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Digitale Revolution

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Mikroprozessor

Der Begriff digitale Revolution (auch Dritte industrielle Revolution, Informationsrevolution, Elektronische Revolution) bezeichnet den im ausgehenden 20. Jahrhundert beginnenden und noch andauernden technologischen Umbruch, der durch den fortschreitenden Einzug der Elektronik in nahezu alle Bereiche von Produktion und Technik charakterisiert ist. Die digitale Revolution ist, neben der Liberalisierung des Welthandels, der entscheidende Auslöser für den Prozess der Globalisierung. Ähnlich wie die Industrielle Revolution 200 Jahre zuvor, hat die digitale Revolution Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche.

So wie die »Industrielle Revolution« den Übergang von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft bezeichnet, steht die Digitale Revolution für den gesellschaftlichen Umbruch von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft. Der Soziologe Ulrich Beck spricht in dem Zusammenhang von einer zweiten Moderne. Der Begriff Informationsgesellschaft und seine Implikationen sind jedoch umstritten, da die entscheidenden (marktwirtschaftlichen bzw. kapitalistischen) Mechanismen der Industriegesellschaft nicht außer Kraft gesetzt werden. Das gleiche gilt für Zweite Moderne.

Die digitale Revolution basiert auf der Erfindung des Mikrochips und dessen stetiger Leistungssteigerung (Mooresches Gesetz), der Einführung der flexiblen Automatisierung in der Produktion und dem Aufbau weltweiter Kommunikations-Netze wie dem Internet. Eine wichtige Rolle spielte hierbei auch die allgemeine Computerisierung. Anfangs noch Spielzeug der Hacker, wird der Heimcomputer bald zum geschätzten Werkzeug, das selbstverständlich verwendet wird wie ehemals Telefon und Fernsehen. Der Computer ist heute in Wissenschaft, Wirtschaft, Erziehung und fast allen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken.

Eine entscheidende Rolle nehmen hierbei auch Software und Digitale Informationen ein. Beide unterscheiden sich von klassischer, materieller Produktion (oder Hardware) dadurch, dass sie beliebig oft benutzt oder kopiert werden können, ohne sich zu verbrauchen und unabhängig davon, wieviel Arbeit in ihnen steckt. Diesem Umstand wird versucht mittels Patenten und internationalen Abkommen (wie z.B. TRIPS) zu begegnen, die Intellektuelles Eigentum an Software und Informationen sichern soll. Dem steht das Konzept der Freien Software entgegen.

Die neue Technik erbrachte auch Gefahren datennetzbezogener Katastrophen (D-Gefahren), ein Arbeitsfeld des Katastrophenschutzes.

Quellen


Siehe auch