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Tongzhi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kaiser Tongzhi

Tongzhi (chinesisch 同治, Pinyin Tóngzhì, Wade-Giles T'ung-chih,* 27. April 1856 in Peking; † 12. Januar 1875 ebenda) war vom 11. November 1861 bis zu seinem Tod der neunte Kaiser von China aus der Qing-Dynaastie. Er folgte seinem Vater Xianfeng bereits im Alter von fünf Jahren auf den Thron. Bis zu seiner Volljährigkeit 1872 wurde die Regentschaft durch die Kaiserinwitwen Cixi und Ci'an ausgeübt.

Clan, Namen

  • Clan: Aisin Gioro (愛新覺羅)
  • Geburtsname: Zaichun (載淳)
  • Regierungsdevise: Tongzhi (咸豐), deutsch etwa Gemeinsame Herrschaft
  • Tempelname (posthum): Muzong (穆宗)
  • Posthumer Titel (Kurzfassung): Yi Huangdi (毅皇帝), deutsch etwa Standhafter göttlicher Kaiser

Familie

  • Vater: Kaiser Xianfeng (1831–1861)
  • Leibliche Mutter: Konkubine Yi, dann Kaiserinwitwe Cixi (1835–1908)
  • Kaiserin: Arute, posthum Xiaozheyi (孝哲毅皇后, 1854–1875)
  • Vier weitere Konkubinen
  • Keine Nachkommen

Leben

Tongzhi war der einzige überlebende Sohn des Kaisers Xianfeng und seiner Konkubine Yi. Sein Vater hatte für seinen Todesfall eine Regentschaftsregelung, nach welcher der Mandschuadlige Sushun als Erster unter Gleichen einen achtköpfigen Regentschaftsrat bis zur Volljährigkeit des Kaisers bilden sollte. Daneben stattete Xianfeng Kaiserin Zhen, nun Kaiserinwitwe Ci'an, und die Konkubine Yi, nun Kaiserinwitwe Cixi, stellvertretend für Tongzhi mit jeweils einem kaiserlichen Siegel aus, das zur Bestätigung kaiserlicher Erlässe vorgeschrieben war. Anlässlich der Überführung von Xianfengs sterblichen Überresten gelang es den Kaiserinwitwen Anfang November 1861 zusammen mit Prinz Gong, der Peking und mit General Ronglu die dortige Garnison kontrollierte, eine Palastrevolte, den Xinyou-Staatsstreich von Anfang November 1861, durchzuführen. Hierbei konnten sie die Mitglieder des Regentschaftsrates hinrichten, die per Edikt als Verantwortliche für die Niederlage im Zweiten Opiumkrieg bestraft wurden. Vier Würdenträger, darunter Sushun, wurden hingerichtet. Kaiserinwitwe Cixi sicherte sich hiermit selbst die Stellung der Regentschaft, Prinz Gong wurde ihr engster Berater.[1] Cixi veranlasste, dass Tongzhi nur in Palästen aufwuchs, ohne die militärischen Ertüchtigungen seiner Vorväter; Cixis Motive dafür sind nicht geklärt.

Die „Tongzhi-Restauration“ trägt zwar den Namen des Kaisers, wurde aber von Cixi und ihrem Berater, dem Gelehrten-General Zeng Guofan, ins Werk gesetzt.

1875 starb Tongzhi im Alter von nur achtzehn Jahren, ohne einen Erben zu hinterlassen. Die Kaiserinwitwe Cixi ließ verlauten, er sei an Pocken gestorben. Wahrscheinlich starb der junge Kaiser wohl eher an Syphilis, weil er gerne die Verbotene Stadt verließ und Pekings Bordelle besuchte. Als seine heimlichen Streifzüge und die Krankheit offenbar wurden, war Cixi so erbost, dass sie ihn wegen Pocken behandeln und den Hofarzt bestrafen ließ.

Seine Frau, Kaiserin Alute, starb im selben Jahr wie er.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stephen R. Platt : Autumn in the Heavenly Kingdom - China, the West and the Epic Story of the Taiping Civil War. New York, 2012, S. 224–227
VorgängerAmtNachfolger
XianfengKaiser von China
18611875
Guangxu