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Energie

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Energie ist eine physikalische Zustandsgröße.

Der Begriff wurde von dem schottischen Physiker William John Macquorn Rankine im Jahr 1852 im heutigen Sinn in die Physik eingeführt und leitet sich aus dem Griechischen ab: εν = in, innen und εργον = Werk, Wirken. Energie bedeutet ganz allgemein also eine den in der Physik betrachteten Objekten innewohnende Wirksamkeit. Zuvorderst wird sie als etwas verstanden, das in Arbeit umgewandelt werden kann. Energie ist bildlich gesprochen die Fähigkeit eines Körpers, Arbeit zu verrichten. Vor 1852 wurde für Energie unter anderem der Begriff Kraft, in Deutschland auch "lebendige Kraft", benutzt. Die Begriffe "Energie" und "Kraft" werden heute für unterschiedliche physikalische Größen verwendet und dürfen nicht verwechselt werden.

Üblicherweise wird für die Energie das Formelzeichen E verwendet. Die Energie E eines Systems lässt sich selbst nicht messen, sie wird berechnet oder über die durch die an einem System verrichtete Arbeit bestimmt.

Abgrenzung

Der physikalische Begriff Energie bezeichnet eine klar definierte physikalische Größe, die es erlaubt, zuverlässige Aussagen über das Verhalten physikalischer Systeme zu machen. Daneben wird umgangssprachlich und auch in der Psychologie, Esoterik usw. das Wort Energie (Esoterik) in deutlich anderem Sinne verwendet. Dort hat Energie auch die Bedeutung von Vitalität, Fähigkeit, etwas zu bewirken, Menge gemeinsamer Gedanken und ähnliches. Missverständnisse sind vorprogrammiert, wenn man die Unterschiede nicht beachtet oder wenn diese Energie-Begriffe vermischt werden. Die Physik beschränkt sich mit ihrem Energiebegriff auf einen fest umrissenen Bereich des Messbaren.

