannen die Völker des Nahen Ostens zu emigrieren und gelangten so weit, wie es ihnen die damaligen Möglichkeiten der Seefahrt erlaubten. Es kamen und gingen die Phönizier, Griechen und Karthager, die auf ihren Handels- und Geschäftsfahrten das ganze Mittelmeer durchkreuzten, bis 123 v. Chr. schließlich die Römer unter dem Kommando von Quinto Metelo landeten und Ansiedlungen auf der Insel gründeten. Pollentia im Norden und Palma im Süden waren ihre wichtigsten Städte, und noch heute kann man die Spuren, die von der römischen Kultur geblieden sind, besuchen und ihren Anblick genießen. Es sind noch heute Ortsnamen erhalten, die auf arabischen oder Berber-Ursprung hinweisen.
Aber nicht nur orientalische Völker kamen immer wieder auf die Insel, sondern auch solche aus Nordafrika in Zeiten der Expansion. Die Mauren oder Araber herrschten vom zehnten bis zum dreizehnten Jahrhundert, in dem Mallorca von den Christen wiedererobert wurde. Aus der Araberzeit ist die Errichtung von Trockenmauern (parets seques) zum Bau von Terrassen überliefert, stammen die Bewässerungsgräben und Brunnen, die für die Landwirtschaft gebraucht wurden. Im Jahre 1229 dringt Jaime I. von Aragón und Katalonien in Madina Mayurqa ein und besiegt die Militärmacht der Mauren, die entweder fliehen oder sich mit den neuen Herren arrangieren mussten.
Kurze Zeit später wird mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die nach dem ausdrücklichen Willen des Königs der Jungfrau Maria geweiht ist. Sein Sohn, Jaime II. und König von Mallorca, lässt an vielen Orten Paläste und Residenzen bauen. Jaime III., der Neffe des Königs, kam in der Schlacht von Llucmajor ums Leben, und die Unabhängigkeit dieses schönen Königreiches inmitten des Meeres ging verloren.
Unter den Katholischen Königen war Mallorca selbständiger Teil der Krone von Aragón und später von Spanien, bis es Anfang des 18. Jd. seine Selbständigkeit verlor.
Erst mit der Wiedereinführung der Demokratie in Spanien sind die Balearen seit 1983 wieder ein autonomes Territorium, als das Autonomiestatut unterzeichnet wurde. Die Inseln bekamen eine autonome Regierung, und jede Insel einen eigenen administrativen Rat.
Ereignisse

- um 3.500 v. Chr: Aus dieser Zeit stammen erste prähistorische Spuren.
- um 1.500 v. Chr: Die Talayot-Kultur, die balearische Variante der Bronze- und Eisenzeit beginnt. Die Talayot-Kultur steht in Handelsbeziehungen mit den Phöniziern und Griechen.
- 123 v. Chr.: Römische Invasion. Caecillius Metellus Balearicus gründet die Städte Pollentia (heute Alcúdia) und Palma (von lateinisch palma, Siegespalme).
- 450 n. Chr: Die Vandalen erobern die Balearen.
- 534 n. Chr: Oströmische Truppen erobern Mallorca.
- 902: Mallorca wird von den Mauren erobert.
- 1229: Im Rahmen der Reconquista wird Mallorca von den aragonischen Truppen unter Jaume I. erobert.
- 1276: Jaume II. ruft das Königreich Mallorca aus.
- 1349: Pedro IV. von Aragón vertreibt Jaume III. und in der Folge wird Mallorca aragonische Provinz. Bis zur Autonomie von 1983 wird die Insel vom Festland her regiert.
- 19. Jahrhundert: Anfang des Tourismus. Berühmt ist der Aufenthalt des polnischen Komponisten Frédéric Chopin und der französischen Schriftstellerin George Sand (Ein Winter auf Mallorca) in Valldemossa.
- 1936: Im Spanischen Bürgerkrieg fällt Mallorca in den Machtbereich der Falange.
