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Christ

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Als Christ wird eine Person bezeichnet, die an Jesus von Nazaret als den im Judentum prophezeiten Messias glaubt und sich entschlossen hat, ihr Leben möglichst im Anschluss an seine Lehre und die Offenbarung Gottes, die Jesus verkörpert, zu führen. Als Beinamen erhielt Jesus den Titel Christus, altgriechisch für "der Gesalbte" und eine Übersetzung des hebräischen Messias. Jesus wird von Christen als zum Menschen gewordener Sohn Gottes betrachtet.

Das Wort "Christ", altgriechisch "Χριστιανος" (Christianos = Der dem Christus nachfolgende), für die Anhänger Jesu Christi soll zum ersten mal in Kleinasien in der heutigen Türkei um 42 erwähnt worden sein.[1] [2] Manchen Forschungen zufolge handelte es sich hierbei zuerst um ein Schimpfwort. [3] Zur Wende vom 1. zum 2. Jh. tauchte dann der Begriff "Christianismós" (Christentum) auf.[2]

Christen sind Monotheisten und glauben an nur einen Gott, den sie sich aber in drei Personen vorstellen: Als Gott Vater, Sohn und Heiligen Geist. Im Judentum offenbarte Gott sich dem Volk Israel bereits als JHWH. Der christliche Gottesglaube ist aus diesem jüdischen hervorgegangen.

Christsein ist nach dem Verständnis der meisten Christen jenes Verhältnis der Menschen zu Gott, das Gott selber durch seine Selbstmitteilung an Jesus Christus und durch seine Offenbarung im Wort begründet hat.[2] Maßgeblich ist also eine persönliche Beziehung zu Gott. Die "Qualität" des Christseins liegt in ihrer Verwurzelung in der Person und in der Praxis Jesu[2].

Jesus Christus wollte durch sein öffentliches Auftreten die Menschen dazu bewegen, ihr Leben so zu verändern, daß sie es kompromißlos nach den Weisungen Gottes gestalten und so der Herrschaft Gottes inmitten der Menschen dienen.[2]. Er fordert die Menschen dazu auf, ihre Lebenspraxis schon jetzt an ihm zu orientieren und es so erfahrbar zu machen. Der von ihm verkündete Gott ist durch Liebe, Erbarmen und Vergebung der Sünden gekennzeichnet. Zugleich wies er aber auch auf den Ernst gegenwärtiger Entscheidung hin. Das Thema des Gerichtes Gottes fehlte bei ihm nicht, und das Einlassfinden in das Reich Gottes war für ihn von größter Bedeutung.[2]

Jesu Tod wird von Christen meist gedeutet als Opfer, um die Menschen von der Sünde zu befreien und den ihm nachfolgenden Gläubigen ein neues, ewiges Leben zu ermöglichen. Am dritten Tag nach seinem Tod soll er von den Toten auferstanden sein.

Über die persönliche Beziehung zu Gott bzw. Jesus Christus hinaus zeichnet sich Christsein für viele Christen durch eine Summe von Glaubensinhalten und als auf ethischen Prinzipien beruhenden Lebensführung aus.[2] Viele dieser ethischen Prinzipien wie z. B. die Heiligkeit der Ehe oder die Ehrerbietung gegenüber Vater und Mutter.[4] Diese und viele andere gelten anderen Christen zwar nach wie vor als wichtige Richtschnur im eigenen Leben. Aufgrund der unterschiedlichen Zeithintergründe von christlicher Überlieferung und moderner Lebenswelt werden manche dieser Prinzipien von liberalen Vertretern aber auch kritisch hinterfragt bzw. sogar ganz abgelehnt.

Die christliche Lehre verbreitete sich in den ersten Jahrhunderten schnell im gesamten römischen Imperium und ausserhalb davon. In den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden entstand eine Vielzahl christlicher Konfessionen. Als dem Christentum zugehörig werden heute statistisch etwa 2 Milliarden Menschen erfasst.[5] Problematisch bei solchen Schätzungen ist allerdings, dass in die Auswertung der Statistiken auch solche Menschen einbezogen werden, die zwar rein offiziell Mitglied einer christlichen Kirche oder Gemeinde sind, sich aber selbst nicht als gläubige Christen bezeichnen würden.

Literatur

  • Die Bibel - Einheitsübersetzung, Verlag Herder Freiburg
  • J.R. Porter - Jesus und seine Zeit, Verlag Orbis München

Quellen

  1. Apg 11,26 (Die Bibel)
  2. a b c d e f g * Herbert Vorgrimmler: Neues Theologisches Wörterbuch. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, ISBN 3-451-27340-3, Seite 114-116, 319-325 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Herbert Vorgrimmler, Neues Theologisches Wörterbuch“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. Quelle aus dem Bibelwörterbuch http://popekirillos.net/ar/bible/dictionary/read.php?id=2782
  4. vgl. zu beidem 2.Mose(Exodus) 20,1-17
  5. Beleg?

Siehe auch

Wikiquote: Christ – Zitate