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Rudolf Perešin

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Rudolf Perešin (* 25. März 1958 in Jakšinec nahe Gornja Stubica; † vermutlich am 2. Mai 1995 bei Bosanska Gradiška) war ein kroatischer Pilot im Kroatien-Krieg.

Zu Beginn des Kroatien-Krieges befanden sich noch zahlreiche kroatische und andere nicht-serbische Piloten in den Reihen der jugoslawischen Volksarmee (JNA). Diese waren nicht mit den Befehlen der serbischen Armeeführung einverstanden, gegen das eigene Volk Kampfeinsätze zu fliegen, und schmiedeten Fluchtpläne. Die Flucht aus der JNA war für jeden Armeeangehörigen hoch riskant.

Perešin war der erste Pilot, dem die Flucht mit seinem Fluggerät gelungen ist. Danijel Borovic flog später nach Split, andere Piloten flohen auf dem Landweg.

Flucht nach Österreich

Nachdem Perešin seine Familie aus Bihac nach Kroatien in Sicherheit gebracht hatte, nutzte er am 25. Oktober 1991 eine Gelegenheit um sich mit seinem MIG 21 Kamppflugzeug nach Nordwesten abzusetzen. Keiner der Flugplätze in Kroatien war zu jener Zeit für eine sichere Flucht geeignet, daher entschloss sich Perešin in Klagenfurt zu landen. Die größte Gefahr für den Piloten stellten die Radaranlagen und die Flugabwehr der jugoslawischen Volksarmee JNA dar.

Vier Tage nach seiner Landung konnte Perešin nach Kroatien reisen, seine MIG-21 blieb jedoch in Österreich.

Rückkehr nach Kroatien

Unmittelbar nach seiner Ankunft in Kroatien schloss sich Rudolf Perešin der noch im Aufbau befindlichen kroatischen Nationalgarde, aus der später sie Kroatische Armee erwuchs. Hier wirkte er mit seinem Fachwissen beim Aufbau der kroatischen Luftwaffe mit, die zu jener Zeit vorwiegend aus landwirtschaftlichen Propellermaschinen und zwei erbeuteten MIG-21 bestand.

Am 4. Februar 1992 war Perešin einer der Mitbegründer der ersten kroatischen Luftverteidigung. Im Jahr 1993 übernahm Perešin das Kommando der 1. Jagdstaffel Kroatiens.

Tod nach der Gefangennahme

Während der kroatischen Militäroperation Blitz wurde Peresins Maschine von serbischer Flugabwehr getroffen. Er konnte mit dem Schleudersitz aussteigen und kam bei Bosanska Gradiška zu Boden, das sich unter Kontrolle der Truppen der Republika Srpska unter dem Kommando von Radovan Karadzic und Ratko Mladic befand.

Seit seiner Gefangennahme wurde Rudolf Perešin nicht mehr lebend gesehen. Über sein Schicksal gibt es keine weiteren Informationen.