Holger Wöckel
Holger Wöckel (* 24. August 1976[1] in Karl-Marx-Stadt, DDR) ist ein deutscher Jurist und Richter am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Er ist dem 7. Revisionssenat sowie dem 10. Revisionssenat zugewiesen.
Leben
Wöckel studierte Rechtswissenschaft in Dresden und Freiburg im Breisgau. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er am Landgericht Freiburg. Nach seiner zweiten Staatsprüfung war er als Assistent am Lehrstuhl von Dietrich Murswiek am Institut für Öffentliches Recht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg tätig.[2] Ab Juni 2010 war er Richter am Verwaltungsgericht Minden. Ab Januar 2013 erfolgte eine Abordnung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverwaltungsgericht (6. Revisionssenat), die bis Ende Februar 2016 dauerte. Seine Promotion erfolgte im Februar 2013 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit der Dissertation „Festlegung von Flugverfahren. Rechtliche Grundlagen und Rechtmäßigkeitsanforderungen“. Die Arbeit wurde mit dem Werner-von-Simson-Preis 2013 ausgezeichnet.[3] Im September 2015 erfolgten Wöckels Ernennung zum Richter am Oberverwaltungsgericht sowie seine Versetzung an das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster. Dort war er in dem insbesondere für das Wirtschaftsverwaltungsrecht zuständigen 4. Senat tätig.[4] Vom Januar 2016 bis zum März 2019 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Verfassungsgerichtshof für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster mit der Hälfte seiner Arbeitszeit abgeordnet. Anschließend war Wöckel von April 2019 bis zu seiner Ernennung zum Bundesrichter im Februar 2021 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe abgeordnet (Dezernat des Präsidenten Stephan Harbarth).
Er wurde am 15. Dezember 2023 als Richter für das Bundesverfassungsgericht von der CDU/CSU vorgeschlagen und am selben Tag vom Bundesrat als Nachfolger von Sibylle Kessal-Wulf einstimmig gewählt.[5] Er wird nach Ines Härtel der zweite ostdeutsche Bundesverfassungsrichter.
Schriften
- Festlegung von Flugverfahren: rechtliche Grundlagen und Rechtmäßigkeitsanforderungen (= Schriften zum öffentlichen Recht. Band 1249). Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-14113-5.
- Grundzüge des Immissionsschutzrechts. Freiburg 2008 (PDF).
- Grundzüge des deutschen Staatshaftungsrechts. Freiburg 2006 (PDF).
Weblinks
- Literatur von und über Holger Wöckel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pressemitteilung Nr. 9/2021. In: bverwg.de. Bundesverwaltungsgericht, 1. Februar 2021 .
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Richterbund (Hrsg.): Handbuch der Justiz 2012/2013. C.F. Müller, Heidelberg 2012, ISBN 978-3-8114-3631-2, S. 551.
- ↑ Autoren: Holger Wöckel. Duncker & Humblot, abgerufen am 2. Februar 2021.
- ↑ Werner-von Simson-Preis – Zentrale Universitätsverwaltung. Abgerufen am 6. November 2021.
- ↑ Geschäftsverteilungsplan 2019 in Rechtssachen, 1. Änderung. Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen, 21. März 2019, abgerufen am 2. Februar 2021.
- ↑ Ministerpräsident Kretschmer gratuliert Chemnitzer Richter Dr. Holger Wöckel zur Wahl als Richter am Bundesverfassungsgericht. In: sachsen.de. 15. Dezember 2023, abgerufen am 15. Dezember 2023.
Personendaten | |
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NAME | Wöckel, Holger |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Richter am Bundesverfassungsgericht |
GEBURTSDATUM | 24. August 1976 |
GEBURTSORT | Karl-Marx-Stadt |