Energie in Physik Esoterik
Verwendung des Begriffes, Geltungsbereich Ist eine von den wichtigen Größen, die zusammen genommen den Zustand eines physikalischen Systems charakterisieren, keine Substanz. Universell im Geltungsbereich der Physik, Chemie, Biologie und verwandter Wissenschaften, nicht in Mathematik und Logik. Je nach Lehre und Anschauung der absolute Urgrund des Seins, des Lebens oder eine feinstoffliche Informationsebene als konstruktiv-organisatorische Basis von Körper und Psyche. Die erschaffende und erhaltende Wechselwirkung dieser Energieform finden Anwendung in verschiedenen Methoden der energetischen Medizin, wie zum Beispiel Homöopathie, Akupunktur, Reiki, Energetisches Heilen.
Freiheit in der Verwendung des Wortes Eindeutige Definition, klar festgelegte Messverfahren, da es eine physikalische Größe ist. In der Physik ist keine andere Verwendung erlaubt. Es kann unterschiedliche Verwendung und Betrachtungsweisen geben. In der Praxis kann das Wort auch konkret angewendet werden, z.B. auf Chakren, Orte oder Räume, oder auch gesellschaftliche Institutionen wie Vereinigungen, Firmen, Konzerne.
Begriffe für Energie in verschiedenen Kulturen, Traditionen und Anschauungen Arbeitsvermögen, Arbeitsvorrat, gespeicherte Arbeit Absolut: die Essenz, der Urgrund, die eine oder erste Wirklichkeit, Universales oder kosmisches Bewusstsein. Körperbezogen: feinstofflichen Energie, Lebensenergie, Aura, Schwingungen, Kraft, Od-Kraft. Andere Kulturen: China: Qi, Indien: Prana und Kundalini, Ägypten: Ka, Kabbala: Yesod, Sufismus: Baraka
Räumlicher Bezug Zeitlos gilt: Für jeden beliebigen Raumbereich kann die darin enthaltene Energie mit quantenphysikalischer Genauigkeit angegeben werden (Zustandsbeschreibung). „Absolute“ Energie ist grenzenlos und daher raumfrei. Feinstoffliche Energien durchdringen die Körper. Sie können von einigen Menschen spontan oder für jeden erlernbar durch Ausübung meditativer Techniken wahrgenommen werden.
Zeitlicher Bezug Die Änderung der Energie mit der Zeit wird als Leistung bezeichnet. In einem abgeschlossenen System ist die gesamte Energie eine Erhaltungsgröße. Zeit und Energie sind konjugierte Größen. Daher ist die Energie und die Zeit nicht gleichzeitig beliebig genau messbar. „Absolute“ Energie ist unendlich und daher zeitfrei. Sie hat keinen Anfang und kein Ende. Für feinstoffliche Energien gilt auch die Energieerhaltung. Die „Stärke“ oder Qualität der Energie ist Zyklen und Veränderungen unterworfen und kann von einer Person mit gerichteter Intention beeinflusst werden.
Angabe nach Menge und Art Energie ist eine messbare Größe, also qualitativ und quantitativ bestimmt. Die international verwendete Einheit ist das Joule. Nach Art der physikalischen Vorgänge unterscheidet man Energieformen wie kinetische und potenzielle Energie, thermische, elektrische, magnetische Energie, Bindungsenergie, usw.. Energie ist physikalisch (objektiv, quantitativ) nicht messbar, aber fühlbar (subjektiv, qualitativ). Man spricht häufig von positiver und negativer Energie. In einigen Traditionen wird auch von „heller“/„leichter“ und „dunkler“/„schwerer“ Energie gesprochen. Die „absolute“ Energie kann durch menschliche Einflüsse in feinstoffliche Energie verwandelt und so einer Quantität unterworfen werden. Das kann sowohl durch Gedanken, Emotionen als auch durch Handlungen geschehen.
Wandelbarkeit Die verschiedenen Energieformen können ineinander übergehen, wobei die Menge an Energie sich nicht ändert – dies ist der Energieerhaltungssatz. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, aber auf vielfältige Weise verwandelt werden, z. B. über die Chakren. Dies geschieht bewusst oder zumeist unterbewusst.
Aussagen über die jeweils andere Seite Naturwissenschaft sagt über „Energie“ der Esoterik: Spirituelle Energie liegt außerhalb der von der Physik betrachteten Wirklichkeit. Sie ist nicht in physikalische Energie umwandelbar und hat in der Physik keinen Platz. In der Tätigkeit des Physikers sind Intuition und assoziatives Ergründen des Zusammenhangs wichtig. Das Theoriegebäude der Physik grenzt aber nichtrationale Aspekte wie die Energie der Esoterik aus. Esoterik sagt über die „Energie“ der Naturwissenschaft: Die naturwissenschaftliche Betrachtungsweise und Definition von Energie basiert auf einer Wahrnehmung durch die „groben“ Sinne und akzeptiert ausschließlich wissenschaftlich objektivierbare Phänomene. Diese Sicht hat dort ihre Bedeutung, sie beschreibt die Realität auf der Ebene des rationalen Verstandes. Esoterisches Wissen geht über diese rein rationale Betrachtungsebene hinaus. Feinstoffliche Energien lassen sich mit etwas Übung von jedem unmittelbar erfahren und erlangen dadurch subjektive Realität. „Absolute Energie“ wird in höheren Bewusstseinszuständen erfahrbar. Das Verständnis spiritueller Energie und der Energiebegriff der Physik konkurrieren nicht, sondern sie ergänzen einander.

Energieformen

Bei den physikalischen Vorgängen treten viele verschiedene Energieformen auf, die hier zu 4 Gruppen zusammengefasst sind. Da diese Einteilung willkürlich ist, gibt es Sammelbegriffe für Energieformen, die spezielle Energieformen aus unterschiedlichen Gruppen kombinieren. Energie ist, unabhängig von der Energieform, eine charakterisierende Größe für den Zustand eines Systems, eine so genannte Zustandsgröße.

Dabei gilt der Energieerhaltungssatz: Die Gesamtenergie eines abgeschlossenen Systems ist konstant. Die Energie wird deshalb in diesen Fällen als eine Erhaltungsgröße bezeichnet. Erst bei einem Energie-Fluss über die Systemgrenzen hinweg (Energie-Zufuhr oder -Abfuhr) ändert sich die Gesamtenergie des Systems.

