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Erich Klahn

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Erich Klahn (* 16. Mai 1901 in Oldenburg; † 14. Oktober 1978 in Celle) war ein norddeutscher Künstler, der die Techniken der Zeichnung, des Aquarelles, des Gemäldes, der Emailarbeit und der Kohlezeichnung beherrschte. Besondere Schwerpunkte seiner Arbeiten waren Triptychen und Bildteppiche.

Leben

Erich Klahn wurde am 16. Mai 1901 in Oldenburg als neuntes Kind des Pädagogen und Versicherungskaufmanns Ernst Klahn geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Lübeck, wo er von 1916 bis 1919 Besuch eine privaten Kunstschule besuchte. Im Jahre 1917 begann er eine Ausbildung zum Glasmaler in den Werkstätten des Meister Berkentien in Lübeck. Von 1920 bis 1921 folgte ein Studium an der Kunstakademie in München bei Prof. Hermann Gröber und Hugo von Habermann. Im Anschluß an eine Studienreise nach Italien, Spanien und in die Niederlande arbeitete er von 1925 bis 1927 als Kulissen- und Bühnenmaler am Lübecker Stadttheater. Nach einer erneuten Studienreise begann 1929 die Zusammenarbeit mit der Teppichwerkstatt C. Brinckmann in Celle, während der mit dem Totentanz-Teppich sein erstes großes Werk entstand.

Leistungen

Erich Klahn war ab 1929 künstlerischer Berater der Restaurierungssarbeiten der Wienhäuser Teppiche, die die Celler Werkstatt Brinckmann durchführte. Klahns grosses Interesse galt der Wiederentdeckung des Klosterstichs. Unter seiner Mitarbeit und künstlerischen Aufsicht führten die Mitarbeiterinnen der Werkstatt Brinckmann den Klosterstich schon bald zu grosser Kunstfertigkeit. Dies inspirierte Klahn zu Vorlagen grossformatiger Teppiche, die in den Jahren 1935 bis 1944 entstanden. Ab dem Jahr 1938 widmete er sich verstärkt der Arbeit an Altarwerken und der Zusammenarbeit mit den Meisterwerkstätten Lübeck, dem Bildhauer Heinrich Dose und der Keramikerin Marlene Arlart.

In der Nachkriegszeit begann er die Beschäftigung mit Emaille-, Porzellan- und Glasmalerei. Es entstanden Wand- und Deckenzyklen zum Alten Testament, zu antiken Mythologien und Märchen. 1978 vollendete er die bereits 1935 begonnenen Illustrationen zu de Costers "Ulenspiegel", die insgesamt 1312 Aquarelle umfassen.

Werke

  • Soldaten-Ehrenmal; (1922) - Luthergemeinde Lübeck
  • Thomasaltar; (1928 - 1930) - Kloster Amelungsborn
  • Nahkampf an der Westfront; (1929) - Museum Expressiver Realismus im Neuen Schloss Kißlegg
  • Totentanz-Teppich; (1932) - Bomann-Museum Celle
  • Passionsteppich I; (1937) - Magdalenenkirche Zella-Mehlis
  • Lohengrin-Teppich; (1941 - 1942) - Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Lübeck
  • Pluviale; (1946) - York Minster Museum Church House Ogleforth York (GB)
  • Abendmahlsaltar; (1948 - 1950) - St. Laurentius Kirche Abbehausen
  • Auferstehungsaltar; (1953 - 1954) - Magdalenenkirche Zella-Mehlis.
  • Bergpredigtaltar; (1954) - Stadtkirche Celle
  • Baal-Triptychon; (1956) - Bomann-Museum Celle
  • Landtagsteppich; (1963 - 1965) - Niedersächsischer Landtag Hannover
  • Brakteaten-Teppich; (1964) - Norddeutsche Landesbank Hannover
  • Wandteppich von Bayeux - Auszug aus dem Original - (1970 - 1973); Schifffahrtsmuseum Bremerhaven.
  • Roland-Teppich; (1973- 1974) - Sparkasse Bremen.
  • Ulenspiegel (1935 - 1978) Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

Preise und Auszeichnungen

  • 1943: Geibelpreis der Hansestadt Lübeck

Literatur

  • Henning Repetzky: "Eine Welt zu beackern liegt vor mir - Erich Klahn: Eine Monographie" - Schlüter Hannover 2001. ISBN 3-00-007875-4
  • Klahn, Erich: "Ulenspiegel. Illustrationsfolgen zu Charles de Costers Roman." - Wolfenbüttel, 1986.