Friedrich Maximilian Klinger
Friedrich Maximilian von Klinger (* 17. Februar 1752 in Frankfurt am Main, † 25. Februar 1831 in Dorpat) war ein deutschsprachiger Dichter.
Er zählt zu den bedeutendsten Dramatikern der Sturm-und-Drang-Zeit. Sein 1776 zunächst unter dem Titel "Der Wirrwarr" erschienenes Drama (von Christoph Kaufmann umgetauft) gab der Epoche ihren Namen. Der Vater stammte ursprünglich aus dem Odenwald, ließ sich jedoch in Frankfurt am Main als Konstabler bei der städtischen Artillerie anwerben. Nach dem Tod des Vaters (1760) musste die Mutter Cornelia Margareta Dorothea, geb. Fuchs für den Lebensunterhalt der vierköpfigen Familie aufkommen. Obwohl Klinger in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, konnte er durch Förderung des Professors Zink das Gymnasium besuchen und durch die Unterstützung Johann Wolfgang von Goethes 1774 in Gießen ein Jurastudium aufnehmen. Ermuntert durch die ersten Erfolge als Bühnenautor entschloss er sich 1776 die Universität zu verlassen. Während seines ersten Aufenthalts in Weimar kam es schnell zum Zerwürfnis mit Goethe. Daraufhin schloss er sich einer Schauspieltruppe als Dramaturg an. Da der finanzielle Erfolg jedoch ausblieb, ließ er sich im Bayerischen Erbfolgekrieg anwerben. Vom Sommer 1778 bis Frühjahr 1779 war er an den Feldzügen durch durch Böhmen beteiligt. 1780 kehrte er zum Theater zurück. Zunächst wurde er als Vorleser, später als Ordonnanzoffizier und Leutnant im Marinebataillon des russischen Thronfolgers Großfürst Paul in Petersburg eingestellt. Mit dem diesem unternahm er 1781/82 eine Reise durch Europa, anschließend begann er eine Karriere beim Militär, in der er es 1801 zum Generalmajor und Leiter des Kadettenkorps schaffte. Außerdem diente er beim Ministerium für Volksbildung. Ab 1803 war er Kurator des Schulbezirks und der Universität Dorpat in Estland. Dort beschäftigte er sich mit erziehungs- und bildungspolitischen Fragen. [[1811] nahm er die frühe Freundschaft zu Goethe wieder auf. Im Zuge der Restauration wurde er 1816 seiner Ämter enthoben, woraufhin er sich aus dem öffentlichen Leben zurückzog. Zwischen 1809 und 1816 erschienen in Königsberg seine gesammelten Werke und 1810 in Wien "Sämmtliche philosophischen Romane" in jeweils 12 Bänden.
In seinen Werke knüpfte er dramaturgische Eigenheiten William Shakespeares an. Sie beinhalten sowohl gesellschaftskritische als auch starke gefühlsorientierte Momente. In seiner späten Schaffensperiode entstanden mit Titeln wie "Fausts Leben" wichtige Romane. In seinen philosophischen Romanstücken lehnt sich Klinger an die kritische Geschichts- und Gesellschaftsauffassung von Jean-Jacques Rousseau an
siehe auch: Friedrich Maximilian Klinger: "Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt"
Links
- http://www.gutenberg2000.de/autoren/klinger.htm -- E-Texte bei Projekt Gutenberg-DE
- 16. Band, S. 190, Allgemeine Deutsche Biographie, 55 Bände, 1875-1912