Ländler (Österreich)
Landler | |||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
Der Landler oder Ländler (Länderer, Dreher, Steirischer, Schleuniger, Almerischer, Landlerischer, Deutscher Tanz, Allemande usw.) ist ein Volkstanz aus Österreich, Süddeutschland und der Schweiz von meist mäßig geschwinder Bewegung und heiterem Charakter. Dabei führen die Paare Tanzfiguren aus, die oft recht kompliziert sein können. Der Rhythmus steht meist im Dreiviertel-Takt, selten im Zweiviertel-Takt (Salzkammergut-Landler) oder verzogenen 7/8-Takt (Innviertler Landler). Die Tanzschritte zum Landler werden häufig improvisiert, begleitet wird das Tanzen häufig von Gstanzl-Singen, Jodeln, Klatschen oder Stampfen (Schuhplattler).
Herkunft
Für die Herkunft des Namens gibt es drei Wurzeln:
- Der Name Ländler taucht gegen 1800 auf, er ist vermutlich eine Verkürzung der Bezeichnung „Ländlicher Tanz“ und bezeichnet vor allem die in Süddeutschland und allen Alpenländern ursprünglich vorherrschenden dreitaktigen Tanzmelodien und erst später auch die dazu getanzten Tänze (Steirischer, Almerischer). Melodie- und Tanzform sind aber weit älter.
- "Landler" als Ableitung von mundartlich "landlert" (= langsam, gemächlich) im Gegensatz zum schnelleren Walzer. Der Ausdruck "Landler" entstand in jener Zeit (um 1805) als sich Walzer und Landler zu eigenständigen Gattungen (wahrscheinlich aus dem "Deutschen") entwickelten.
- Der Ländler (Steirische, Almerischer) ist ein Werbetanz, meist ein Paartanz, die Tanzfiguren sind häufig auf Armfiguren aufgebaute Geschicklichkeitsübungen, der Bursch zeigt seinem Mädchen seine Geschicklichkeit im Tanz und wirbt damit um sie. Er ist im Prinzip ein Einzelpaartanz, jedes Paar tanzt seinen eigenen Ländler, es gibt fließende Übergänge zum Schuhplattler.
- Durch französische Tanzlehrer wurde der Ländler im 18. Jahrhundert als Strasbourgeoise, Alsacienne, Tyrolienne oder Styrienne zum Gesellschaftstanz.
- Der Name Landler stammt vermutlich vom „Landl“ ab, der oberösterreichischen Kernlandschaft und der Heimat des Landlers und bezeichnet die dort und in den angrenzenden Gegenden Niederösterreichs, Bayerns, Salzburgs und der Steiermark, sowie im Böhmerwald und in manchen deutschen Sprachinseln des Ostens üblicherweise getanzten Gruppentänze. Aber auch die Herkunft von „Land“ als Synonym für „ebene Gegend“ (Gegensatz zu „Gebirge“) wird angeführt.
- Der Landler in diesem Sinn ist vor allem ein Gruppentanz, der Burschenverband (Rud, Pass) präsentiert sich nach außen, zeigt einen gemeinsamen Tanz, in dem alle Figuren von allen Burschen gleichzeitig aufgeführt werden, also eine Vorführung, vorwiegend mit Beinfiguren und leichten Armfiguren. Die Mädchen sind eher Nebensache, gehen vor allem am Außenrand mit.
- Bei den ab 1732 nach Siebenbürgen ausgesiedelten Landlern hat sich eine ursprüngliche Landlerform (Landlerisch) erhalten. Dies zeigt, dass auch diese Tanzform viel älter ist.
In der Volkstanzpflege werden aber die beiden Ausdrücke kaum mehr unterschieden und bezeichnen das Gleiche, sowohl die Tanzform als auch die dazugehörige Melodie.
Landler unterteilen sich oft in mehrere sich wiederholende Teile, wobei sich Figuren, Paschen (rhythmisches Klatschen der Burschen), Singen und Stampfen abwechseln.
Als Abschluss bzw. letzte Figur sowohl des Ländlers als auch des Landlers wird Walzer getanzt. Daher wird angenommen, dass sowohl der Walzer als auch der Schuhplattler aus dem Landler entstanden sind.