- 1960er Jahre: Der Massentourismus setzt ein.
- 1978: Spanien wird parlamentarische Monarchie.
- 1983: Die Balearen werden autonome Region.
Frühgeschichtliche Ansiedlungen
- Capocorb Vell (Llucmajor)
- Ses Talaies de Can Jordi (Santanyi)
- Poplado Talaiótico de S'Illot (S'Illot)
- Talaiot de Sa Canova (Ctra. Artà - Colonia de Sant Pere)
- Ses Païsses (Artà)
- Necròpoli de Son Real (Ca'n Picafort, Gemeinde Santa Margalida)
- Poblado Talaiótico de Son Fornès (Montuïri)
- Novetiforme Alemany (Magaluf/Calvià)
Wirtschaft
Die Wirtschaft ist geprägt von Tourismus. 1960 besuchten 360.000 Touristen die Insel, 1970 waren es bereits mehr als 2 Millionen. Heute liegt die Zahl der Urlauber bei knapp 10,5 Millionen. Hinzu kommen noch ca. 2 Millionen Tagestouristen. Damit liegt die Insel deutlich vor der zweitwichtigsten Touristenregion Spaniens, Katalonien. Der Flughafen Son Sant Joan fertigte 2005 rund 21 Millionen Fluggäste ab. Insgesamt stehen den Gästen rund 286.400 gemeldete Hotelbetten in 1.600 Hotelanlagen zur Verfügung (Stand: März 2006 nach Angaben des Hotelverbandes ) (die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Betten wird nach Schätzungen mit rund 100.000 angenommen.)
Die Mehrzahl der Touristen stammt aus Deutschland und Großbritannien. Geradezu zum Symbol für den deutschen Massentourismus, der jedoch weite Teile der Insel nicht berührt, ist der Ort S'Arenal, für den englischen Magaluf geworden. Es gibt aber auch eine nicht geringe Zahl von Individualtouristen, die etwa in der Serra de Tramuntana wandern oder Rad fahren und ca. 35.000 ausländische Residenten, die sich auf Mallorca niedergelassen haben und sich zum Teil auch in die dortige Gesellschaft integrieren.
Daneben sind Landwirtschaft, Bergbau (vor allem Marmorabbau), Leichtindustrie (Leder, Keramik, Perlen, Glas) sowie Fischerei bedeutende Wirtschaftszweige.
Die Mallorquiner erwirtschaften eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen Spaniens: 17.000 Euro gegenüber 13.500 Euro im spanischen Durchschnitt. Haupteinkommensquelle ist mit 75 Prozent der Dienstleistungsbereich Tourismus gefolgt von der Bauindustrie mit rund 10 Prozent. Fast drei Viertel der Insel sind landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Landwirtschaft stellt 11 Prozent der Arbeitsplätze der Insel, trägt aber nur 2,5 Prozent zum Bruttonationaleinkommen bei.
Medien in Landessprache
Radio
- Radio Mallorca Ser
- Radio Popular Cope
- Última Hora Radio
- Radio Nacional de España
- Onda Cero
- Radio Jove
- Radio Balear
Fernsehsender
- Antena 3
- T.V.E. Balear
- M-7
- Canal 4
- IB 3
Siehe auch
- Glas auf Mallorca, Kohleindustrie auf Mallorca, Eisenbahnen auf Mallorca,
- Agrarprodukte auf Mallorca, Ökologische Landwirtschaft auf Mallorca,
- Integrierte Landwirtschaft auf Mallorca, Kunstperlen-Majòricas
Kultur
Lange vor den Stränden haben sich die Besucher der Insel der Ruhe, wie sie Rubén Darío nannte, für die zahlreichen Denkmäler, bedeutenden Gebäude, Museen, Kunstgalerien und die Literatur Mallorcas interessiert. Aber nicht nur die Monumente und Sehenswürdigkeiten von Palma - die Kathedrale, das Schloss von Bellver, der Palacio Real, die Lonja, das Gran Hotel, das Museo de Mallorca, Patrizierhäuser wie Can Vivot, Can Oleza, Casal Solleric und etwa zwanzig Galerien für moderne Kunst-, sondern auch die Klöster, die Verteidigungstürme, Kirchen, Rathäuser und Museen der 52 anderen Städte Mallorcas bilden den architektonischen und künstlerischen Reichtum Mallorcas.
