Albert-Einstein-Gymnasium Hameln
Albert-Einstein-Gymnasium Hameln | |
Gründungsjahr: | 1972 |
Ort: | Hameln (Niedersachsen) |
Schulform: | Gymnasium (Jahrgangsstufen 5 bis 12) |
Schulträger: | Stadt Hameln |
Schulnummer: | ? |
Schulleiter: | Herr Wolfgang Weber |
Schüler: | 1100 |
Fremdsprachen: | Englisch, Französisch, Latein, |
Anschrift: | Knabenburg 2 31785 Hameln |
Website: | www.einstein-gymnasium-hameln.de |
Das Albert-Einstein-Gymnasium ist das jüngste Gymnasium in Hameln.
Hameln besaß traditionell zwei Gymnasien, das Gymnasium für Jungen (Schiller-Gymnasium), das einen altsprachlichen und einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig hatte, und das neusprachliche Mädchengymnasium (die Viktoria-Luise-Schule). Beide Schulen wurden dreizügig geführt. Eine Aufnahmeprüfung bzw. Probeunterricht begrenzten den Zugang. Es war die Zeit, als Koedukation und Sexualkundeunterricht Fremdwörter waren. Im Jahre 1965 wurden die Klassenfrequenzen in den Klassen 5 - 10 von 40 auf 35 herabgesetzt, der Probeunterricht fiel weg - und nun fehlten Räume und Lehrer. Nach acht Jahren erfolgte die Errichtung eines neuen Gymnasiums in Hameln. Es wird im Schuljahr 2006/2007 von 1122 Schülern besucht.
Geschichte
Am 5. September 1972 begann am III. Gymnasium, wie die Schule damals hieß, der Unterricht für die ersten 161 Schüler. Aber erst Mitte September konnte die Einweihung gefeiert und das neue Gebäude bezogen werden. Zunächst gab es nur 5 Klassen des 5. Jahrgangs und das Kollegium bestand aus lediglich acht Lehrkräften. Die Gesamtkonferenzen fanden mit acht Teilnehmern statt. Auf diesen Konferenzen beschäftigte man sich mit der Namensgebung für die Schule, z.B. war "Geschwister-Scholl-Schule" im Gespräch.
Die persönliche Schulatmosphäre änderte sich nach einem Jahr, als die Schule gleich in 3 Stufen ausgebaut wurde. Es kamen 1973 gleichzeitig die neuen Jahrgänge 5, 7 und 11 und das Gymnasium bestand aus 16 Klassen mit insgesamt 499 Schülern. Darunter waren 64 Schülerinnen von der Viktoria-Luise-Schule und 58 Schüler vom Schiller-Gymnasium.
Das Gymnasium III wurde als neusprachliches und mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium für Jungen und Mädchen gegründet. Darüber hinaus wurde, genehmigt durch einen besonderen Erlaß des Kultusministers, eine mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse als Aufbauzug für Realschulabsolventen eingerichtet. Das Besondere am Schuljahr 1973/74 war, dass Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet wurden. Bislang gingen die Jungen auf das Schiller-Gymnasium und die Mädchen auf die Viktoria-Luise-Schule.
Das III. Gymnasium war der Prototyp eines Koedukationsgymnasiums. Die Jahre von 1973 bis 1977 waren eine Zeit der Entwicklung, denn die Schülerzahlen stiegen auf 1272 Schüler. In diese Zeit fiel auch der Ausbau der Innenausstattung der Schule. Die beiden alten Gymnasien hatten bei der Planung der Sammlungen geholfen, als in den Jahren nach 1974 die Chemie-, Physik- und Biologiesammlungen schrittweise ausgebaut wurden. Die Räume für den Physikunterricht befanden sich 1974 noch im Bau, so dass der Unterricht auf andere Räume verteilt wurde. Es existierte auch nur ein Teil der Ausstattung für Mechanik, Optik und Elektrizitätslehre, deshalb ließ sich der theoretische Unterricht nicht in der wünschenswerten Weise experimentell begleiten. Erst 1976 war die räumliche und apparative Ausstattung vervollständigt. Gleichzeitig wurde die Schülerbücherei als Präsenz- und Ausleihbücherei eingerichtet. Sie umfasste 1975 2000 und 1976 2600 Bände. Die Schülerschaft hat damals tatkräftig bei der Einrichtung geholfen.
Im Jahr 1975 wurde der Schule nach langen Verhandlungen und intensiven Informationsgesprächen mit verschiedenen Herstellern eine Sprachlehranlage bewilligt unter der Auflage, dass die Anlage auch von Klassen der Sertürner-Realschule und der Volkshochschule benutzt werden sollte.
In die 1970er Jahre fielen zwei wichtige schulpolitische Veränderungen. Im Jahr 1975 wurde die reformierte Oberstufe eingerichtet, d.h. der Unterricht auf der Oberstufe fand nicht mehr im Klassenverband statt, sondern in Kursen, die von den Schülern individuell angewählt wurden. Die Auflösung der Klassen und die Einrichtung von Kursen führten zu Problemen; Raumknappheit und Schülerzahlen von über 1000 erschwerten die Umstellung.
