Zum Inhalt springen

Waldkirch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. November 2006 um 13:43 Uhr durch Mnh (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 84.159.249.200 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von Vodimivado wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen Waldkirchs Deutschlandkarte, Position von Waldkirch hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Emmendingen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 274 m ü. NN
Fläche: 48,47 km²
Einwohner: 20.433 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 422 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 9,8 %
Postleitzahlen: 79183
Vorwahl: 07681
Kfz-Kennzeichen: EM
Gemeindeschlüssel: 08 3 16 056
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse
der Stadtverwaltung:
Marktplatz 1-5
79183 Waldkirch
Website: www.stadt-waldkirch.de
E-Mail-Adresse: postkorb@stadt-waldkirch.de
Politik
Bürgermeister: Richard Leibinger (SPD)

Waldkirch ist eine Stadt im Breisgau in Baden-Württemberg, sie liegt etwa 10 km östlich von Emmendingen und etwa 16 km nordöstlich von Freiburg im Breisgau.

Geografie

Die Stadt liegt an der Elz, im südwestlichen Teil des Schwarzwaldes. Die Nachbargemeinden im Elztal taleinwärts sind Gutach im Breisgau, Winden im Elztal und Elzach. Talauswärts grenzt Waldkirch an Denzlingen und Sexau. Waldkirch liegt direkt am Fuße des 1242 Meter hohen Kandels.

Geschichte

Die ältesten Quellen Waldkirchs beziehen sich auf die Gründung des Frauenklosters St. Margarethen durch den schwäbischen Herzog Burchard II. im Jahr 918. Die Ansiedlung stand später unter dem Schutz der Schwarzenberger, die die Kastelburg und Schwarzenburg erbauten sowie die Ansiedlung im 13. Jahrhundert mit einer Stadtmauer befestigten.

Am 8. August 1300 erhielt Waldkirch von den Schwarzenberger Vögten das Stadtrecht verliehen. Nach dem Aussterben der Schwarzenberger fiel Waldkirch an Baden-Hachberg und wurde 1577 an Erzherzog Ferdinand von Österreich verkauft. Bis 1805 war Waldkirch vorderösterreichische Amtstadt. Dann fiel es an das Großherzogtum Baden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Stadt unbeschädigt überstand, war Waldkirch Teil des Bundeslandes (Süd-)Baden und gelangte 1952 zu Baden-Württemberg.

Am 5. Dezember 2004 erschütterte ein Erdbeben mit Epizentrum in der Gemarkung Waldkirch den gesamten südwestdeutschen Raum. Trotz einer Stärke von 5,4 auf der Richterskala kam es nur zu kleineren Sachschäden.

Eingemeindungen

  • 1974: Buchholz mit Batzenhäusle, Kollnau, Siensbach und Suggental.

Politik

Waldkirch aus der Sicht der Kastelburg, im Hintergrund sieht man den Kandel
Die Kirche St. Margarethen

Bürgermeister

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 39,8 % -1,9 12 Sitze -1
SPD 27,0 % -1,3 8 Sitze -1
FWG 19,4 % +1,3 5 Sitze ±0
DOL 12,7 % +0,8 3 Sitze ±0
FDP 1,0 % +1,0 0 Sitze ±0

Wappen

Beschreibung

Das Wappen von Waldkirch ist ein sprechendes Wappen. Es zeigt in Blau einen schwarzen Sechsberg, auf dem in Silber eine Kirche mit rotem Dach und goldenem Kreuz steht. Umrahmt wird diese Anordnung auf der rechten Flanke von einem silbernen Lindenzweig und auf der linken Flanke von einem silbernen Eichenzweig.

Bedeutung

Die Kirche zwischen dem Linden- und Eichenzweig versinnbildlicht den Stadtnamen. Der Sechsberg stammt aus dem Wappen der Herren von Schwarzenberg. Das Wappen basiert auf dem ältesten bekannten Siegel aus dem 13. Jahrhundert. Das Wappen wurde der Stadt am 5. Mai 1976 verliehen.

