Salzstraße (Pfalz)
Wappen | Karte |
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Wappen bei ngw.nl | Lage der kreisfreien Stadt Pirmasens in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Höhe: | etwa 360 - 400 m ü. NN |
Fläche: | 61,37 km² |
Einwohner: | 43.482 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 709 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 66953 - 66955 |
Vorwahl: | 06331 |
Kfz-Kennzeichen: | PS |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 17 000 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Exerzierplatzstraße 17 66953 Pirmasens |
Website: | www.pirmasens.de |
E-Mail-Adresse: | info@pirmasens.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Bernhard Matheis (CDU) |
Pirmasens ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Sie ist Sitz des Landkreises Südwestpfalz und liegt am Westrand des Pfälzer Waldes. Ihr Name geht auf den heiligen Pirminius zurück, der das Kloster in Hornbach gründete. Pirmasens galt als deutsche Schuhmetropole.
Nachbargemeinden
Die kreisfreie Stadt Pirmasens liegt im Zentrum des Landkreises Südwestpfalz. Daran grenzen im Westen die Stadt Zweibrücken und der Saar-Pfalz-Kreis, im Norden die Kreise Kusel und Kaiserslautern, im Nordosten der Kreis Bad Dürkheim, im Osten der Kreis Südliche Weinstraße und im Süden die Staatsgrenze zu Frankreich mit dem "Pay du Bitche" (Bitscher Land).

Geschichte
- um 860 Erste urkundliche Erwähnung von "pirminiseusna" als dem Kloster Hornbach unterstehende Siedlung
- 1763 Verleihung der Stadtrechte durch den Landgrafen Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt)
- 1790 Tod von Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt) und Auflösung der Garnison
- 1793 Schlacht von Pirmasens, Preußen und Braunschweig schlagen die französische Moselarmee
- 1793 - 1815 Zugehörigkeit zu Frankreich
- 1923/24 Versuche von pfälzischen Separatisten, in Pirmasens dauerhaft Fuß zu fassen, scheitern am 12. Februar 1924: Es kommt zur gewaltsamen Stürmung des Bezirksamts, des Sitzes der separatistischen Stadtregierung; mehrere Todesopfer auf beiden Seiten.
- 9. November 1938 Zerstörung der Synagoge in der sog. "Reichspogromnacht"
- 15. März 1945 Zerstörung der Innenstadt durch Bombenangriff
- 22. März 1945 Einmarsch amerikanischer Truppen, der Zweite Weltkrieg ist für die Bevölkerung zu Ende
- 1946 Pirmasens wird Teil des neugegründeten Bundeslandes Rheinland-Pfalz
Eingemeindungen
- 1969: Erlenbrunn, Fehrbach, Hengsberg, Niedersimten, Winzeln
- 1972: Gersbach, Windsberg
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 2002 31. Dezember):
- Datenquelle ab 1950: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Politik
Stadtrat
Stadtratswahl vom 13. Juni 2004:
CDU 46,0% (-1,8) - 21 Sitze (-1)
SPD 23,8% (-11,4) - 11 Sitze (-5)
WGR 10,8% +3,7) - 5 Sitze (+3)
REP 10,2% (+7,3) - 5 Sitze (+5)
Grüne 4,3% (+0,3) - 2 Sitze (=)
Andere 5,1% (+2,0) - 0 Sitze (-1)
Bürgermeister
- Dr. Bernhard Matheis (CDU), Oberbürgermeister
- Peter Scheidel (CDU), Bürgermeister
- Michael Schieler (parteilos), hauptamtlicher Beigeordneter
- Helga Knerr (FWG), ehrenamtliche Beigeordnete
Städtepartnerschaften
Ville de Poissy in Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Festhalle
Museen
- Galerie mit Werken des Pirmasenser Malers Heinrich Bürkel
- Scherenschnittkabinett von Elisabeth Emmler
- Schuhmuseum
- Schuhmaschinenmuseum
- Westwallmuseum
- Hugo-Ball-Sammlung
Musik
- Oratorienchor Musikverein Pirmasens
- Bezirkskantorei Pirmasens
Sport
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Vereine
- 1.Carneval-Verein Pirmasens, CVP
Regelmäßige Veranstaltungen
- Landgrafen-Tage, zweites Wochenende im April
- Open-Air-Highlights auf dem Exerzierplatz (wechselnde Musikveranstaltungen Oper, Musical, Rock, Pop, Hip Hop)
- Schlabbeflicker-Fest, erstes Wochenende im August
- Exe-Fest, zweites Wochenende im September
- Festival Euroklassic (Festival der Städte Pirmasens, Bitche, Zweibrücken, Blieskastel und der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land)
- Grenadiermarkt, im Herbst
- Novembermarkt, letztes Wochenende im Oktober oder erstes Wochenende im November
- Belzenickelmarkt, weihnachtlicher Markt in der Adventszeit
Wirtschaft und Infrastruktur
Pirmasens war seit dem 19. Jahrhundert das Zentrum der deutschen Schuhindustrie. Die einsetzende Globalisierung, also die mangelhafte Konkurrenzfähigkeit, in Verbindung mit der Lohnentwicklung in Deutschland erschwerte den Unternehmen ab etwa 1970 in zunehmendem Maß die Massenproduktion. Ein Großteil der ansässigen Schuhfabriken musste inzwischen aufgeben, andere konnten durch Auslagerung der Produktion ins Ausland sowie Spezialisierung auf Nischensegmente überleben. Viele tausend Arbeitsplätze sind so weggefallen.