Die jährlich sich wiederholende Spielzeit der Oper, die Abonnementskonzerte des Sinfonieorchesters Ciutat de Palma oder das Programm Un invierno en Mallorca bereichern das kulturelle Leben in den Wintermonaten, und im Sommer sind es die Festivals für klassische Musik im Freien oder die Konzerte für moderne Musik, Jazz sowie Ballett-und Theateraufführungen.
Die öffentlichen Stiftungen tragen ihren Teil bei, Kunst zu verbreiten und sich an ihr zu erfreuen. Die Stiftungen Pilar und Joan Miró, la Caixa, Sa Nostra und March erweitern das Angebot an Ausstellungen, die regelmäßig in den staatlichen Ausstellungszentren Sa Llotja, Casal Solleric, Ses Voltes, Bellas Artes oder Casa de Cultura besichtigt werden können.
Die literarischen und pädagogischen Zyklen, die von oder Universität der Balearen zusammen mit privaten Institutionen durchgeführt werden, finden in den komfortablen und technisch gut ausgerüsteten Veranstaltungssälen in und außerhalb der Hauptstadt statt.
Sport
Auf der Insel Mallorca nimmt der Segelsport eine Spitzenstellung ein. Gleichgültig, ob die Freunde dieses Sports mit der eigenen Yacht kommen oder sie an Ort und Stelle mieten, ob sie mit einem leichteren Boot oder dem Surfbrett segeln.
Organisierte Ausflüge aufs Meer oder Fahrten mit ausgeliehenen Booten oder Tretbooten sind verschiedene Formen, das Meer überall auf Mallorca zu genießen. Außerdem gibt es an vielen Orten der Insel Segel-, Unterwassersport-, Kanu-, Tauch-, Schwimm- und Wasserskikurse.
Vom Klima begünstigt, radeln die Fahrradfahrer die sanften oder abschüssigen Straßen der Sierra entlang. Andere wieder spielen in der Ebene Golf in einem der 18 Klubs. Andere praktizieren den Flug mit Fallschrimen, den motorlosen Flug oder fahren mit dem Freiballon.
Für die Freunde des Reitsports gibt es mehr als ein Dutzend Reitklubs, wo sie ihrem Sport im Klub oder auf Ausflügen nachgehen oder erlernen können. Auf den zwei Pferderennbahnen in Palma und Manacor werden an den Wochenden Trabrennen ausgetragen.
Zahlreiche andere Sportarten können während eines Aufenthaltes auf Mallorca betrieben werden: Tennis, Fußball im Freien und in der Halle, Volleyball, Pétanque, Karting usw. oder Trekking, Bergsteigen, Unterwasserfischfang in Begleitung eines Betreuers.
Palma verfügt über fünf Sportzentren und städtische Schwimmbäder wie das von Son Hugo, das aus Anlass der Universiade Palma 1999 eingeweiht wurde. Die jüngsten Erfolge von Real Mallorca und sein neues Stadion Son Moix haben das Interesse für diese Fußballmannschft in ganz Europa anwachsen lassen, und alle vierzehn Tage kann man zu einem Spiel gehen.
