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Konkurrenz

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Unter Konkurrenz (lat. concurro = ich laufe mit) versteht man (andere) Teilnehmer an einem sportlichen, wirtschaftlichen oder anderen Wettbewerb. Diese anderen Teilnehmer heißen Konkurrenten. Auf deutsch sind die Wörter Mitbewerb bzw. Mitbewerber gebräuchlich.

Konkurrenz im Sport

Im Sport wird auch der Wettbewerb selbst gelegentlich Konkurrenz genannt.

Konkurrenz in der Wirtschaft

Besondere Beachtung findet der Mitbewerb in der Wirtschaft. Die Variationsbreite reicht von Todfeindschaft (z. B. bei Konkurrenz im kriminellen Milieu und bei mafiösen Wirtschaftsstrukturen) bis hin zum kollegialen Zusammenhalten mit abgesprochenen oder verordneten Preisen in verkammerten Berufen.

Konkurrenzverhalten

Das Verhalten der Konkurrenten untereinander ist - auch abseits der Extreme - sehr unterschiedlich und oft branchentypisch. Insbesondere kann es zu Verdrängungskämpfen und "Preiskriegen" kommen. Es kann aber auch ein allgemeines (nicht verabredetes) Stillhalten zu kartellähnlichen Verhältnissen führen.

Im praktischen Geschäft findet Wettbewerb immer nur zwischen sehr wenigen Marktteilnehmern statt. So stehen für den einzelnen Kaufprozess im allgemeinen kaum mehr als fünf Teilnehmer in der Auswahl des potentiellen Kunden. Oft vergleichen "Stammkunden" überhaupt nicht und betrachten Mitbewerber erst bei Unzufriedenheit mit ihrem Stammlieferanten.

Wettbewerbsvorteile

Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz zu erlangen, ist das Bestreben der Marktteilnehmer. Diese Wettbewerbsvorteile können Preisvorteile sein, aber auch in der besonderen Qualität der Produkte bzw. Dienstleistungen liegen. Termintreue, Freundlichkeit der Mitarbeiter, Zuverlässigkeit in Zusagen, Verfügbarkeit der Waren usw. können solche Wettbewerbsvorteile darstellen. Genießt ein Produkt oder ein Anbieter besonderes Vertrauen bzgl. einiger oder vieler dieser Merkmale, so spricht man von einer starken Marke unabhängig vom rechtlichen Schutz derselben.

Wettbewerbsvorteile können grundsätzlich in drei Kategorien eingeteilt werden

  1. Prozessorientierte Vorteile bringen Kostenvorteile
  2. Kundenorientierte Vorteile erlauben ein sehr schnelles Einstellen auf veränderte Kundenwünsche
  3. Technikorientierte Vorteile ermöglichen das Angebot der technisch fortgeschrittensten und ausgereiftesten Produkte

Alte und neue Wettbewerber

Der Klassiker des Marketing, Michael Porter, beschreibt fünf "Treibkräfte des Wettbewerbs", nämlich

  1. Mitbewerber innerhalb der Branche
  2. Potentielle neue Mitbewerber
  3. Lieferanten, die die Vermarktung selbst übernehmen wollen
  4. Abnehmer, die die Produktion selbst übernehmen wollen
  5. Ersatzprodukte, die "unser" Produkt überflüssig machen

Die meisten gefährlichen Situationen für ein Unternehmen erfolgen gar nicht durch Wettbewerber aus der eigenen Branche, sondern durch eine der anderen Konkurrenten, die zunächst gar nicht als solche wahrgenommen werden.

Kartelle

Kartelle schalten den Wettbewerbscharakter des Marktes aus, indem Absprachen über Konditionen (nicht nur über Preise) getroffen werden.

Solche Kartelle können gesetzlich vorgeschrieben sein und heißen dann meistens Monopol, weil eine staatliche "Monopolverwaltung" zu festgelegten Konditionen Waren an- und wieder verkauft. Ein Beispiel hierfür ist das staatliche Branntweinmonopol.

Kartelle können in der BRD auch vom Bundeskartellamt zugelassen werden. Sie beschränken sich dann meistens auf bestimmte Aspekte des Marktes wie z. B. Flaschenformen für Getränke oder Allgemeine Vertragsbedingungen für eine Branche. (Bitte noch durch Regelungen in Österreich und er Schweiz ergänzen)

Unzulässig sind Kartelle, wenn sie ohne Genehmigung des Kartellamts operieren. In der Praxis gibt es unzulässige Absprachekartelle z. B. im Bauwesen zum Erlangen öffentlicher Aufträge.

In Kammern werden für bestimmte Berufsgruppen (u. a. Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater) die Preise ("Gebühren") und die Leistungen festgesetzt. De facto handelt es sich hier ebenfalls um Kartelle.

Gleichwohl gibt es auch unter Kartellbetrieben Konkurrenz, die allerdings nicht über die vereinbarten gemeinsamen Konditionen ausgetragen wird.

Siehe auch: Marketing, Strategie