Nicht viel besser erging es Lederhandel, Maschinenbau und Chemie, wo es nur in begrenztem Umfang gelang, neue Kunden zu finden, und die Globalisierung ebenfalls ihre Spuren hinterließ. Auch hier gingen viele Arbeitsplätze verloren.
Die Auflösung der großen amerikanischen Garnison in mehreren Schritten ab ca. 1980 schließlich ließ die Lage nach dem Empfinden vieler Bürger verzweifelt werden, mit Arbeitslosenquoten in der Kernstadt um 20%.
Die Grenzlage und die nicht optimale Verkehrsanbindung müssen als Standortnachteile gewertet werden, obwohl die Lage in der Westpfalz so schlecht nicht ist, vergleicht man sie mit Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Die auch anderswo bekannte Stadtflucht verzerrt die Statistik, und die Lebensqualität ist gut.
Ein Hoffnungsträger ist die Konversion des ehemaligen Kasernengeländes für die Fachhochschule und für Unternehmensgründungen. Erste Erfolge sind sichtbar, auch wenn von einer Trendwende noch nicht gesprochen werden kann. Die Arbeitslosenquote in der Westpfalz insgesamt liegt weiterhin über dem Bundesdurchschnitt. Jedenfalls wartet man nicht mehr auf Hilfe von außen, sondern versucht, selbst Lösungen zu finden, unter anderem mit dem klaren Bekenntnis der Stadtverwaltung und des rheinland-pfälzischen Verkehrsministeriums zum vierspurigen Ausbau der B10 zwischen der A8 und der A65 in Landau. Auch den lange vernachlässigten Standortfaktor der in Deutschland einmaligen Ballung von Kompetenz in Sachen Schuhfertigung wird wieder vermehrt als Vorteil erkannt.
Verkehr
Obwohl mitten im Herzen Europas gelegen ist Pirmasens mit günstigen Verkehrsverbindungen nicht gesegnet. Die A8 bindet die Stadt an das Saarland an, über die lediglich einspurig gebaute A62 ist der Anschluß nach Kaiserslautern und Trier gewährleistet. Nach Osten hin bindet die B10 die Südwestpfalz an die Rheinschiene an, wobei ein in der Region heiß umstrittener Ausbau zur vierspurigen Schnellstrasse das infrastrukturelle Defizit verbessern soll.
Ansässige Unternehmen
- Peter Kaiser GmbH, älteste Schuhfabrik Deutschlands
- Profine GmbH, Kömmerling Kunststoffe als größter Arbeitgeber der Stadt
- Ergo-Fit
- Park&Bellheimer AG
- Ruppert Augenoptik
- Kennel&Schmenger Schuhfabrik
- Carl Zeiss Meditec Systems GmbH
- SympaTel Telemarketing GmbH
- "Pirmasenser Zeitung", unter dem Namen "Pirmasenser Wochenblatt" seit 1832 erschienen
- "Die Rheinpfalz"
Bildung
- Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Pirmasens
- Deutsche Schuhfachschule
Söhne und Töchter der Stadt
- Ralph Baer, US-amerikanischer Spieleentwickler
- Heinrich Bürkel, Maler des Biedermeier (* 29. Mai 1802 in Pirmasens)
- Hugo Ball, Schriftsteller und Mitbegründer des Dadaismus (* 22. Februar 1886 in Pirmasens); Hugo-Ball-Preis
- Matthias Anslinger Schauspieler in Buxdehude (Filme: BUX, GÜNTHER)
Ehrenbürger
Sonstiges
Pirmasens ist ...
- der einzige internationale Messestandort in Rheinland-Pfalz
- das weltgrößte Schuhhandelszentrum
- Sitz der ältesten Schuhfabrik Deutschlands (Peter Kaiser, gegr. 1838)
- die Stadt mit der größten "Millionärsdichte" in Rheinland-Pfalz
- die Stadt mit der zweithöchsten Anzahl von Privatinsolvenzen in Deutschland
- der Sitz des US-Senders "Pirmasens-Husterhöhe", der 1969 die Signale von Apollo 11 nach Houston/Texas übertrug
Literatur
- J.B.Lehnung, Geliebtes Pirmasens, 12 Bände, Pirmasens (Komet), 1978 ff. [viel Bildmaterial]
- Gräber/Spindler, Die Pfalzbefreier, Ludwigshafen/Rhein, 2005 [zum Thema Separatismus]
Weblinks
- Stadt Pirmasens
- Messe Pirmasens
- http://www.wfswp.de Wirtschaftsförderung Landkreis Pirmasens
- Westwall-Museum Gerstfeldhöhe