Mladá Boleslav
Mladá Boleslav (deutsch Jung-Bunzlau) ist eine tschechische Stadt in der Mittelböhmischen Region nördlich von Prag. Sie hat etwa 42.972 Einwohner (2005) und eine Fläche von 28.9 km². Mladá Boleslav liegt an der Iser und ist Sitz des gleichnamigen Kreises (okres).
Geschichte
Der Ort wurde in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts von Boleslav II. gegründet. Im Jahr 1255 wurde im Ort ein Kloster des Johanniterordens gegründet. Der Ort hat die Stadtrechte zum Teil im Jahr 1334 und zum Teil im Jahr 1436 erhalten.
Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt zum Zentrum der religiösen Bewegung Jednota bratrská (lat. Unitas Fratrum), die die Ideen des Jan Hus befolgte. Es wurde ein Bistum eingerichtet und eine Kathedrale im Stil der Renaissance gebaut. Die Religionskriege des 17. Jahrhunderts haben die Abnahme der Bevölkerungsanzahl und die Rekatholisierung gebracht.
Im 19. Jahrhundert erfolgte die Industrialisierung; im Jahr 1895 wurde das Unternehmen Laurin & Klement gegründet und 1925 an Škoda verkauft.
J. gehörte bis 1918 zum Königreich Böhmen und somit zur K.u.K. Monarchie
(Militär in Jungbunzlau am 1.8.1914: 4.Bataillon des K.u.K. Böhmischen Infanterie Regiments Nr. 36)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Auto: Mladá Boleslav liegt 60 km nordöstlich von Prag an der Europastraße E 65/Bundesstraße 10. Bahn: Der Ort liegt an der Strecke nach Turnov etwa 90 Min. von Prag.
Ansässige Unternehmen
In Mladá Boleslav befindet sich der Sitz der Škoda-Automobilwerke. Der Skoda Octavia und der Skoda Fabia werden hier gebaut.
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
Im Ort geboren
- Antonín František Bečvařovský, Komponist
- Josef Holub, Botaniker
Im Ort wirkten
- Siegfried Kapper, tschechischer Schriftsteller, Übersetzer und Arzt jüdischer Herkunft
- Josef B. Herclik, Geigenbaumeister
Weblinks
- mb-net.cz Offizielle Seiten der Stadt (nur tschech.)