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Politikverdrossenheit

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Mit Politikverdrossenheit bezeichnet man einen Gesellschaftszustand, bei dem sich signifikante Bevölkerungsteile nicht (mehr) für die Politik interessieren.

Die Auslöser für das Desinteresse sind viel diskutiert. So wird zum einen angegeben, die Politiker seien dafür verantwortlich, da ihre Politik nicht volksnahe genug sei oder sie zu sehr Eigeninteressen und Lobbyarbeit nachkämen. Ferner wird diskutiert, in wie weit mangelnde Partizipations- sowie schwindende Einsichts- und Einflussmöglichkeiten in der relavanter werdenden Europapolitik das Volksempfinden negativ beeinflussen. Letzlich wird auch der sich stark verändernden Parteienlandschaft eine große Rolle bei der mangelnden Identifikation der Wähler zugeschrieben, besonders die sich angleichenden Konfliktlinien (siehe auch Cleavage Theorie) führen hier zu eine Ausdünnung des Parteiprofiles und somit auch zu einer Lösung klassischer Parteizugehörigkeiten wie sie z.B. lange mit "Land - katholisch - CDU" skizziert wurden.

Die Politikverdrossenheit wird besonders im Rahmen schwindender Legitimation der parlamentarischen Demokratie und zunehmender Radikalisierung von sich benachteiligt fühlenden Bevölkerungsgruppen negativ eingeschätzt. Weiterhin führt das Nichtwählen i.d.R. zur Stärkung der kleineren - oftmals radikalen - Parteien, da diese erfahrungsgemäß einen Großteil ihrer Anhänger mobilisieren können, wohingegen die sog. "Volksparteien" in den letzten Jahren zunehmend Anhänger verloren haben.