Zum Inhalt springen

Liste der Handschriften der Reichenauer Malschule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Januar 2024 um 17:46 Uhr durch CRolker (Diskussion | Beiträge) (Digitalisat ergänzt, Kleinkram). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Reichenauer Handschriften

Trau dich und bearbeite. Du darfst diese Seite bearbeiten. Wirklich. Es ist nicht so, dass ich da jetzt den Daumen drauf habe, nur weil es (eine Unterseite) meine(r) Benutzerseite ist. Ich will hiermit sogar alle ausdrücklich dazu ermutigen, an dieser Seite zu arbeiten! Aber sei bitte nicht verärgert, wenn deine Bearbeitungen wieder rückgängig gemacht werden!

Die Liste ist work in Progress: die Auswahl ist überwiegend ungeprüft aus dem Artikel Reichenauer Malschule übernommen, die Datierungen aus den jeweiligen einzelartikeln, ebenso die sehr unvollständig erfassten Angaben zu umstrittenen Lokalisierungen. Hilfe und Verbesserungen sind willkommen.


Diese Liste der Handschriften der Reichenauer Malschule gibt eine Übersicht über jene illuminierten Handschriften des 9. bis 11. Jahrhunderts, die üblicherweise der Reichenauer Malschule zugerechnet werden. Viele von ihnen gelten aufgrund ihrer hochwertigen Ausstattung als wichtigste Vertreter der ottonischen Buchmalerei; zehn von ihnen wurden deshalb von der UNESCO exemplarisch in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen.

Die Entstehung bzw. Ausmalung der Handschriften im Kloster Reichenau ist nur in den wenigsten Fällen direkt belegt; die Angaben in der Forschung, wie viele und welche Handschriften auf der Reichenau entstanden sind, schwanken daher zwischen einer niedrigen einstelligen Zahl und über 60. Auch die genaue Datierung ist in vielen Fällen umstritten.

In die untenstehende Liste sind diejenigen Handschriften aufgenommen, die in der aktuellen Forschung am häufigsten der Reichenauer Malschule zugeordnet werden. Die Angaben zu Datierung und Lokalisierung folgen der Darstellung von Walter Berschin und Ulrich Kuder, soweit nichts anderes angegeben ist.[1] Die Übersicht ist nach Signaturen geordnet. Zu jeder Handschrift werden knapp der Inhalt, die Datierung und die Lokalisierung (teils getrennt nach Schriftheimat und Ort der Ausstattung) genannt sowie Links zu Digitalisaten (soweit vorhanden) aufgeführt.

