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Borkenkäfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Begriff Borkenkäfer (Scolytidae) bezeichnet eine Familie von in Bäumen lebenden Käfern.

Die Borkenkäfer lassen sich nach Rindenbrütern und Holzbrütern unterscheiden.

Biologie

Die Larven der Rindenbrüter ernähren sich von den saftführenden Schichten des Baumes zwischen Rinde und Holz. Da diese Schicht die Lebensader des Baumes darstellt, führt der Befall meist zum Absterben des Baumes. Anhand des so genannten Fraßbildes kann man die jeweilige Art bestimmen. Wichtige Käferarten und bevorzugte Baumarten:

Die Larven der Holzbrüter leben im Holzkörper und ernähren sich von durch das Muttertier angelegten Pilzrasen (Ambrosia). Hier lassen sich Splintkäfer (die nur die äußeren Holzschichten besiedeln) und Holzbohrer (die auch das Kernholz besiedeln und damit die technischen Eigenschaften des Holzes beeinträchtigen) unterscheiden. Wichtige Käferarten und bevorzugte Baumarten:

Vorbeugung

Vorzugsweise nach Windbruch oder für Borkenkäfer günstige Witterung müssen die Bäume auf Bohrmehl einzeln untersucht werden.

Befall

Der Buchdrucker (vielleicht der für den Menschen wichtigste Borkenkäfer) befällt vor allem Fichten. Normalerweise können Bäume Insekten abwehren. Sind Baumbestände aber durch anhaltend sehr trockene und heisse Witterung geschwächt, (durch menschliche oder natürliche Einflüsse) krank oder schon sehr alt können Borkenkäferschwärme ganze Fichtenbestände gefährden.

Massnahmen

Vom Käfer befallene Bäume müssen unverzüglich geschlagen, entrindet und am besten abtransportiert werden. Es muss der noch nicht ausgeflogenen Käferschwarm (der aus tausenden Exemplaren bestehen kann) bekämpft werden.

Lockstofffallen werden im Allgemeinen nur noch zur Bestandskontrolle eingesetzt und nicht zu Fangzwecken.

Siehe auch: Wald, Forstwirtschaft, Schädling, Insekt

Literatur

  • Alfred Wulf/Rolf Kehr: Borkenkäfer-Gefahren nach Sturmschäden, 1991, ISBN 3826325508