Mechanische Energie

Die Energie eines mechanischen Systems kann immer als Summe von kinetischer und potenzieller Energie dargestellt werden. Die beiden Begriffe werden über die klassische Mechanik und die Quantenmechanik hinaus in fast allen Bereichen der Physik verwendet.

  • Kinetische Energie wird auch als Bewegungsenergie bezeichnet. Sie wird durch die Bewegung eines Systems gegenüber einem anderen System und durch seine Masse bestimmt und setzt sich aus Translationsenergie und Rotationsenergie zusammen.
  • Potentielle Energie wird auch als Lageenergie bezeichnet. In der Mechanik ist sie die Energie eines Systems, die es durch seine Lage in einem Kraftfeld besitzt, zum Beispiel im Gravitationsfeld der Erde. Auch die Elastische Energie (siehe unten) wird zur Potentiellen Energie gezählt.
  • Schwingungsenergie: Schwingungen sind allgemein (auch über die Mechanik hinaus) durch einen periodischen Wechsel zwischen zwei Energieformen charakterisiert. Beim Pendel wechselt die potentielle Energie bei maximaler Auslenkung mit der gleich großen kinetischen Energie während des Durchgangs durch die Ruhelage ab.
  • Elastische Energie ist die potentielle Energie der aus ihrer Ruhelage verschobenen Atome oder Moleküle in einem elastisch deformierten Körper, beispielsweise einer mechanischen Feder. Allgemein bezeichnet man die Energie, die bei der elastischen oder plastischen Verformung in dem Körper gespeichert (oder freigesetzt) wird, als Deformationsenergie.
  • Schallenergie: Beim Schall schwingen die Atome in Folge der Elastizität eines Festkörpers oder der Kompression einer Flüssigkeit oder eines Gases im Takt der Frequenz zwischen der potenziellen Energie der Auslenkung aus ihrer Ruhelage und der kinetischen Energie beim Durchgang durch diese Ruhelage. Der Begriff akustische Energie bezieht sich auf alle akustische (teils nicht von Menschen wahrnehmbare) Schwingungen.
  • Wellenenergie ist ein Sammelbegriff, der nicht nur auf die akustischen Wellen zutrifft, sondern auf alle räumlich ausgebreiteten Schwingungsphänomene wie z. B. Wasserwellen und elektromagnetische Wellen.

Weder Schwingungs-, noch Schall- noch Wellen-Energie sind eigene Energien als Zustandsgrößen, denn Schwingung, Schall und Welle beschreiben in der Zeit ablaufende Vorgänge, also keine Zustände. In den Erläuterungen werden auch richtig die Energien (potentielle und kinetische) genannt, die als mechanische Energien alleine bei diesen Vorgängen wesentlich sind.

Elastische Energie ist die potentielle Energie in der Ruhelage. Wird ein Körper aus der Ruhelage verschoben, so ergibt sich eine potentielle Energieänderung, die durch die Verschiebung bewirkt wird und die in die Energiebilanz gehört.

Solche unscharfen Erläuterungen zu Energien erschweren ihre sorgfältigen Definitionen.

Thermische und innere Energie

Thermische Energie ist die Energie, die in der ungeordneten Bewegung der Atome oder Moleküle eines Stoffes gespeichert ist. Thermische Energie wird umgangssprachlich oft auch fälschlicherweise als Wärmeenergie, Wärmeinhalt oder Wärmemenge bezeichnet. Die Erscheinungsformen der thermischen Energie werden durch die Thermodynamik beschrieben. Ein anschauliches Beispiel für die komplexen Abhängigkeiten der dabei zu beobachtenden physikalischen Phänomene ist das Schmelzen von Eis und das Entstehen von Wasserdampf aus Wasser durch Zufuhr von thermischer Energie.

Die Summe aus thermischer Energie, Schwingungsenergie im Körper und Bindungsenergie bezeichnet man als Innere Energie. (Strenggenommen ist der Begriff innere Energie ein Pleonasmus, wie etwa nasser Regen oder weißer Schimmel, da die Vorsilbe "En" bereits für "in" steht; vgl. die Etymologie im Einleitungsabschnitt).