Orte
Alaró - Alcúdia - Algaida - Andratx - s'Arenal - Ariany - Artà - Banyalbufar - Binissalem - Búger - Bunyola - Cala Bona - Cala d'Or - Cala Figuera - Cala Millor - Cala Rajada - Cala Santanyí - Cales de Mallorca - Calvià - Ca'n Picafort - Campanet - Campos - Canyamel - Capdepera - Colònia de Sant Jordi - Consell - Costitx - Deià - Escorca - Esporles - Estellencs - Felanitx - Fornalutx - Inca - Lloret de Vistalegre - Lloseta - Llubí - Llucmajor - Magaluf - Manacor - Mancor de la Vall - Maria de la Salut - Marratxí - Montuïri - Muro - Orient - Palma - Palma Nova - Paguera - Portocristo - Petra - Pollença - Porreres - Port de Pollença - Puigpunyent - Sa Calobra - Sa Coma - Sa Pobla - Santa Eugènia - Santa Margalida - Santa Maria del Camí - Santanyí - Santa Ponça - Sant Joan - Sant Llorenç des Cardassar - Selva - Sencelles - Ses Salines - Sineu - Sóller - Son Servera - Valldemossa - Vilafranca de Bonany
Häfen
Mallorca verfügt über Insgesamt 43 Hafenanlagen mit 14.280 Liegeplätzen.
- Cala d'Or (Yachthafen)
- Cala Figuera (Fischereihafen, Yachthafen)
- Ca'n Picafort (Yachthafen)
- Cala Rajada (Fischereihafen)
- Colònia de Sant Jordi (Yachthafen, Fischereihafen)
- Colònia de Sant Pere (Fischereihafen)
- Palma (Seehafen, Yachthafen, Fischereihafen)
- Portals Nous (Yachthafen)
- Portocristo (Fischereihafen)
- Portocolom (Fischereihafen)
- Port d'Andratx (Yachthafen, Fischereihafen)
- Port d'Alcudia (Yachthafen, Fischereihafen)
- Port de Pollença (Yachthafen, Fischereihafen)
- Port de Soller (Yachthafen, Fischereihafen)
- S'Arenal (Yachthafen)
- Cala Major (Fischereihafen)
Klöster und Einsiedeleien


- Santuario de Cura (Puig de Randa, Algaida, in 540 m Höhe)
- Santuario de Monti - Sion (Porreres, in 263 m Höhe)
- Ermita de Sant Miquel (Montuïri, in 246 m Höhe)
- Ermita de Bonany (Petra, in 317 m Höhe)
- Santuario de Sant Salvador (Felanitx, in 510 m Höhe) – Das 1342 gegründete Kloster auf dem 509 m hohem Puig Sant Salvador, 2 km von Felanitx entfernt, wurde 1617 um die Klosterkirche erweitert. Eine Marienstatue aus dem 13. Jahrhundert befindet sich in der als Wallfahrtsort bekannten Kirche.
- Ermita de Betlem (Artà)
- Ermita de la Victòria (bei Alcúdia, in 400 m Höhe)
- Santuario de Puig de Maria (Pollença, in 333 m Höhe)
- Santuario de Lluc (Escorca/Lluc in 550 m Höhe)
- Ermita de Santa Magdalena (Inca, in 304 m Höhe)
- Ermita de la Trinitat (Valldemossa, in 540 m Höhe)
- Cartuja de Valldemossa
Sehenswürdigkeiten
Die Infrastrukturen für Vergnügen und Unterhaltung, die zusammen mit den Unterkünften in fast allen touristischen Zentren der Insel entstanden sind, bieten eine große Mannigfaltigkeit und sehr Spezielles an, um die Zeit der Ferien maximal genießen zu können. Die Reisebüros organisieren Tagesausflüge, bei denen man u.a. die Höhlen von Porto Cristo (Drach-Höhlen) und Artà besuchen kann, oder die römischen Ruinen von Pollentia in Alcúdia, den Strand von Formentor, die Kartause von Valldemossa, den Hafen von Cala Figuera, die Inseln Dragonera und Cabrera, um nur einiges zu nennen.