Im Jahr 1978 entfielen die 5. und 6. Jahrgänge, da in diesem Jahr die Orientierungsstufe eingeführt wurde. Ein vielfältiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften im künstlerischen und sportlichen Bereich ermöglichte es den Schülern, ihren Neigungen auch in außerunterrichtlichen Bereichen nachzugehen, wie Darstellendes Spiel, Literaturproduktion, Fotografie, Stadtgeschichte Hamelns, Chor, Orchester, Folkmusik. Aus diesen Arbeitsgemeinschaften haben in der Folgezeit einige besonderer Attraktivität gewonnen: die „Folkgruppe", die Theater AG, die Rock-Musik-AGs, die Adventskonzerte, die Schüleraustauschprogramme mit England, USA, Frankreich(Israel und Ungarn kamen später hinzu), die Provencefahrten, die Skikurse in Südtirol, die Weihnachtsfeiern. In diesem Zusammenhang entstand auch die Schülerzeitschrift Aragorn, die seit 1978 erscheint. Die von Schülern und Lehrern gemeinsam veranstalteten Projektwochen haben eine Tradition seit 1981. Ebenfalls im Jahr 1981 wurde das Betriebspraktikum eingeführt.
Im Jahr 1978 wurde die Schule Ausbildungsschule, als das Studienseminar Hameln gegründet wurde. Seit dieser Zeit werden hier Referendarinnen und Referendare ausgebildet. Gleichzeitig begann die Diskussion über die Namensgebung für das III. Gymnasium. Viele Eltern und Schüler fanden diesen Arbeitstitel etwas nüchtern und verlangten einen Namen für die Schule, mit dem sie sich identifizieren konnten. Insbesondere die Elternschaft nahm sich dieser Frage mit großem Interesse an und suchte nach Dichtern, Schriftstellern und Wissenschaftlern, die möglichst auch mit Hameln in Verbindung standen. Schließlich wurde Einigung über den Namen "Albert-Einstein-Gymnasium" erzielt. Es gab verschiedene Gründe für diese Entscheidung. Es war zunächst die naturwissenschaftliche Leistung, die ihn als Namenspatron für die Schule auszeichnet, es war aber auch sein politisches Auftreten gegen Gewalt, Diskriminierung und Militarismus.
Die Entscheidung der Elternschaft wurde vom Kollegium auf der Gesamtkonferenz vom 3.Juli 1978 gebilligt und später auch vom Rat der Stadt begrüßt. Es fügte sich gut, dass im Jahr 1979 der 100. Geburtstag Albert Einsteins war. So wurde beschlossen, den Geburtstag und die eigentliche Namengebung am 14.März 1979 zu feiern.
Im naturwissenschaftlichen Aufgabenfeld wurde mit Informatik ein neues Fach eingeführt, das auf großes Interesse stieß und am 17. Februar 1986 durch Erlass des Kultusministers auch als Prüfungsfach zugelassen wurde.
Die Austauschprogramme erweiterten sich um Kontakte zu Israel und eine zweite englische Schule in Alton. Verbindungen zum Albert-Einstein-Gymnasium in Böblingen wurden hergestellt.
Mit dem bilingualen Unterricht wurde das schulische Angebot 1993 erweitert. Im Schuljahr 1994/95 gab es eine Initiative jüngerer Kollegen für ein „Teammodell": Auf regelmäßig stattfindenden wöchentlichen Besprechungen erörtern die Klassenlehrer eines Jahrgangs aktuelle pädagogische oder organisatorische Fragen und ermöglichen eine intensive Betreuung der Klassen und einzelner Schüler. Nach einer Abstimmung der Gesamtkonferenz am 15.März 1995 bewarb sich die Schule um eine Teilnahme an dem bundesweiten Modellversuch „Selbstwirksame Schule". Ab Herbst des gleichen Jahres nahm die Schule als niedersächsische Pilotschule an diesem auf drei Jahre befristeten Projekt der Bund-Länderkommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung teil, wobei das „Teammodell" im Rahmen dieses Projektes geführt wird.
In den Jahre 1996/97 wurde der Bereich zwischen der Südfront und der Sertürner-Realschule umgebaut. Die bauliche Fertigstellung der Schule war ein Problem, das seit der Gründung ungelöst geblieben war, denn viele der damals geplanten Räume waren nicht errichtet worden. Eine Aula z.B. war im ursprünglichen Bauplan enthalten gewesen, aber nie gebaut worden. Deshalb hatte sich die Schule bei Feiern und Vorträgen sowie bei Konzerten mit dem Provisorium der oberen Pausenhalle behelfen müssen. Auch weitere geplante Klassenräume waren nicht errichtet worden. Die Schulleitung forderte deshalb die Fertigstellung des ursprünglich geplanten Schulgebäudes und stellte am 18. Dezember 1991 bei der Stadt Hameln den Antrag, folgende Räumlichkeiten zu bauen:
- ein Forum (mit ca. 400 Plätzen nebst Bühne)
- 10 Klassen- und Fachräume
- eine Cafeteria
- weitere Räume (z.B. Elternsprechzimmer, Krankenzimmer, Räume für die Schülervertretung, die Schülerzeitung, den Beratungslehrer u.a.)
Dieser Antrag wurde im Wesentlichen genehmigt, d.h. das Forum wurde mit 350 Plätzen etwas kleiner konzipiert und bei den Klassen wurden nur 5 Räume zugestanden.
Schulleiter
- 1972 bis 1984 Friedrich Flügge
- 1984 bis 2000 Bernhard Arend-Schneider
- seit 2000 Wolfgang Weber
Leitbild der Schule
Das Ziel der Schule ist es, jungen Menschen in unserer Welt Orientierung zu geben und sie zu einer kritischen und konstruktiven Mitgestaltung der Gesellschaft zu befähigen.
Die Entwicklung und Stärkung der Schülerpersönlichkeit stehen dabei im Mittelpunkt. Traditionelle Werte und Zukunftsorientierung bestimmen das pädagogische Handeln. Der Unterricht orientiert sich am Ziel der Studierfähigkeit. Das Schulleben ist geprägt von einem respektvollen Miteinander.