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Robert Altman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Robert Altman (* 20. Februar 1925 in Kansas City, Missouri USA; † 20. November 2006 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur, Autorenfilmer und Filmproduzent. Seine frühen Filme sind dem Kino des New Hollywood zuzurechnen. Während seiner 55-jährigen Laufbahn drehte Altman insgesamt 86 Filme, produzierte 39 Verfilmungen und schrieb 37 Drehbücher.

Leben und Werk

Altman studierte an der Universität von Missouri und wurde Ingenieur. Als junger Soldat erlebte er den Zweiten Weltkrieg bei der United States Air Force. Nach Kriegsende kam er zurück in seine Heimatstadt Kansas City und begann 1947 für eine Filmproduktionsfirma von Industriefilmen zu arbeiten. Dies war der Beginn seiner Filmkarriere.

Seine Laufbahn als Filmregisseur begann er Anfang der 1950er Jahre mit Sportdokumentationen und einigen Regiearbeiten für das Fernsehen (darunter auch die berühmten Fernsehserien Alfred Hitchcocks Alfred Hitchcock Presents und Bonanza). Seine filmischen Anfänge lagen also noch in der Zeit des ausklingenden klassischen Hollywoods. Sein heutiger Ruhm beruht jedoch auf der Militärsatire von 1970, M*A*S*H, sowie Nashville von 1975. Beide Filme brachten ihm Oscar-Nominierungen ein. Die Filme, die Altman in den 1970er-Jahren herausbrachte, waren an den Kinokassen wenig erfolgreich, verschafften ihm aber in der Filmgeschichte einen Rang unter den Regisseuren des New Hollywood. Mit der Hollywood-Satire The Player von 1992 sowie dem erfolgreichen Episodenfilm Short Cuts (1993) konnte Altman wieder ein größeres Publikum für sich zurück gewinnen. Beide, wie auch Gosford Park von 2001, brachten ihm Oscar-Nominierungen ein. Trotz insgesamt sieben Nominierungen als Regisseur und Produzent blieb ihm ein regulärer jedoch Academy Award verwehrt. Bei der 78. Oscar-Verleihung am 5. März 2006 wurde Altman mit dem Ehrenoscar für sein kreatives Schaffen gewürdigt.

Ein stilistisches Merkmal des Regisseurs war die stete Verknüpfung verschiedener Handlungsstränge und Personenkonstellationen, die häufig erst auf dem zweiten Blick einen Zusammenhang ergeben. Auch setzte Altman einen schwarzen, nicht sofort erkennbaren Humor ein.

Altman war ein bekennender Cannabis-Raucher. Eine ärztliche Diagnose seines bald eintretenden Todes Mitte der 1990er-Jahre und eine Herzoperation bewogen ihn zu einer radikalen Änderung seiner Ernährungsgewohnheiten.

Er starb am 20. November 2006 im Alter von 81 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles an den Folgen einer Diabeteserkrankung. Altman hinterlässt seine Frau Kathryn, mit der er seit 1957 verheiratet war, und zwei Kinder.

Filmografie

Auszeichnungen

  • Oscar
    • 2006 Ehren-Oscar für das Lebenswerk
  • BAFTA Awards
    • 1993 BAFTA Film Award für den besten Regisseur für The Player (1992)
    • 2002 Alexander Korda Award for Best British Film für Gosford Park (2001), gemeinsam mit Bob Balaban, David Levy
  • Berlinale
    • 1976 Goldener Bär für Buffalo Bill und die Indianer (1976)
    • 1985 FIPRESCI-Preis für Secret Honor – Die geheime Ehre des Präsidenten (1984)
    • 1999 Preis der Gilde Deutscher Filmkunsttheater für Aufruhr in Holly Springs (1999)
    • 2002 Ehrenbär
  • Bodil Awards
    • 1977 Bodil für den besten (nicht-europäischen) Film Nashville (1975)
    • 1993 Bodil für den besten (nicht-europäischen) Film The Player (1992)
    • 1995 Bodil für den besten (amerikanischen) Film Short Cuts (1993)
  • Emmy Awards
    • 1989 Emmy für hervorragende Regie-Arbeit (Tanner '88 Episode "The Boiler Room" (1988))
  • Golden Globes
    • 2002 Golden Globe für den besten Regisseur für Gosford Park (2001)
  • Independent Spirit Awards
    • 1994 Independent Spirit Award für den besten Regisseur von Short Cuts (1993)
    • 1994 Independent Spirit Award für das beste Drehbuch (Short Cuts (1993)), gemeinsam mit Frank Barhydt

Literatur

  • Vorlage:PND
  • Peter W. Jansen und Wolfram Schütte (Hrsg.): Robert Altman. Reihe Film 35. Hanser Verlag München, Wien 1981, ISBN 3-446-13273-2
  • Giancarlo Castelli und Mauro Marchesini: Robert Altman. kinoheute 4. Herausgegeben von Rolf Giesen. Verlag Klaus Guhl, Berlin 1978, ISBN 3-88220107-X
  • Thomas Klein und Thomas Koebner (Hrsg.): Robert Altman – Abschied vom Mythos Amerika. Bender-Verlag, Mainz 2006, ISBN 3-9806528-3-1
  • David Thompson (Hrsg.): Altman on Altman. Faber and Faber, London 2006, ISBN 0-571-22089-4
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