Andere Möglichkeiten bieten die Aquaparks, die Auto-Safari, das Delphinarium, Anlagen mit exotischen Völgen, historische Gärten oder Zonen, die für die Besichtigung eingerichtet wurden, wie zum Beispiel der Naturpark Albufera in Alcúdia. Die Nacht verdient eine gesonderte Bemerkung. In den touristischen Zonen von Palma und Mallorca gibt es ganze Straßen, wo sich Bars und Pubs aneinanderreihen, in denen man Getränke genießen und die jeweils moderne Musik hören kann. Diese und die 180 Diskos garantieren ausgelassene Stimmung und gute Laune bis in die späten Nachtstunden.
Für diejenigen, die Freude am Spiel haben, hält das Casino, 20 km von Palma entfernt, Tische und Automaten bereit und gleich nebenan im Festsaal findet man große Shows mit internationalem Niveau, wie auch in vielen anderen, über die Insel verstreuten Orten.

- Canyon Torrente de Pareis - an der Westküste nördlich Sóller, bei Sa Calobra gelegen
- Castell de Bellver - Festungsanlage in Palma
- Castell d'Alaro (Puig de Alaró, ca. 13 Jh., in 825 m Höhe), bei Alaró
- Castell de Rey (Pollença, ca. 13. Jh., in 476 m Höhe)
- Castell de Capdepera (Capdepera, 13. Jh.)
- Castell de Santueri (Felanitx, 14. Jh., in 320 m Höhe)
- Cap Formentor - das Nordkap
- Coves d'Artà - Höhle in der Nähe von Artà
- Coves del Drac - Tropfsteinhöhle mit großem unterirdischem See bei Portocristo
- Cuevas de Campanet - Höhle im Nordwesten zwischen Inca und Alcúdia
- Cuevas dels Hams - Tropfsteinhöhle bei Portocristo
- Cuevas de Gènova - Höhle nahe Palma
- Der Rote Blitz - eine historische Eisenbahn von Palma nach Sóller
- Es Baluard - Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Palma
- La Seu - Kathedrale von Palma
- Santuario de Lluc Kloster bei Escorca im Nordwesten
- Planetarium Mallorca in Costitx
- Ses Païsses - Talayot-Siedlung bei Artà
- Son Marroig - Herrensitz aus dem 16. Jahrhundert zwischen Deià und Valldemossa
- Cabrera (Insel) - Naturschutzreservat auf einer vorgelagerten Insel
- La Granja - Abgelegenes ehem. Weingut, jetzt berühmtes Museum für mallorquinisches Leben in den letzten 2 Jahrhunderten

Literaturhinweis
Zwischen 1869 und 1891 erschien bei Brockhaus in Leipzig ein neunbändiges Monumentalwerk des berühmten Reisenden Erzherzog Ludwig Salvator, es ist heute noch ein zuverlässiges und genaues Zeugnis der Zeit. Titel: Die Balearen in Wort und Bild.
KAISER, C. (2001): Angebots- und Nachfragestruktur eines massentouristisch geprägten Urlaubsortes an der Ostküste Mallorca. In: Hallesches Jahrbuch der Geowissenschaften. Band 23, Halle (Saale).
SCHMITT, T. (1999): Ökologische Landschaftsanalyse und –bewertung in ausgewählten Raumeinheiten Mallorcas als Grundlage einer umweltverträglichen Tourismusentwicklung, Stuttgart.
SCHMITT, T. (2000): „Qualitätstourismus“ – eine umweltverträgliche Alternative der touristischen Entwicklung auf Mallorca? In: Geographische Zeitschrift, 88, 2000/1, Wiesbaden-Stuttgart.
SCHMITT, T. (2002): Mallorca- vom Quantitäts- zum Qualitätstourismus. Eine Entwicklung zu mehr Umweltverträglichkeit? In: HGG Journal 17, Heidelberg, S. 107-124.
SCHÜRGERS, P. (2005): Lokale Tourismus-Systeme Mallorcas, in: Düsseldorfer Geographische Schriften, Heft 40, Düsseldorf.
Siehe auch
- Strände und Buchten auf Mallorca
- Liste katalanisch-spanischer Ortsnamen im katalanischen Sprachgebiet