Stadtbezirk Lütgendortmund

Lütgendortmund zählt mit einer Größe von etwa 2.200 ha zu einem mittelgroßen Stadtbezirk unter den zwölf Stadtbezirken Dortmunds. Im Stadtbezirk leben ca. 49.000 Menschen. Er grenzt an die Bezirke Dortmund Innenstadt-West, Dortmund-Hombruch und Dortmund-Huckarde sowie an die Städte Castrop-Rauxel, Witten und Bochum.
Ortsteile
Der Stadtbezirk besteht aus den Ortsteilen Bövinghausen, Lütgendortmund, Marten, Oespel, Kley, Somborn, und Westrich.
Lage
Lütgendortmund ist der westlichste Stadtbezirk von Dortmund, der westlichste Stadtteil des Stadtbezirks ist Dortmund - Bövinghausen, an der Stadtgrenze zu Bochum und Castrop-Rauxel gelegen.
Geschichte
Namensentwicklung
Die Bewohner und Durchreisende haben Lütgendortmund häufig mit der Stadt Dortmund verglichen, so dass 1150 die lateinisierten Namen Throtmannia minor und 1254 Parva Tremonia entstanden. 1290 wird das heutige Lütgendortmund urkundlich als Luttiken-Dortmunde erwähnt. Aus dieser Form bildete sich im Laufe der Zeit Lütgendortmund, das bis heute besteht. Auch wenn die Form und Schreibweise sich verändert haben, der Name bedeutet immer Klein-Dortmund.
Wappen
Ende des 19. Jahrhunderts sollte Lütgendortmund ein eigenes Gemeindewappen erhalten. Die Wahl viel auf das Glockenschild als Symbol für Zusammenhalt. Es ist nicht ganz geklärt, ob das Symbol seinen Ursprung aus der mundartlichen Bezeichnung für Lütgendortmund, also Lütgenbömmel (plattdeutsch: Bömmel = Glocke) hat oder aus dem Familien Wappen der Familie Lütykendorpe, welche bei Harpen wohnt, abgeleitet ist. Das Familienwappen der Lütykendorpes von 1348 enthält zwar keine Glocke, jedoch einen Tunierhut, der einer Glocke sehr ähnelt und es so zu einer Verwechslung gekommen sein könnte.
Ortsgeschichte
Lütgendortmund wurde erstmals um 1150 als Minor Tremonia erwähnt. Am 1. April 1928 wurde es der Stadt Dortmund eingemeindet.
Wirtschaft
Früher
Während der Industralisierung entstanden in Lütgendortmund mehrere Bergbaubetriebe, unter anderem die Zeche Germania, die einer Vielzahl von Lütgendortmundern Arbeit und Brot gab. Der Förderturm der ehemaligen Zeche Germania ist heute Wahrzeichen des Bergbaumuseum Bochum. Auch ein vordem bekanntes Unternehmen des Werkzeugmaschinenbaus, (Tönshoff, Hersteller von Mehrspindeldrehautomaten) war an der Kreuzung der Provinzialstraße mit dem Ruhrschnellweg ansässig.
Heute
Lütgendortmund ist bis heute aktiver Teil der Bierbrauer-Tradition von Dortmund: hinter Cincinnati in den USA (Anheuser Busch u.v.a) ist Dortmund historisch die Stadt mit den meisten Brauereien gewesen.
In Lütgendortmund am Hellweg ist die Brinkhoffs-Brauerei (ehemals Ritter-Brauerei) ansässig, einzige verbliebene Braustätte neben dem DAB-Gelände in der Dortmunder Nordstadt.
Plätze und Einrichtungen
Lütgendortmund ist die Bezirksverwaltungsstelle. Im Ortskern befindet sich ein Marktplatz (Heinrich-Sondermann-Platz) und ein evangelisches Krankenhaus. In Richtung Westrich liegt der Volksgarten, die größte Grünfläche des Stadtbezirks, daneben eine Kleingartenanlage. Lütgendortmund verfügt über drei Grundschulen, die Holte-Grundschule, die Marienborn-Grundschule und die Mörike-Schule im Vorort Somborn. Daneben beherbergt Lütgendortmund die Heinrich-Böll-Gesamtschule. Im Kulturhaus auf dem Gründstück der Holte-Grundschule befindet sich ein Modelleisenbahnclub sowie eine Musikschule.
Direkt südlich von Lütgendortmund ist das größere Areal der beiden Bochumer Opel-Werke. Viele Opel-Mitarbeiter wohnen in Lütgendortmund.
Die Brinkhoffs-Brauerei, ehemalige Ritter Brauerei, wird im Sommer 2006 mit der DAB-Brauerei fusioniert. Somit verliert Lütgendortmund die letzte Brauerei.
Infrastruktur

Der Stadtbezirk Lütgendortmund besitzt vier Bahnhöfe. Der ehemalige Bahnhof Lütgendortmund ist heute Haltepunkte der S-Bahnlinie 4 mit dem Namen Dortmund-Germania. 1993 wurde der neue Bahnhof Lütgendortmund als Kopfbahnhof unter dem Lütgendortmunder Markt fertiggestellt. Außerdem entstand vor einigen Jahren der S-Bahn Haltepunkt Dortmund-Somborn zwischen dem Kopfbahnhof und dem Haltepunkt Dortmund-Germania. An der Emschertalbahn existiert zudem der Bahnhof Dortmund-Lütgendortmund Nord.
Geografie
Der Ort liegt auf einer Höhe von 88 m ü. NN.
Söhne und Töchter der Stadt
- 1898, Wilhelm Tönnis, Mediziner
Weblinks