Elektrische und magnetische Energie

  • Elektrische Energie ist u.a. als potenzielle Energie im elektrostatischen Feld von elektrischen Ladungen (z.B. in Kondensatoren) gespeichert. In größeren Mengen lässt sie sich jedoch nicht speichern. In Kraftwerken und Batterien wird sie daher z.B. aus Wärmeenergie bzw. chemischer Energie erzeugt, über Stromleitungen zu den Verbrauchern transportiert und bei den Verbrauchern in andere Energieformen verwandelt (Kraft, Licht, Wärme).
  • Magnetische Energie ist in magnetischen Feldern enthalten.
  • Elektromagnetische Schwingungsenergie: Durch Induktion wechselt elektrische Energie im Takt der Frequenz mit magnetischer Energie. Dies findet in elektrischen Schwingkreisen statt, aber auch im Raum, in dem sich das elektromagnetische Feld ausbreitet. Dann spricht man von elektromagnetischer Strahlungsenergie oder Photonenenergie und speziell für den sichtbaren Frequenzbereich von Lichtenergie.

Bindungsenergie

Masse

Nach der speziellen Relativitätstheorie sind Masse und Energie äquivalent. Das bedeutet, dass der Ruhemasse von Teilchen eine bestimmte Energiemenge, die sogenannte Ruheenergie

entspricht. Diese kann bei bestimmten Vorgängen in andere Energieformen umgewandelt werden und umgekehrt. So haben die Reaktionsprodukte der Kernspaltung und der Kernfusion messbar niedrigere Ruhemassen als die Ausgangsstoffe. In der Elementarteilchenphysik wird umgekehrt auch die Erzeugung von Teilchen und damit von Ruheenergie aus anderen Energieformen beobachtet.

In der klassischen Mechanik wird die Ruheenergie nicht mitgerechnet.

Umwandlung der Energieformen und Energienutzung

Energie kann weder erzeugt noch vernichtet, sondern nur in verschiedene Energieformen umgewandelt werden. In einem geschlossenen System gilt daher der Energieerhaltungssatz, der einer der am genauesten experimentell gesicherten Sätze der Physik ist. Man bezeichnet Energie als Erhaltungsgröße. Die Energieerhaltung ist über das Noether-Theorem eine Folge der Unabhängigkeit der physikalischen Gesetze von der Zeit.

In offenen Systemen hat die Energie Neigung, den zur Verfügung stehenden Raum gleichmäßig auszufüllen. Die dabei auftretenden und zu beobachtenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten führen zur Entropie, einer thermodynamischen Zustandsgröße mit dem gleichen Stellenwert wie die Energie.

Durch eine am System verrichtete Arbeit wird die Energie des Systems erhöht. Verrichtet das System selbst Arbeit, so wird seine Energie geringer. Die Arbeit verursacht hier also eine Zustandsänderung in Form einer Temperatur-, Form-, Lage- oder Geschwindigkeitsänderung.

Der Begriff Energienutzung bezieht sich auf die Umwandlung von einer Energieform in eine andere Energieform (→ Arbeit). Eine Energieerzeugung ist aufgrund des Energieerhaltungssatzes nicht möglich. Das gleiche gilt für Energieverbrauch, Energieverschwendung, Energiesparen und Energieverlust. In der Umgangssprache werden diese Worte oft mit moralischer Wertung für die Energieumwandlung verwendet. Weiterhin ist es nicht möglich, die Energieformen beliebig ineinander umzuwandeln. Insbesondere ist es unmöglich, dass ein System seine Wärmeenergie komplett als Arbeit abgibt.

Beispiele für die Energieumwandlung sind die Erzeugung von Licht und Wärme aus elektrischer Energie über einen elektrischen Widerstand (elektr. Heizung, Glühlampe) und die Umwandlung der elektrischen Energie mit Hilfe des Elektromagnetismus über magnetische Felder in kinetische Energie (Elektromotor).

Chemische Energie eines Brennstoffs wird bei der Verbrennung in Wärmeenergie umgewandelt oder in Verbrennungsmotoren (als Kraftstoff) in kinetische Energie umgewandelt. Abhängig vom Wirkungsgrad der Motoren wird ein relativ großer Anteil der verbrauchten Energie direkt in Abwärme umgewandelt.

