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Mikado (Lokomotive)

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. März 2024 um 22:10 Uhr durch Nr. 13465 (Diskussion | Beiträge) (Bitte genau lesen und zusammenfassen. Die PKP Serie Pt31 als Zweizylinder Lokomotive mit 2000 PS war wohl kaum wirklich leistungsfähig und wirtschaftlich im Vergleich zur Vierzylinder Verbundlokomotive mit 4000 PS der SNCF Serie 141 P). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
41 1144-9, eine Mikado aus Deutschland

Mikado ist eine auch in Europa gebräuchliche nordamerikanische Bezeichnung für Dampflokomotiven der Achsfolge 1'D1' oder 2-8-2. Das bedeutet, die Lokomotiven haben eine Vorlaufachse, vier angetriebene Achsen und eine Nachlaufachse.

In dieser Bauform wurden vornehmlich als Schlepptender-Güterzug-Lokomotiven oder Mehrzwecklokomotiven gebaut, die auch vor Personen- oder Schnellzug im Hügelland oder im Gebirge eingesetzt werden konnten.

Herkunft des Namens

Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten erfolgreichen Mikados in den USA gebaut und auch exportiert. Schon 1897 wurde eine von den Baldwin Locomotive Works gebaute Lokomotive nach Japan geliefert. Nach einem guten Dutzend amerikanischer Maschinen waren auch japanische Konstruktionen erfolgreich. In dieser Entwicklung dürfte auch die Bezeichnung Mikado (jap. „erhabene Pforte“, frühere Bezeichnung für den japanischen Kaiser) begründet sein.

Mikado in Europa

Erst 1914 wurden die ersten Mikados in Europa für die österreichischen k.k. Staatsbahnen (KkStB) als Reihe 470 gebaut.

Einer wirtschaftliche und und mit rund 2000 PS (rund 1470 kW) leistungsfähige Mikado-Typen war die in über 100 Exemplaren ab 1932 für die Polnische Staatsbahnen (PKP) gebaute Serie Pt31.

In Frankreich bekam die Bauart ebenfalls eine große Verbreitung, von der [[SNCF 141 R]|SNCF Serie 141 R] wurden ab 1945 über 1300 Exemplare beschafft und eingesetzt. Eine weitere war die SNCF Serie 141 P von der ab 1942 über 300 Stück gebaut wurden. Letztere war eine Vierzilinder Verbundmaschine mit einer Leistung von rund 4000 PS (Rund 2940 kW).

Dagegen konnte sich die Achsfolge in anderen europäischen Ländern kaum durchsetzen, so gab es in Großbritannien gerade mal acht Mikado-Lokomotiven, darunter allerdings mit der in sechs Exemplaren gebauten LNER-Klasse P2 die stärkste je im britischen Eisenbahnnetz eingesetzte Schnellzugdampflokomotiven.

Frühe Typen in Deutschland waren die Sächsische XX HV (rekonstruiert als DR-Baureihe 19.0 (Reko)) und die Preußische P 10. Bei der Deutschen Reichsbahn entstand die Einheitslokomotive Baureihe 41 als Mikado-Lokomotive. Letztgenannte ist mit 366 Exemplaren die meistgebaute deutsche Mikado.

Literatur

  • Wolfgang Messerschmidt: 1 D 1. Erfolg und Schicksal der Mikado-Lokomotiven. 2. Auflage. Franckh, Stuttgart 1965.
  • Chronik der Eisenbahn. HEEL Verlag, Königswinter 2005, ISBN 3-89880-413-5.
Commons: Mikado – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien