Klaus Volkert
--Wahldresdner 17:37, 21. Nov. 2006 (CET)
Klaus Volkert (* 24. November 1942 in Braunschweig) ist ein deutscher Gewerkschaftler und Mitglied der IG Metall. Bekannt wurde der langjährige Betriebsratsvorsitzende der Volkswagenwerke durch seine Verwicklung in die VW-Korruptionsaffäre.
Berufslaufbahn
Volkert begann seine Berufslaufbahn mit einer Lehre als [{[Schmied]]. 1969 ging er als Mechaniker zu VW nach Wolfsburg, bereits ein Jahr später wurde er Vertrauensmann der IG Metall. 1978 wurde er erstmals in den Betriebsrat von VW gewählt. 1990 wurde Volkert Vorsitzender des Betriebsrats der Volkswagen AG. Im gleichen Jahr wurde er auch Mitglied im VW-Aufsichtsrat. Er war als Betriebsratsvorsitzender auch Gründungsmitglied des Europäischen Volkswagen-Konzernbetriebsrats, dessen Präsident er 1992 wurde. Weiterhin war er Gründungsmitglied des Volkswagen-Welt-Konzernbetriebsrats, dessen Präsident er 1999 wurde.
Als Betriebsratsvorsitzender gestaltete er vor allem Modelle zur Beschäftigungssicherung mit, die bundesweit Aufmerksamkeit erregten. So wurde 1993 die 4-Tage-Woche eingeführt, bei der die beteiligten VW-Mitarbeiter auf ca. 15% ihres Lohns verzichteten und damit 30.000 Arbeitsplätze gesichert wurden. 2001 wurde bei VW das Projekt "5000 mal 5000" eingeführt. Damit wurden 5000 Neueinstellungen deutlich unter dem VW-Haustarif der IG Metall möglich, die Produktion des neuen VW Touran blieb in Deutschland.
Am 30. Juni 2005 trat Volkert überraschend von seinem Amt als Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der VW AG zurück. Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es Diskussionen um eine mögliche Verwicklung von Volkert in die VW-Affäre, dies wurde allerdings von VW und der IG Metall bestritten. Zuvor war ihm nach Pressebereichten schon von VW-Mitarbeitern eine zu große Nähe zu VW-Vorständen vorgeworfen worden.
VW-Affäre
Im Juli 2005 wurde eine Bestechungsaffäre im VW-Konzern bekannt, die sich zunächst um Korruption bei der VW-Tochter Škoda drehte. Ein Manager der Tochtergesellschaft hatte Zulieferverträge mit Firmen abgeschlossen, an denen er selbst beteiligt war. Auch Volkert soll daran beteiligt gewesen sein. Bald weitete sich die Auffäre auf Gefälligkeiten und Vergnügungsreisen aus, mit denen Betriebsratsmitglieder zu Wohlverhalten bewogen werden sollten. Verwickelt war darin auch VW-Vorstand Peter Hartz. Gegen Hartz und Volkert wurden schließlich Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue bzw. der Beihilfe zur Untreue eingeleitet. Volkert soll über Hartz von 1994 bis 2005 zusätzlich zu seinem Gehalt sogenannte Sonderbonuszahlungen von rund 1,95 Millionen Euro erhalten haben[1].
Aufgrund von Verdunklungsgefahr beantragte die Staatsanwaltschaft Braunschweig schließlich am 21. November 2006 gegen Volkert Haftbefehl. Gegen Volkert und seinen Anwalt Peter-Michael Diestel wurden zudem Vorwürfe erhoben, sie hätten dem früheren Hartz-Mitarbeiter und Belastungszeugen Klaus-Joachim Gebauer finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt, wenn er seine früheren Aussagen abschwäche[2].
Siehe auch VW-Korruptionsaffäre
Privates
Volkert ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Kindes. Er ist Träger des Niedersächsischen Verdienstordens und des Bundesverdienstkreuzes sowie Ehrendoktor der TU Braunschweig.