Kinetische Energie wird bei der Bewegung entgegen dem Schwerefeld der Erde, also bergauf, in potentielle Energie oder über Reibung in Wärmeenergie oder akustische Energie umgewandelt.

In Elektrizitätswerken wird elektrischer Strom erzeugt. Entweder wird dabei vorhandene potentielle Energie (Speicherkraftwerk) oder kinetische Energie (Laufkraftwerk, Windenergieanlage) über Generatoren in elektrische Energie umgewandelt oder es wird der Umweg über eine Wärmekraftmaschine gewählt, um aus Wärme Energie zu gewinnen. Beispiele dafür sind Wärmekraftwerke, die mit Kohle, Öl, Gas, Biomasse, Kernkraft oder auch Müll betrieben werden.

Strahlungsenergie, auch in Form von akustischer Energie, wird beim Auftreffen auf eine absorbierende Fläche meistens in Wärmeenergie verwandelt.

Beispiele für Energieumwandlungen
Mechanische Energie Thermische Energie Strahlungsenergie Elektrische Energie Chemische Energie Nukleare Energie
Mechanische Energie Getriebe Bremsen Synchrotronstrahlung Generator Eischnee Reaktionen im Teilchenbeschleuniger
Thermische Energie Dampfturbine Wärmeübertrager Glühendes Metall Thermoelement Hochofen Supernova
Strahlungsenergie Radiometer Solarkollektor Nichtlineare Optik Solarzelle Photosynthese Kernphotoeffekt
Elektrische Energie Elektromotor Elektroherd Blitz Transformator Akkumulator
Chemische Energie Muskel Ölheizung Glühwürmchen Brennstoffzelle Kohlevergasung Isomerieverschiebung
Nukleare Energie schnelle Neutronen Sonne Gammastrahlen Innere Konversion Radiolyse Brutreaktor

Energieversorgung und -verbrauch

Mit Energieversorgung und -verbrauch(*) wird die Nutzung von verschiedenen Energien in für Menschen gut verwendbaren Formen bezeichnet. Die von Menschen am häufigsten benutzten Energieformen sind Wärmeenergie und Elektrizität. Die menschlichen Bedürfnisse richten sich vor allem auf die Bereiche Heizung, Nahrungszubereitung und den Betrieb von Einrichtungen und Maschinen zur Lebenserleichterung. Hierbei ist das Thema Fortbewegung und der Verbrauch z. B. fossiler Energieträger in Fahrzeugen nicht unerheblich.

Die verschiedenen Energieträger können über Leitungen die Verbraucher erreichen, wie typischerweise elektrischer Energie, Erdgas, Fernwärme und Nahwärme, oder sie sind weitgehend lagerfähig und beliebig transportfähig, wie z. B. Steinkohle und Braunkohlen, Heizöle, Kraftstoffe (Benzine, Dieselkraftstoffe), Industriegase, Kernbrennstoffe (Uran), Biomassen (Holz u. a.).

Der Energieverbrauch ist weltweit sehr unterschiedlich und in den Industrieländern um ein vielfaches höher als z. B. in der Dritten Welt. In industriell hoch entwickelten Ländern haben sich seit dem 19. Jahrhundert Unternehmen mit der Erzeugung und Bereitstellung von Energie für den allgemeinen Verbrauch beschäftigt. Hierbei steht die zentrale Erzeugung von elektrischer Energie sowie die Übertragung an die einzelnen Verbraucher im Vordergrund. Weiterhin ist die Beschaffung, der Transport und die Verwandlung von Brennmaterial zu Heizzwecken ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Ca. 40 Prozent des weltweiten Energiebedarfes wird durch elektrische Energie gedeckt. Spitzenreiter im Verbrauch dieses Anteils sind mit ca. 20 Prozent elektrische Antriebe. Danach ist die Beleuchtung mit 19 Prozent, die Klimatechnik mit 16 Prozent und die Informationstechnik mit 14 Prozent am weltweiten elektrischen Energiebedarf beteiligt.

