Tötungsanstalt Hadamar
Auf dem Gelände der heutigen Psychiatrischen Klinik in Hadamar, Hessen wurden zwischen Januar 1941 und 1945 im Rahmen der Aktion T4 etwa 15.000 pflegebedürftige, körperlich und geistig behinderte Menschen in Gaskammernn ermordet.
Zahl der Opfer 1941
Nach einer erhalten gebliebenen internen T4-Statistik wurden in der Tötungsanstalt Hadamar in nur 8 Monaten zwischen dem Januar und dem 1. September 1941 insgesamt 10.072 Menschen ermordet:
1941 | Jan. | Febr. | März | April | Mai | Juni | Juli | Aug. | Summe |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
956 | 1.298 | 1.056 | 889 | 2.063 | 1.687 | 1.783 | 700 | 10.022 |
(Quelle: Hartheimer Statistik, gedr. in: Ernst Klee, Dokumente, Dok. 87, S. 232)
Diese Statistik umfasst lediglich die erste Mordphase der Aktion T4, die auf eine Anordnung Hitlers hin mit dem Datum 24. August 1941 abgeschlossen wurde.
Ab Sommer 1942 wurden die Tötungen durch Injektionen, Medikamente und Verhungernlassen fortgesetzt.
Adresse und Anfahrt zur Gedenkstätte
Gedenkstätte im Psychiatrischen Landeskrankenhaus, Mönchberg 8, 65589 Hadamar, 06433/9170. Öffnungszeiten: Di - Do 9-16 Uhr, erster Sonntag im Monat 11 – 16 Uhr. Anfahrt ab Frankfurt: Bahn via Limburg, alle zwei Stunden, Fahrtzeit 1,5 Stunden; mit dem Auto via A66/A3 bis Ausfahrt "Limburg Nord" (80km, ca. 1 Stunde).
Literatur
- "Verlegt nach Hadamar". Die Geschichte einer NS-"Euthanasie"-Anstalt. Begleitband. Eine Ausstellung des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Kataloge Band 2, Kassel 1991, ISBN 3892030111.
- Alexander Mitscherlich/Fred Mielke (Hg.), Medizin ohne Menschlichkeit, Frankfurt 1985 (8. Auflage).
- Ulrike Puvogel/Martin Stankowski (Hg.), Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, Bonn (Bundeszentrale für Politische Bildung) 1995.