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Zwiefacher

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Der Zwiefache ist ein Volkstanz aus dem süddeutschen Raum mit Taktwechsel.

Das besondere Merkmal dieses Tanzes ist der Wechsel zwischen ungeradem und geradem Takt, also z.B. zwischen 3/4 und 2/4 Takt. Der Taktwechsel kann dabei regelmäßig erfolgen, z.B. jeweils abwechselnd 2 Takte im Walzer- und 2 im Polkarhythmus, aber auch nur vereinzelt oder unregelmäßig im Stück auftreten.
Ungewöhnlich ist auch die musikalische Notation: In der klassischen Notation werden im geraden Takt die Töne nur mit halber Länge notiert, eine Achtelnote wird also genau so lang gespielt wie eine Viertelnote im ungeraden Takt. Daneben gibt es jedoch auch die herkömmliche metrische Notation, bei der Noten gleichen Werts auch gleich lang gespielt werden.

Das Hauptverbreitungsgebiet des Zwiefachen ist Niederbayern und die Oberpfalz, er ist aber auch im Schwarzwald, in Österreich, im Elsass und in Tschechien bekannt. Schon aus dem 16. Jahrhundert sind Musikstücke mit Taktwechseln überliefert. Ob dazu auch getanzt wurde, ist nicht bekannt.

Carl Orff hat in seiner Vertonung der Carmina Burana einen Tanz als Zwiefacher komponiert.