(*) Energie kann nicht im eigentlichen Sinne verbraucht werden, sie kann nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden. (Energieerhaltungssatz). Bei einer Energieumwandlung treten oft Energieformen auf, die man in der gegebenen Situation nicht nutzen kann (z.B. Wärmeenergie durch Reibung), der tatsächlich nutzbare Anteil ist dann kleiner als 100% (Wirkungsgrad).

Energieträger

Hauptartikel: Energieträger

Erschöpfliche Energieträger

(alles chemische Energie)

(alles Kernenergie)

Erneuerbare Energieträger

Hauptartikel: Erneuerbare Energie

Formeln

Alle unten aufgeführten Formeln gelten nur in einem bestimmten Bezugssystem, bzw. bei einem beliebig definierten Null-Niveau, an dem gilt. Der erhaltene Zahlenwert für die Energie ist also immer vom Bezugspunkt abhängig.

  • Potenzielle Energie in einem homogenen Gravitationsfeld: ist gleich Gewichtskraft mal Höhe. Für das Schwerefeld eines Himmelskörpers mit Radius ist sie nur eine Näherung für hinreichend kleine Raumgebiete. Genauer ist: .
  • Potenzielle Energie einer gespannten Feder (daher auch Spannenergie genannt): , wobei D die Federkonstante und s die Auslenkung der Feder aus der Ruhelage ist.
  • Klassische kinetische Energie:
  • Relativistische kinetische Energie:
  • Energie eines Erdbebens: , wobei M die Magnitude auf der Richterskala ist und E die Einheit „Tonnen TNT“ besitzt.

Bemerkungen:

  1. Die hier aufgeführten "Formeln" sind die Definitionen der verschiedenen Energien als Zustandsgrößen. Formeln, z. B. die für den freien Fall, sind die mathematische Darstellung für den Vorgang.
  2. Für alle Energiedefinitionen wird ein großes E für Energie verwendet, obwohl in einigen Fällen nicht Energien E, sondern bezogene Energien e definiert werden. Die "Federenergie" ist die auf eine Feder bezogene Energie e = E / Feder. Jede Energieform Ej besteht aus einer Quantitätgröße Mj und der bezogenen Energie ej: Ej = Mj ej. Nur die so definierten Energieformen Ej treten primär in Energiebilanzen auf.
  3. Arbeit ist keine energetische Zustandsgröße, wie die anderen hier definierten Energieformen. Arbeit ist eine Vorgangsgröße, die eine Energieänderung in einem System bewirken kann. Eine andere übliche Definition ist Arbeit ist

Die SI-Einheit der Energie ist das Joule.

1 J = 1 Nm = 1 Ws = 107 erg = 0,2388 cal = 0,102 kpm = 0,2778·10-6 kWh

Die folgende Aufstellung soll helfen, ein Gefühl für die Größenordnungen von Energie zu erhalten. Der Hauptartikel findet sich unter Größenordnung (Energie).

1 J = 1 Ws = 1 Nm
potentielle Energie, die beim Anheben einer Schokoladentafel (ca. 100 g) um 1 Meter in dieser gespeichert wird.
3,6·106 J = 3600 kJ = 3600 kWs = 1 kWh
Abrechungseinheit für Strom, Gas usw. Ein Europäischer Privathaushalt benötigt pro Jahr ca. 2000 - 4000 kWh an elektrischer Energie, wenn nicht mit Strom geheizt wird.
2,9·107 J = 8,141 kWh = 1 kg SKE
eine Steinkohleeinheit entspricht der Energiemenge, die beim Verbrennen von 1 kg Steinkohle umgewandelt wird. Dies ist ein gängiges Maß bei der Angabe von Primärenergie-Mengen. (1998 betrug der weltweite Primärenergie-Umsatz 14,1 Gt SKE = 390·1018 J)
1 eV = 1,602 176 462(63) · 10-19 J
Die Einheit Elektronvolt wird unter anderem in der Festkörper-, Kern- und Elementarteilchenphysik verwendet. Ein Photon von violettem Licht hat eine Energie von ca 3 eV, eines von rotem ca. 1,75 eV.

Siehe auch

Wikiquote: Energie – Zitate
Wiktionary: Energie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

[1] aus der Fernseh-Sendereihe alpha-Centauri (ca. 15 Minuten). Erstmals ausgestrahlt am  .