Objekt 640
Der T-95, möglicherweise auch T-2000 oder Tschorny Orjol (russisch Чёрный орёл für Schwarzer Adler) ist eine Weiterentwicklung des T-80 und soll als vierte Generation russischer Kampfpanzer den T-72 als Hauptwaffensystem der russischen Panzerstreitkräfte ablösen. Aufgrund der Tatsache, dass über den T-95 bisher nur wenig bekannt ist und vom T-2000 "Tschorny Orjol" bereits Bilder und Daten veröffentlicht wurden, wird spekuliert, dass es sich bei beiden um denselben Panzer handelt. Das erste Mal wurde er der Öffentlichkeit 1997, auf einer internationalen Waffenausstellung in Omsk (Sibirien), vorgestellt. Neuerungen gegenüber dem T-80 betreffen in erster Linie den Turm, wodurch die Silhouette nun nicht mehr die markant abgerundete Form älterer sowjetischer Fahrzeuge hat, sondern westlichen Panzern (M1 Abrams, Leopard 2 usw.) ähnelt. Jedoch ist der "Tschorny Orjol" mit 1,80 m Gesamthöhe um 400 mm niedriger als der (ohnehin schon für russische Kampfpanzer typisch flache) T-80, und damit der niedrigste Panzer seiner Klasse. Die Indienststellung dieses modernen Waffensystems durch die Streitkräfte der Russischen Föderation ist wahrscheinlich noch nicht entschieden.
Es wird berichtet, das man bei der russischen Armee den T-90 überspringen sollte und stattdessen gleich den T-95 einführen sollte, um die Modernisierung der Panzerkräfte bis 2025 abzuschließen. Das Problem ist nur, das der T-95 mehrfach teurer wäre als der T-90. Nichts desto trotz sorgte Saudi-Arabien für Furore in Russland, als es kurzerhand den T-95 bestellen wollte.
Daten/Ausstattung/Bewaffnung
Laut Hersteller Uralwagonsawod wird der T-95 von einer Gasturbine mit mindestens 1400 PS bewegt. Der Vorteil von Gasturbinen gegenüber Kolbenmotoren ist ein ruhigerer Lauf und ein günstigeres Verhältnis Gewicht/Leistung, der Nachteil, sie sind deutlich lauter. Das interessante wie vorteilhafte an der russischen Gasturbine seit T-80 ist die Fähigkeit der Multi-Fuel-Einspritzung. Damit kann der Panzer mit allen gängigen Kraftstoffen (Diesel, Benzin, Petroleum, Kerosin usw.) und in beliebigen Mischungen betankt werden. Seine Reichweite mit Normalbetankung beträgt etwa 600 km bei einer Geschwindigkeit von etwa 50 km/h (max. Geschwindigkeit 74 km/h auf planiertem Gelände).
Die Besatzung besteht aus drei Soldaten. Eine wichtige Neuerung gegenüber T-80 und T-90 ist die Ausstattung des Kommandanten mit einem 360° Wärmebildschirm.
Panzerung: Reaktivpanzerung und Passivpanzerung, an verschiedenen Stellen des Panzers möglicherweise 130mm-180mm (Extra Frontpanzerung beträgt etwa 300mm). Uralwagonsawod verspricht 100% Schutz (bis zu 5 Volltreffer) vor RPG, Panzerfaust 3 und allen derzeit existierenden Panzerabwehrwaffen der Infanterie, und um 60% erhöhten Schutz vor APFSDS gegenüber äteren Modellen.
Bewaffnung: Ein 7,62mm MG, ein neues 12,7mm Fla-MG und ein 125mm Hauptgeschütz (zumindest auf dem Prototypen, das Serienmodell soll in mehreren Varianten produziert werden, nach Angaben des Herstellers u.a. mit 135mm, 140mm und 152mm Hauptgeschützen (Standardbewaffnung: 40 Schuss bei 125mm), die in Kombination mit entsprechender Software auch indirektes Richten (Artillerie) ermöglichen würden).
Durch die Verwendung eines automatischen Lademechanismus kann beim T-95, wie bei allen Panzertypen seit dem T-64, auf den Ladeschützen verzichtet werden. Der Lademechanismus unterscheidet sich jedoch von dem seiner Vorgänger, denn der T-95 wird wohl als erster Panzer russischer Serienproduktion mit einer gesonderten Munitionslagerung im Turmheck versehen sein, was das Risiko einer Zerstörung des Fahrzeuges durch eine Explosion des Munitionsvorrates deutlich verringert. Weiterhin verfügt der T-95 über einen Laserentfernungsmesser sowie über Nachtsichteinrichtungen (Infrarot, Restlichtverstärker und Wärmebildgerät).
Gewicht: ca. 48 Tonnen
Weblinks
- Vasiliy Fofanov's Modern Russian Armour - wählen Sie "New N.Tagil MBT (ob.195, aka T-95)" im linken Menü
- www.mainbattletanks.czweb.org - Bilder und Daten zum T-2000 (tschechisch)
- [1] - Bilder zum T-2000