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Dreyse-Zündnadelgewehr

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Das Zündnadelgewehr ist eine von Johann Nikolaus von Dreyse 1827 in Sömmerda entwickelte Schusswaffe mit Schwarzpulverpapierpatronen, die das Zündmittel enthalten.

Nach konsequenter Weiterentwicklung seit 1827 wurde es 1839 der Preussischen Armee zur Erprobung gegeben und zur Tarnung als "leichtes Perkussionsgewehr M/41" eingeführt. 1848 wurde es erstmalig an die Soldaten ausgegeben, durch die Revolution ließ sich das Gewehr nicht mehr geheim halten. Das Zündnadelgewehr wurde im Deutschen Krieg 1866 von Preußen eingesetzt. Vor allem die Tatsache, dass diese Waffe einfach und im Liegen nachgeladen werden konnte (Hinterlader), verschaffte Preußen einen erheblichen Vorteil gegenüber der österreichischen Armee und ihren Verbündeten in der Schlacht von Königgrätz.

Das Zündnadelgewehr M/41 blieb bis 1870/1871 im Dienst, erwies sich aber dem Französischen Chassepot-Zündnadelgewehr ballistisch unterlegen (Das französische Kaliber von 11 Millimetern ist ballistisch günstiger als die 15,43 mm-Geschosse Preußens, die noch dazu allein von einem Treibspiegel in Rotation versetzt werden. Daher hatte das Chassepot-Gewehr auch eine Reichweite von 1600 Metern gegenüber nur 600 Metern bei den Preußen). Die Preußen hatten sich allerdings noch in den 60er Jahren des 19.Jhds. entschieden, das Chassepot-Gewehr nicht zu kopieren, da es durch Verschmutzung leichter unbrauchbar wurde als das preußische. Nach dem Krieg wurde das M/41 durch das M/62 nach und nach abgelöst.

Literatur

Rolf Wirtgen (Hg.) Das Zündnadelgewehr - Eine militärtechnische Revolution im 19.Jhd., Herford 1991 (Wissenschaftliche Monographie, die sehr gründlich und z.T. erstmalig auf Original-Dokumente und erhaltene Musterstücke zurückgreift)