Aschendorf (Papenburg)
Wappen | Karte |
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Das Wappen von Aschendorf | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Emsland |
Stadt: | Papenburg |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 3 - 4 m ü. NN |
Fläche: | 32,29 km² |
Einwohner: | ca. 9.000 (Stand 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 172 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 26871 (alt: 2990, 4497) |
Vorwahl: | 04962 |
Kfz-Kennzeichen: | EL (alt: ASD) |
Politik | |
Ortsbürgermeister: | Hans-Michael Goldmann (FDP) |
Aschendorf ist ein Stadtteil von Papenburg. In dem etwa 32 km² großen und an der Ems gelegenen Stadtteil leben rund 9.000 Einwohner.
Aschendorf war genau 21 Jahre lang – 1953 bis 1973 – eine selbstständige Stadt und Kreishauptort des ehemaligen Landkreises Aschendorf-Hümmling. Die Telefonvorwahl lautet 04962 und die Postleitzahl 26871 (bis 1972 lautete die PLZ 4497, bis 1993 2990).
Geschichtliches
Der im nördlichen Emsland liegende Ort wird erstmals 752 als Asikinthorpe erwähnt. Aschendorf gilt damit als einer der geschichtlich ältesten Orte in Niedersachsen. Um 800 erfolgte die Gründung einer Taufkirche. Bis zum 13. Jahrhundert entstanden insgesamt 4 Kirchenneubauten, allesamt Holzkirchen, wobei jeder Neubau die Überreste seiner Vorgänger teilweise zerstörte.
Um 1250 wurde dann die erste Steinkirche im romanischen Baustil gebaut. 1498 wurde sie zu einer dreischiffigen Hallenkirche mit spätgotischem Chor umgebaut
Unter dem ersten evangelischen Pastor Johannes Hermanni wurde 1538 die Reformation in Aschendorf eingeführt. Der letzte lutherische Pastor Heinrich Bothe wurde 1614 abgesetzt. Anschließend folgte die Rekatholisierung.
Von 1679 bis 1812 gab es ein Franziskanerkloster im Ort.
1884 wurde der Ort Sitz des preußischen Landkreises Aschendorf. Wenige Jahre später, 1897, wurde die Rektoratschule, die spätere Mittelschule und heutige Realschule gegründet.
Die Landkreise Aschendorf und Hümmling wurden 1932 zu einem Landkreis Aschendorf-Hümmling zusammengeschlossen. Sitz der Kreisverwaltung blieb die Gemeinde Aschendorf.
Im Rahmen der 1200-Jahr-Feier bekam Aschendorf am 7. September 1952 die Stadtrechte verliehen.
Nur 21 Jahre später wurde die Samtgemeinde Aschendorf/Ems, der neben Aschendorf auch die Gemeinden Herbrum, Lehe, Neulehe, Nenndorf und Tunxdorf angehörten, im Zuge der Gemeindereform zum 1. Januar 1973 aufgelöst. Die Gemeinden Stadt Aschendorf, Bokel, Herbrum, Nenndorf und Tunxdorf wurden in die Stadt Papenburg eingegliedert. Die Gemeinden Lehe und Neulehe wurden der neuen Samtgemeinde Dörpen zugeordnet. 1971 hatte die Samtgemeinde Aschendorf/Ems 8.001 Einwohner, davon lebten in Aschendorf 5.542 Einwohner. Sie hatte eine Flächenausbreitung von etwa 92 km².
Der Niedersächsische Landtag beschloss am 28. März 1990 die Wiederherstellung der Stadt Aschendorf als selbständige Gemeinde und somit eine Ausgliederung aus der Stadt Papenburg. Das Bundesverfassungsgericht stoppte die Umsetzung der Selbständigkeit jedoch 1992.
Einwohnerentwicklung

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Politik
Durch die Gemeindeneugliederung hat der neue Stadtteil einen Ortsrat bekommen, der für die örtlichen Belange zuständig ist. Die Aufgaben des Ortsrates sind in der Niedersächsischen Gemeindeordnung (NGO) geregelt. Der Ortsrat hat 21 Mitglieder:
Das amtliche Endergebnis der Kommunalwahl am 10. September 2006 lautete wie folgt.
FDP | 45,6 % | 10 Sitze |
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CDU | 33,4 % | 7 Sitze |
SPD | 21,0 % | 4 Sitze |
Der Ortsbürgermeister von Aschendorf ist Hans-Michael Goldmann von der FDP (MdB).
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Zu erreichen ist Aschendorf über die Autobahn A31, Abfahrt Rhede. Der Ort hat einen Bahnhof, der an der Emslandstrecke Emden-Rheine liegt und vom Emsland-Express angefahren wird.
Behörden
Die Landkreise Aschendorf (1867 bis 1932) und deren Rechtsnachfolger, der Landkreis Aschendorf-Hümmling (1932 bis 1977) hatten den Sitz ihrer Verwaltung in Aschendorf. Der jetzige Landkreis Emsland hat im ehemaligen Kreishaus eine Außenstelle seiner Verwaltung.
Die folgenden Behörden und Ämter haben ihren Sitz in Aschendorf
- Finanzamt Papenburg
- Landkreis Emsland, Außenstelle Aschendorf-Hümmling
- Straßenmeisterei Papenburg
Bildung
- Kindergarten Sankt Amandus
- Grund- und Hauptschule Sankt Amandus
- Heinrich-Middendorf-Realschule Aschendorf
- Schule am Draiberg - Schule für Sprachbehinderte
Sehenswertes
- Heimathaus des Heimat- und Bürgervereins
- Gut Altenkamp: Die genaue Entstehungszeit des Gutes ist nicht bekannt. Zu dem Grundstück, das 1981 von der Stadt Papenburg gekauft wurde, gehören die baroken Gartenanlagen. In den Räumlichkeiten werden jährlich Ausstellungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu kunst- und kulturhistorischen Themen präsentiert. Außerdem finden in den Gartenanlagen Konzerte und öffentliche Veranstaltungen statt (Kulturkreis Papenburg).
- Schloss Nienhaus: Das Schloss Nienhaus ist seit den 80er Jahren in Privatbesitz. Es wird von den ADO Gardinenwerken als Schulungsort genutzt. Die Gardinenmarke ADO hat in Aschendorf ihren Ursprung und steht als Kurzform für Aschendorf.
- Naturschutzgebiet Draiberge
- Tunxdorfer Waldsee
- Brüninghaus: Das Brüninghaus an der Emdener Straße ist 1910 erbaut und Mitte der 80er Jahre grundlegend renoviert worden. Seitdem dient es als Jugend- und Begegnungsstätte des TuS Aschendorf.
- St. Amanduskirche: Die zum Teil über 1000 Jahre alte Kirche ist das Zentrum einer der ältesten norddeutschen Gemeinden und Schauplatz zahlreicher archäologischer Grabungen gewesen.
Religion
Aschendorf hat zwei Kirchen, die katholische Sankt-Amandus-Kirche im Stadtzentrum und die ev.-luth. Christuskirchengemeinde an der Paul-Gerhardt-Straße/Bokeler Straße.
Vereine
- Verein der Ehemaligen, Freunde und Förderer des Blasorchesters der Realschule Aschendorf
- TUS Aschendorf, Turn- und Sportverein Aschendorf
- KLJB Aschendorf
Literatur
- Gerd Steinwascher (Hrsg.): Geschichte der Stadt Aschendorf. Papenburg: Verlag der Stadt Papenburg, 1992.
- Gerd Harpel (Hrsg.): Aschendorf in alten Bildern und Ansichtskarten. Selbstverlag: Aschendorf, 1981