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Rogier van der Weyden

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Bildnis einer jungen Frau, Gemäldegalerie Berlin
Nicolas Rolin, der Auftraggeber des Jüngsten Gerichtes (Ausschnitt)
Erzengel Michael wägt die Auferstandenen

Rogier van der Weyden, ehemals Rogier da la Pasture, (* 1399/1400 in Tournai in der damals noch französischen Provinz Cambrésis; † 18. Juni 1464 in Brüssel) war ein niederländischer Maler.

Rogier van der Weyden galt schon zu Lebzeiten als einer der größte Maler der Niederlande. Er war ein Zeitgenosse des mächtigen europäischen Fürsten Philipps des Guten, dritter Herzog von Burgund aus dem Haus der Valois.

Leben

Rogier war der Sohn des Messerschmieds Henry de la Pasture. Über seine Kindheit und Jugend ist bis jetzt kaum etwas bekannt. Seine künstlerische Ausbildung begann am 5. März 1427 bei dem Maler Robert Campin. Mit Wirkung vom 1. August 1432 wurde Rogier als freigesprochener Meister in die Malerzunft in Tournai aufgenommen.

Bald darauf ließ sich Rogier in Brüssel als Maler nieder. Dort heiratete er Elisabeth (Lysebette) Goffaert, die Tochter des Schuhmachers Jan Goffaert und dessen Ehefrau Cathelyne van Stockem. Mit ihr hatte er u.a. zwei Söhne, die ebenfalls Künstler wurden: Jan van der Weyden (Goldschmied) und Peter van der Weyden (Maler). Der Maler Goossen van der Weyden war sein Enkel.

Irgendwann in den Jahren 1436 oder 1437 wurde Rogier zum Stadtmaler von Brüssel ernannt. 1450 unternahm Rogier eine Reise nach Rom und wurde dort u.a. von den Humanisten Cyriakus und Jahannes Facius als "bester Maler im Norden nächst Jan van Eyck" gerühmt.

In den Jahren 1460 bis 1461 war der italienische Maler Zanetti Bugatto sein Schüler. Rogier war einer der ersten Tafelmaler nördlich der Alpen. Er wurde somit Vorbild und Vorläufer von Hans Memling, Joos van Kleef und Frans Floris.

Im Alter von 65 Jahren starb Rogier van der Weyden am 18. Juni 1464 in Brüssel.

Werk

Mit den Werken von Jan van Eyck, Robert Campin und seinem Schüler Rogier van der Weyden beginnt eine neue Ära der Malerei, die sich durch liebevoll-realistische Detailschilderungen auszeichnet. Da es sich in vielen Fällen um Bilder religiösen Inhalts handelt, in denen Heilige dargestellt werden, bringt die realistische Darstellung "das Heilige ins Haus" und ermöglicht dem Betrachter eine neue Unmittelbarkeit im Zugang.

Werke (Auswahl)

  • Um 1450: „Medici-Madonna“, Maria mit Kind und den Heiligen Petrus“, Johannes, Cosmas und Damian", Tempera auf Holz, Frankfurt am Main, Städelsches Kunstinstitut
  • Um 1450: „Grablegung“, Öl auf Holz, Florenz, Galleria degli Uffizi
  • Um 1452: „Maria Magdalena“, rechter Seitenflügel des Braque-Altars, Öl auf Holz, Paris Musée du Louvre

Galerie

Commons: Kategorie:Rogier van der Weyden – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Lorene Campbell: Van der Weyden. Chaucer Press, London 2004, ISBN 1-904449-24-7
  • Albert Châtelet: Rogier van der Weyden. Roger de la Pasture. Gallimard, Paris 1999, ISBN 2-07-011613-1
  • Odile Delenda: Rogier van der Weyden. Das Gesamtwerk des Meisters. Belser, Stuttgart 1996, ISBN 3-7630-2346-1
  • Dirk DeVos: Rogier van der Weyden. The complete works. Abrams, New York 1999, ISBN 0-8109-6390-6
  • Stephen Kemperdick: Rogier van der Weyden. Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-2569-6
  • Otto Pächt: Altniederländische Malerei. Von Rogier van der Weyden bis Gerard David. Prestel, München 1994, ISBN 3-7913-1389-4
  • Erwin Panofsky: Die altniederländische Malerei. Ihr Ursprung und Wesen. Dumont, Köln 2001, ISBN 3-7701-3857-0 (Bd. 1)

Siehe auch