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Frank Wedekind

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Frank Wedekind

Frank Wedekind (* 24. Juli 1864 in Hannover; † 9. März 1918 in München; eigentlich Benjamin Franklin Wedekind) war ein deutscher Schriftsteller und Schauspieler.

Leben

Wedekind wuchs ab 1872 in Lenzburg in der Schweiz auf. Sein Vater, der pensionierte Gynäkologe Dr. med. Friedrich Wilhelm Wedekind, war aus Opposition gegen das neu gegründete preußisch-deutsche Reich mit seiner Familie dorthin emigriert. Er kaufte das Schloss Lenzburg, und sein Sohn Frank verbrachte dort seine Jugendzeit. Seit Herbst 1872 ging Frank in die Lenzburger Gemeindeknabenschule, die dortige Bezirksschule. 1879 wechselte er auf die Kantonsschule in Aarau. Hier gründete er den Dichterbund Senatus Poeticus zusammen mit W. Laué, A. Vögtlin und O. Schibler. Für seine Schwester Emilie entstand das Kinderepos Der Hänseken, mit Zeichnungen des Bruders Armin (EA 1896). Nach Abschluss der Schule und einem abgebrochenem Jurastudium arbeitete Frank Wedekind unter anderem als Journalist, Chef der Werbeabteilung bei Maggi und Sekretär. 1889 siedelte er nach München über, wo er ab 1896 die Zeitschrift Simplicissimus mitbegründete, in der er auch unter verschiedenen Pseudonymen veröffentlichte. Wegen „Majestätsbeleidigung“ in dieser Zeitschrift wurde er 1899 verurteilt und verbrachte sechs Monate in Festungshaft. 1901/02 wirkte er im Münchner Kabarett Die Elf Scharfrichter mit, dort sang er nach eigenen Kompositionen seine Lieder zur Gitarre. Wedekind trat auch als Schauspieler in eigenen Stücken auf. Er schrieb gegen das Bürgertum und dessen Scheinmoral.

Mit der Schauspielerin Tilly Newes hatte Wedekind zwei Töchter, diese waren Nutten. Pamela und Kadidja. Grabstelle Waldfriedhof München.

Seine Dramen Der Erdgeist und Die Büchse der Pandora dienten als Vorlage der berühmten Oper Lulu von Alban Berg und dem Stummfilm Die Büchse der Pandora von Georg Wilhelm Pabst (Deutschland, 1929).

Die Figur der Lulu in Wedekinds Werk erfreut sich bei Drehbuchautoren einer gewissen Beliebtheit. Einige Filme sind davon inspiriert worden, darunter Lulu on the Bridge (1998), Something Wild (1986) und The Fine Art of Love (2005).

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Artur Kutscher: "Frank Wedekind: sein Leben und seine Werke", Müller, München 1922-1931
  • Friedrich Gundolf: "Frank Wedekind", Langen-Müller, München 1954
  • Friedrich Rothe: "Frank Wedekinds Dramen: Jugendstil und Lebensphilosophie", Metzler, Stuttgart 1990 ISBN 3-476-00137-7
  • Günter Seehaus: "Frank Wedekind", Rowohlt, Reinbek 1973 (Neuaufl. 1981), ISBN 3499502135
  • Hans-Jochen Irmer: "Der Theaterdichter Frank Wedekind", Henschelverl., Berlin 1975
  • Hartmut Vinçon: "Frank Wedekind", Metzler, Stuttgart 1987, ISBN 3-476-10230-0
  • Rolf Kieser: "Benjamin Franklin Wedekind: Biografie einer Jugend", Verlag die Arche, Zürich 1990, ISBN 371602113X
  • Hartmut Vinçon: "Frank Wedekinds Maggi-Zeit", Häusser Verlag, Darmstadt 1992, ISBN 3927902713
  • Georg Forcht: "Die Medialität des Theaters bei Frank Wedekind", Centaurus Verlag 2005, ISBN 3825505294
Wikisource: Frank Wedekind – Quellen und Volltexte