Ort, Bibliothek, Signatur Inhalte und Anmerkungen Datierung Lokalisierung Digitalisat (URN oder Link)
Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Bibl.22 Alttestamentliche Schriften mit Glossen („Bamberger Daniel-Kommentar“); seit 2003 Teil des Weltdokumentenerbe in Deutschland. um 1000 (Ergänzungen in Bamberg im frühen 11. Jahrhundert) Reichenau urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000087146 urn:nbn:de:bvb:12-bsb00140663-7
Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Bibl.140 Bamberger Apokalypse; Weltdokumentenerbe. Erstes Viertel 11. Jahrhundert (umstritten) Reichenau (oder Konstanz?[2]) urn:nbn:de:bvb:22-dtl-0000087130 urn:nbn:de:bvb:12-sbb00000063-2
Berlin, Staatsbibliothek, theol. lat. fol. 34 Berliner Epistolar. Eng verwandt mit dem Codex Egberti. um 980 Trier (Schrift) und Reichenau (Ausstattung) kein Digitalisat bekannt
Trier, Stadtbibliothek, Ms. 24 Codex Egberti (Evangelistar); Weltdokumentenerbe. Enthält Selbstnennung der Maler Keralt und Heribert. um 1000 Trier (Schrift) und Reichenau (Ausstattung) kein Digitalisat bekannt
Cividale del Friuli, Museo Archeologico Nazionale, Cod. 136 Egbert-Psalter; Weltdokumentenerbe. um 980 Reichenau? Digitalisat
Cambridge, Fitzwilliam Museum, Ms McClean 30 Epistolar. ? Reichenau Digitalisat (unvollständig)
München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4453 Evangeliar Ottos III.; Weltdokumentenerbe. um 1000 Reichenau urn:nbn:de:bvb:12-bsb00096593-3
München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4454 Evangeliar aus dem Bamberger Dom. Weltdokumentenerbe. um 1000 bis 1020 Reichenau urn:nbn:de:bvb:12-bsb00004502-1
Paris, Bibliothèque nationale de France, lat. 10514 Poussay-Evangelistar; Weltdokumentenerbe. Ende 10. Jahrhundert Reichenau https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b525209799
Darmstadt, Universitäts- und Landesbibliothek, Hs. 1948 Gero-Codex; Weltdokumentenerbe. vor 969 (umstritten) Reichenau urn:nbn:de:tuda-tudigit-28566
Karlsruhe, Badischen Landesbibliothek, Cod. Aug. perg. 205 Abt Witigowo anläßlich seines Abtjubiläums gewimdete "Festschrift"[3] mit einer Biographie des Abtes in Form eines Dialoggedichts (Gesta Witigowonis) 995; Nachtrag 996 Reichenau (?)[4] Digitalisat
Hildesheim, Dombibliothek, Hs 688 Hildesheimer Orationale 1. Viertel 11. Jahrhundert Reichenau kein Digitalisat bekannt
Köln, Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek, Cod. 12 Hillinus-Codex. Selbstnennung der Schreiber Burchard und Konrad. um 1025 (umstritten) Köln (Herstellung);[5] Seeon und Reichenau (Schrift)[6] urn:nbn:de:hbz:kn28-3-1704
Aachen, Domschatzkammer, Inv.-Nr. 25 Liuthar-Evangeliar. Weltdokumentenerbe. Namengebend für die Liuthar-Gruppe. um 990/1000 (?) Reichenau kein Digitalisat bekannt
Paris, Bibliothèque de l’Arsenal, 610 Wormser Missale (früher "Wormser Sakramentar")[7] um 980 Reichenau https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b550063897
Heidelberg, Universitätsbibliothek, Sal. IX b Petershausener Sakramentar um 980; Nachträge des 12. und 13. Jahrhunderts Reichenau urn:nbn:de:bsz:16-diglit-6044
München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4452 Perikopenbuch Heinrichs II.; Weltdokumentenerbe. 1007–1012 (?) Reichenau urn:nbn:de:bvb:12-bsb00087481-7
Leipzig, Stadtbibliothek, Ms. CXC; als Dauerleihgabe in der Universitätsbibliothek Leipzig Reichenauer Evangelistar um 970 Reichenau kein Digitalisat bekannt
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 84.5 Aug 2° Reichenauer Perikopenbuch Anfang 11. Jahrhundert Reichenau Digitalisat

Literatur

  • Walter Berschin, Ulrich Kuder: Reichenauer Buchmalerei 850–1070. Reichert, Wiesbaden 2015, ISBN 9783954901296.

Einzelnachweise

  1. Walter Berschin, Ulrich Kuder: Reichenauer Buchmalerei 850–1070. Reichert, Wiesbaden 2015, ISBN 9783954901296.
  2. Nach Hoffmann, Schreibschulen S. 170 kein Produkt des Reichenauer Skriptoriums, sondern des Konstanzer Domskriptoriums.
  3. Walter Berschin, Ulrich Kuder: Reichenauer Buchmalerei 850–1070. Reichert, Wiesbaden 2015, S. 91.
  4. Nach Hoffmann, Schreibschulen S.214, 217 wohl Reichenau, im Vergleich mit clm 3741
  5. Walter Berschin, Ulrich Kuder: Reichenauer Buchmalerei 850–1070. Reichert, Wiesbaden 2015, ISBN 9783954901296 , S. 115 Anm. 308: Anfertigung durch Reichenauer Mönche in Köln?
  6. Hartmut Hoffmann: Buchkunst und Königtum im ottonischen und frühsalischen Reich. Hiersemann, Stuttgart 1986, ISBN 3777286400 , hier S. 408-409 (Beziehung zu Erlangen, UB, Ms. 12) und v.a. 410 (Hand A eine "Hand der Seeoner Schule", Hand B "vorzüglicher Reichenauer Kalligraph")
  7. Walter Berschin, Ulrich Kuder: Reichenauer Buchmalerei 850–1070. Reichert, Wiesbaden 2015, S. 75.