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Hồ Chí Minh

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Datei:Hochiminh.jpg
Offizielles Portrait von Hồ Chí Minh
Hồ Chí Minh (Bildmitte im Vordergrund) 1961

Ho Chi Minh (vietnamesische Schreibweise Hồ Chí Minh (anhören/?) (Hán nôm: 胡志明) (* 19. Mai 1890; † 3. September 1969) war ein vietnamesischer Revolutionär und Staatsmann, Premierminister (1945-1955) und Präsident (1955-1969) der Demokratischen Republik Vietnam.

Name

Der 1890 unter dem Kindernamen Nguyễn Sinh Cung (阮生宫) geborene nahm 1895, als er in die Schule kam, den Erwachsenennamen (tự,字) Nguyễn Tất Thành (阮必成, Nguyễn muss [sein Ziel] erreichen) an, nach dem Ersten Weltkrieg nannte er sich Nguyễn Ái Quốc (阮愛國, Nguyễn liebt das [Vater]land), und seit 1942 benutzte er das Pseudonym Hồ Chí Minh (胡志明 Hồ klarer Wille) – in Vietnam ist er nach wie vor als Bác Hồ (伯胡 Onkel Hồ) bekannt. Weitere Pseudonyme waren unter anderem Lý Thụy (李瑞), Hồ Quang (胡光) und Tống Văn Sơ bzw. Sòng Wénchū (宋文初).

Leben

Obwohl Hồ Chí Minh für einen einfachen Lebensstil, Bescheidenheit und Integrität bekannt ist, war er während seiner Präsidentschaft wie nach seinem Tod das Zentrum eines großen Personenkults. 1975 bekam die Stadt Saigon den Namen Thành Phố Hồ Chí Minh (Hồ-Chí-Minh-Stadt). In Hà Nội wurde ein Mausoleum im Stile des Leninmausoleums errichtet, wo sein einbalsamierter Leichnam gegen seinen Willen ruht (er wollte, dass seine Leiche verbrannt und die Asche in Nord- und Südvietnam verteilt wird). Das Mausoleum steht in der Nähe des Platzes, an dem Hồ Chí Minh am 2. September 1945 die Unabhängigkeitserklärung öffentlich verlas.

Wirkung, Bedeutung

Hồ Chí Minh erlangte mit seinem Einsatz für die Befreiung Vietnams von kolonialer Herrschaft auch über Vietnam und Asien hinaus einen weltweiten Bekanntheitsgrad. Zusammen mit dem argentinisch-kubanischen Revolutionär Ernesto Che Guevara gilt er bis heute als einer der bedeutendsten Praktiker des modernen Guerillakampfes. Ebenso wie für viele internationale Befreiungsbewegungen galt er auch für die aufständischen Studenten der westlichen Industriegesellschaften Mitte bis Ende der 1960er Jahre als wichtige Symbolfigur und revolutionäres Vorbild (vgl. auch Außerparlamentarische Opposition und Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre).

Literatur

  • Jean Lacouture: Ho Chi Minh, New York, 1968, ISBN 0394428994
  • Jules Archer: Ho Chi Minh - Legend of Hanoi, New York, 1971, ISBN 0561001537
  • Reinhold Neumann-Hoditz: Ho Tschi Minh. In Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek b. Hamburg, 1971, ISBN 3499501821
  • Tran Dan Tien: Ho Chi Minh: Der Begründer des Unabhängigen Vietnams, Laufersweiler, 2000, ISBN 3896872958
  • Sophie Quinn-Judge: Ho Chi Minh. The Missing Years, 1919-1941, Berkeley, 2002, ISBN 0520235339
  • Pierre Brocheux, Hô Chi Minh, du révolutionnaire à l'icône, Payot, 2003 ISBN 2228897957

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