Alte Wappen

Zwischen 1634 und 1976 verwendete die Stadt ein Wappen ohne den Sechsberg. Von Blau und Grün geteilt, auf der Hauptstelle eine Doppelturmkirche, rechts und links gesäumt von zwei silbernen Bäumen. Im Schildfuß sind drei weitere silberne Bäume dargestellt.

Städtepartnerschaften

Es bestehen Partnerschaften zu Chavany und Sélestat in Frankreich, Liestal in der Schweiz, Montignies-sur-Sambre/Charleroi in Belgien und Worthing in England.

Wirtschaft und Infrastruktur

Waldkirch besitzt ein lange industrielle und handwerkliche Vergangenheit. Die Tradition des Orgel- und Musikautomatenbaus reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Während der industriellen Revolution war Waldkirch - wie das gesamte Elztal - ein bekannter Standort für die Textilindustrie. Von dieser ist heute allerdings kaum noch etwas übrig geblieben. Stark gewachsen ist dagegen nach dem Zweiten Weltkrieg die optische und elektrotechnische Industrie sowie die Papierverarbeitung.

Im Ortsteil Buchholz wird seit 1877 erfolgreich Wein angebaut, Buchholz ist ebenso für den Anbau von Obst und Beerenfrüchten überregional bekannt. Im Ortsteil Suggental waren im Mittelalter mehrere Silberbergwerke in Betrieb (Silberbergwerk Suggental). Teile der Gruben wurden durch die Bergbauforschungsgruppe Suggental wieder freigelegt und können nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden.

Auch der Fremdenverkehr ist ein relevanter Wirtschaftszweig.

Verkehr

Waldkirch liegt an der Bundesstraße B 294 (Bretten - Freiburg im Breisgau). Mit der Bahn ist die Stadt über die von der Breisgau-S-Bahn bediente Elztalbahn (Freiburg im Breisgau - Elzach) zu erreichen. Der nächste Haltepunkt des Fernverkehrs ist Freiburg im Breisgau. Waldkirch gehört dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg an. Die nächsten internationalen Flughäfen sind Basel, Stuttgart und Strasbourg.

Ansässige Unternehmen

Gerichte und Behörden

In Waldkirch gibt es ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört. Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Waldkirch des Erzbistums Freiburg.

Bildungseinrichtungen

Neben dem Geschwister Scholl Gymnasium bestehen in Waldkirch die Realschule Kollnau, die Schwarzenbergschule, die Kastelbergschule, die Grund- und Hauptschule Buchholz, die Grund- und Hauptschule Kollnau, die Förderschule für Lernbehinderte, die Staatliche Schule für Sehbehinderte St. Michael und das Berufliche Schulzentrum Waldkirch. In privater Trägerschaft gibt es außerdem die Freie Schule Elztal.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Waldkirch liegt an der Deutschen Uhrenstraße, die an vielen Austellungsorten historischer Uhren und Uhrenfabriken vorbeiführt.

Museen

Im Elztalmuseum werden neben regionaler Volkskunst und historischen Dokumenten Beispiele des Waldkircher Orgel- und Musikautomatenbaus ausgestellt. Der Schwarzwaldzoo beim Stadtpark ist eher als Attraktion für Kinder gedacht.

Bauwerke

Häuserzeile unterhalb der Kastelburg

Schaubergwerke

  • Das im Suggental gelegene mittelalterliche Schaubergwerk bietet Führungen an (nach Vereinbarung): Silberbergwerk Suggental

Regelmäßige Veranstaltungen

Alle drei Jahre findet das Waldkircher Orgelfest statt. Außerdem wird in Waldkirch die Tradition der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gepflegt.

Auch 2006 fand - wie alle 3 Jahre - am 15. und 16. Juli wieder das allseits beliebte historische Marktplatzfest in Waldkirch statt.

Persönlichkeiten

Berühmte Bürger


Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Waldkirch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien