Wilhelm von Waldow
Wilhelm Hans August von Waldow (* 31. Oktober 1856 in Berlin; † 27. Juli 1937 in Berlin) war ein preußischer Politiker.
Leben
Seine Eltern waren der königlich-preußische Oberforstmeister August Adolf Friedrich von Waldow und dessen Frau Elisabeth Juliane von Waldow. Die ersten zwei Lebensjahre verbrachte von Waldow in Berlin, dann zog seine Familie infolge Versetzungen des Vaters erst nach Frankfurt an der Oder, dann nach Posen, und schließlich nach Königsberg. Am 4. September 1874 legte er an der Klosterschule in Roßleben das Abitur ab. Von 1874 bis 1877 studierte er Rechtswesen und Staatswesen in Straßburg, Göttingen und Berlin. Am 2. Januar 1878 wurde er zum Gerichtsreferendar ernannt und arbeitete am Appelationsgericht in Frankfurt an der Oder. Von 1878 bis 1879 diente er im 2. Garderegiment zu Fuß. Am 1. April 1881 trat von Waldow in den höheren Verwaltungsdienst und wurde zum Regierungsreferendar ernannt. Als solcher arbeitete er in der Regierung in Danzig. Am 25. März 1884 bestand er die große Staatsprüfung, wurde zum Regierungsassessor ernannt und in der Regierung in Bromberg eingestellt.
Bereits am 15. August 1884 wechselte er in das preußische Ministerium des Innern in Berlin. Am 1. Dezember desselben Jahres wurde er in die Regierung von Frankfurt an der Oder versetzt, wechselte aber bereits am 10. Juli 1885 wieder zum Innenministerium in Berlin. Am 4. Januar 1886 übernahm er die kommissarische Verwaltung des Landratsamtes des Kreises Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg. Am 3. November 1886 folgte die Ernennung zum Landrat. Am 4. August 1890 heiratete von Waldow Elisabeth von Werder. Am 1. Januar 1892 übernahm von Waldow die kommissarische Verwaltung des Kreises Niederbarnim im Regierungsbezirk Potsdam und wurde am 9. Mai zum Landrat ernannt. In dieser Funktion förderte er den Chaussee- und Kleinbahnbau und baute das Feuerlöschwesen aus. Von 1894 bis 1898 war von Waldow Mitglied des preußischen Landtages. Am 2. Februar 1898 wurde er Oberpräsidialrat in Königsberg und daselbst am 9. Oktober 1899 Oberpräsident des Regierungsbezirks Königsberg. Am 18. Januar 1901 erhielt er den Roten Adlerorden III. Klasse mit Schleife. Am 9. März 1903 erfolgte die Ernennung von Waldows zum Oberpräsidenten der Provinz Posen. Zudem übernahm er die Funktionen des stellvertretenden Präsidenten der Ansiedlungskommission für Westpreußen und Posen, des Kurators der Königlichen Akademie in Posen und des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft zu Posen. Am 17. Januar 1904 erhielt von Waldow den Kronenorden II. Klasse, am 21. Januar 1906 den Roten Adlerorden II. Klasse mit Eichenlaub.
Am 22. März 1906 verstarb der Vater. Die Güter Dannenwalde und Gramzow gingen in den Besitz von Waldows über. Am 18. Januar 1909 wurde von Waldow der Kronenorden II. Klasse verliehen. Am 12. April 1910 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt. Von 1910 bis 1911 wurde er Ehrenbürger der Städte Posen, Hohensalza, Schneidemühl und Bartenstein. Am 11. September 1911 wurde er zum Oberpräsidenten der Provinz Pommern mit Amtssitz in Stettin ernannt. Am 6. August 1917 erhielt von Waldow die Ernennung zum Staatsminister und wurde Staatssekretär des Kriegsernährungsamtes. Am 9. November 1918 trat er aus dem Staatsdienst aus. Ab 1920 wirkte er als Abgeordneter und später zeitweise als Vorsitzender des deutschnationalen Landesverbandes Mecklenburg-Strelitz.
Literatur
- Claudia Wilke: Die Landräte der Kreise Teltow und Niederbarnim im Kaiserreich. Potsdam, 1998 ISBN 3-930850-70-2
Personendaten | |
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NAME | Waldow, Wilhelm von |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1856 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 27. Juli 1937 |
STERBEORT | Berlin |