Nestroy-Theaterpreis
Nestroy - Der erste Wiener Theaterpreis wurde 2000 von der Stadt Wien initiiert. Da die Kainz-Medaille, der Nestroy-Ring, der Karl-Skraup-Preis und andere Preise nie sehr populär wurden, wollte die Stadt Wien einen neuen Theaterpreis stiften. Daher wandelte sie die traditionsreiche Kainz-Medaille in den "Nestroy" um. Eine Jury österreichischer Theaterkritiker nominiert nun drei Kandidaten pro Kategorie. Den endgültigen Gewinner sollen dann per postalischer Abstimmung sämtliche bisherigen Träger der Kainz-Medaille, des Nestroy-Rings und des „Nestroy" , und alle bisher zum Nestroy Nominierten („Akademie“) ermitteln. Die Akademie besteht zur Zeit aus mehr aus 300 Schauspielern und Theaterleuten. Die Umwandlung blieb allerdings umstritten. Kritisiert wurde insbesondere die Tatsache, dass die stimmberechtigten Zelebritäten nur einen Bruchteil der von den Kritikern nominierten Produktionen gesehen haben. Auch die an der Oscar-Verleihung orientierte und vom ORF übertragene Verleihungs-Show wurde von den österreichischen Medien als parvenuhaft kritisiert. 2002 kam es während der Zeremonie zum Eklat, als André Heller die Laudatio für den Lebenswerk-Preisträger Claus Peymann zu einem Wahlaufruf gegen die konservativ-nationale Bundesregierung nutzte. Als Sponsor fungierte bis einschließlich 2004 die Erste Bank, die aber relativ kurzfristig vor der Verleihung 2005 ihre Unterstützung zurückzog. Prämiert werden jeweils Produktionen deutschsprachiger, vor allem österreichischer Bühnen (und deren Mitwirkende) des letzten Jahres. Die Verleihung findet jedes Jahr in einem anderem Wiener Theater statt.
Kategorien
Die Preiskategorien des Jahres 2006:
Kategorie | Jahr der ersten Verleihung |
Beste deutschsprachige Aufführung | seit 2000 |
Beste Regie | seit 2000 |
Beste Ausstattung | seit 2000 |
Beste Schauspielerin | seit 2000 |
Bester Schauspieler | seit 2000 |
Beste Nebenrolle | seit 2000 |
Bester Nachwuchs | seit 2000 |
Beste Off-Produktion | seit 2000 |
Bestes Stück - Autorenpreis | seit 2000 |
Lebenswerk | seit 2000 |
Spezialpreis | seit 2002 |
Statistik & Kurioses
- Erfolgreichste Produktion: Die Möwe (2000), Rosmersholm (2001) und Höllenangst (2006) gewannen je 3 Nestroys
- Erfolgreichster Theatermensch: Martin Zehetgruber (Ausstatter) (4 Nestroys, 2001, 2002, 2004 und 2006)
- Erfolgreichste Schauspielerin: Birgit Minichmayr (2 Nestroys, 2000 und 2004)
- Erfolgreichster Schauspieler: Sven-Eric Bechtolf (2 Nestroys, 2001 und 2002) und Nicholas Ofczarek (2 Nestroys, 2005 und 2006)
- Erfolgreichstes Theater: Burgtheater (19 Nestroys; mit Akademietheater 31 Nestroys)
- Weitere Theater mit mind. 3 Nestroys:
- Salzburger Festspiele (7 Nestroys)
- Volkstheater (Wien) (6 Nestroys)
- Theater in der Josefstadt (3 Nestroys)
- Stadttheater Klagenfurt (3 Nestroys)
- Meiste Nominierungen (Produktion): Die Möwe (2000), Rosmersholm (2001) und Höllenangst (2006) erreichten je 5 Nominierungen
- Meiste Nominierungen (Mensch): Martin Zehetgruber erreichte 5 Nominierungen (2000 - 2002, 2004, 2006)
- 2002 - 2005 gewannen immer Produktionen den Hauptpreis der Besten deutschsprachigen Aufführung, ohne auch nur in einer weiteren Kategorie nominiert zu sein.
- 2005 waren in der Kategorie Bester Schauspieler alle 3 Schauspieler für Rollen in der selben Inszenierung von König Ottokars Glück und Ende nominiert.
- 2006 wurde erstmals ein Stück von Johann Nestroy mit dem namensgleichen Nestroy ausgezeichnet.