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Cross Docking

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Datei:Crossdocking.png
schematischer Cross-Docking-Vorgang

Der Begriff Kreuzverkupplung bzw. englisch Cross Docking bezeichnet moderne Warenlogistiksysteme, die darauf ausgerichtet sind, die Warenumschlagskosten und -dauern zu reduzieren, Zwischenlager auszuschließen und wenig ausgelastetete Transporte zu vermeiden. Die dahinter stehende Idee ist die Neuorganisation der Supply Chains der Markenartikelhersteller.

Ziele

Mögliche Ziele der Cross-Docking-Konzepte:

  • Filialgerechte Auflösung von Ganzladungen
  • Vermeidung von Lagerhaltung in den Distributionszentren des Handels
  • Summe der anfallenden Umschlagsprozesse und deren Varianten wird unter Cross Docking (Transshipment) zusammengefasst
  • Umschlag ohne Lagerhaltung
  • Spannweite vom Aufbrechen von Gesamtladungen in Einzelposten bis hin zur Kommissionierung der Waren auf Basis von Versandeinheiten

Mögliche Cross-Docking-Varianten

  • Einstufiges System: Die Lieferanten verpacken und etikettieren (kommissionieren) die Waren direkt an den Empfänger bezogen - logistisch die einfachere Lösung - jedoch insgesamt aufwändiger - jeder Lieferant macht am gleichen Tag x verschiedene Pakete, jeder Empfänger bekommt gleichzeitig y verschiedene Lieferungen. Einstufiges Cross Docking findet man in der Regel im Konsumgüterbereich.
  • Zweistufiges System: Alle Lieferanten beliefern den Cross docking point - sprich die Warenverteilzentrale mit nur einer Sammellieferung, dort wird für jeden Empfänger aus den Lieferantensendungen ein Kundenpaket geschnürt, das dann an den Kunden (oder den nächsten Cross Docking Point) ausgeliefert wird. Vorteil für Kunden und Lieferanten - nur eine Lieferung am Tag - jedoch hohe Anforderungen an den "Cross Docking Provider" - Transporteur, Spediteur, Logistik-Partner. Industrielle Dienstleister setzen normalerweise das zweistufige Cross Docking ein - es ist durch den zweiten Umschlagvorgang mit höheren Kosten verbunden.
  • Mehrstufiges System: Entsprechend dem zweistufigen System kann das Cross-Docking-System weiter verfeinert und ergänzt werden. Besonders bei der Überschreitung der Landesgrenzen kann es sinnvoll sein, zusätzliche Stufen einzuschalten, die dann doch wieder die Funktion von Zwischenlager übernehmen, aber auch Verpackung, Etikettierung, Preisauszeichnung bis zu kleinen Montage und Ausrüstarbeiten.

Abgrenzung zu Transshipment

Cross docking und Transshipment sind umschlagsorientierte Translogistiksysteme zur bestandslosen Durchführung von Warentransporten.[1] Sie sind dabei keineswegs Synonyme, sondern unterscheiden sich hinsichtlich der Art der Kommissionierung.[2] Beim Transshipment werden sortenreine Warenlieferungen filialgerecht aufgelöst.[3] Beim Cross docking hingegen findet keine Kommissionierung mehr im Cross-Docking-Terminal statt, sondern erfolgt ausschließlich beim Hersteller, so dass eingehende Warenlieferungen palettenweise an die empfangenden Filialen weiterverteilt werden können.[4]

Quellen

  1. Stegmann, S. (2001): „Logistikstrategien im Handel – Basisoptionen“, in Baumgarten, H./Wiendahl, H.-P./ Zentes, J. (Hrsg.): Logistik-Management, Berlin u. a. 2001, Abschnitt 8-02-01, S. 6f
  2. Moll, C. (2000): „Efficient Consumer Response – Neue Wege einer erfolgreichen Kooperation zwischen Industrie und Handel“, Frankfurt 2000, S. 249
  3. Gabler Lexikon Logistik (2000): „Management logistischer Netzwerke und Flüsse“, Klaus, P./Krieger, W. (Hrsg.), Wiesbaden 2000, S. 477
  4. Gabler Lexikon Logistik (2000): „Management logistischer Netzwerke und Flüsse“, Klaus, P./Krieger, W. (Hrsg.), Wiesbaden 2000, S. 78

Siehe auch

Literatur

  • Harps, L. H.: „Crossdocking for savings“, in: Inbound Logistics, May 1996
  • Wagar, K.: „The Logic of flow-through logistics“, in: Supermarket Business, 6/1995

http://www.logistik-inside.de/fm/2239/ecr_teil_9.65421.pdf