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Elfriede Brüning

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Elfriede Brüning (Pseudonym: Elke Klent, * 8. November 1910 in Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Elfriede Brüning ist die Tochter eines Tischlers und einer Näherin. Nachdem sie die Oberschule nach der zehnten Klasse verlassen hatte, arbeitete sie als Büroangestellte und ab 1929 als Sekretärin in einer Berliner Firma der Filmbranche. Gleichzeitig erschienen erste journalistische Arbeiten von ihr im Feuilleton diverser Zeitungen, u.a. des "Berliner Tageblatts", des "Berliner Börsenkuriers" und der "Vossischen Zeitung". Nach dem Besuch der Marxistischen Arbeiterschule trat Brüning, deren Eltern bereits in der Arbeiterbewegung engagiert waren, der KPD bei und wurde Mitarbeiterin der kommunistischen Presse der Weimarer Republik. Ab 1932 gehörte sie dem Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller an. Die nationalsozialistische Machtübernahme verhinderte 1933 das Erscheinen ihres ersten, sozialkritischen Romans "Handwerk hat goldenen Boden" (er erschien erstmals 1970 unter dem Titel "Kleine Leute"). Brüning verlegte sich stattdessen auf die Unterhaltungsschriftstellerei und veröffentlichte 1934 den erfolgreichen Roman "Und außerdem ist Sommer".

In den ersten Jahren des Dritten Reiches arbeitete Elfriede Brüning im kommunistischen Widerstandsgruppen mit und lieferte Beiträge für die "Neuen deutschen Blätter", eine in Prag erscheinende Zeitschrift des deutschen Exils. Ende 1935 wurde die Autorin verhaftet und im Berliner Frauengefängnis Barnimstraße gefangengehalten; der Prozess wegen Landesverrats gegen sie endete 1937 mit einem Freispruch. Während der Haft hatte man Brüning eine Schreiberlaubnis gewährt, so dass 1936 der Unterhaltungsroman "Junges Herz muß wandern" erscheinen konnte. 1937 heiratete Brüning den Schriftsteller und Lektor Joachim Barckhausen; aus der Ehe, die bis 1948 währte, ging 1942 eine Tochter hervor, die spätere Schriftstellerin Christiane Barckhausen. In den folgenden Jahren war Elfriede Brüning als Gutachterin für eine Filmfirma tätig; den Zweiten Weltkrieg verbrachte sie auf dem Gut ihrer Schwiegereltern in der Magdeburger Börde.

1946 kehrte Elfriede Brüning zurück nach Berlin. Sie reaktivierte ihre Mitgliedschaft in der KPD und arbeitete für Ost-Berliner Zeitungen und Zeitschriften. Seit 1950 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin.

Elfriede Brüning ist Verfasserin von Romanen, Erzählungen, Reportagen und Fernsehdrehbüchern. Ihre in der DDR viel gelesenen, häufig autobiografisch gefärbten Romane behandeln meist Frauenschicksale sowie den Widerstand im Dritten Reich.

Elfriede Brüning erhielt u.a. folgende Auszeichnungen: 1960 den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze, 1975 den Vaterländischen Verdienstorden in Silber, 1980 den Goethe-Preis der Hauptstadt der DDR und den Literaturpreis des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands, 1983 den Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie 1985 den Vaterländischen Verdienstorden in Gold.

Werke

  • Und außerdem ist Sommer, Leipzig 1934
  • Junges Herz muß wandern, Berlin 1936
  • Auf schmalem Land, Leipzig 1938
  • ... damit du weiterlebst, Berlin 1949
  • Die Umkehr. Das ist Agnes, Leipzig 1949
  • Ein Kind für mich allein, Leipzig 1950
  • Vor uns das Leben, Berlin 1952
  • Regine Haberkorn, Berlin 1955
  • Gabriele, Berlin 1956
  • Rom hauptpostlagernd, Berlin 1958
  • Sonntag der dreizehnte, Berlin 1960
  • Wege und Schicksale, Berlin 1962
  • Das Antlitz unserer Zeit, Berlin 1965
  • Kinder ohne Eltern, Halle 1968
  • Kleine Leute, Berlin 1970
  • Septemberreise, Halle (Saale) 1974
  • Hochverrat, Berlin 1975
  • Jasmina und die Lotosblume, Berlin 1976
  • Zu meiner Zeit, Halle (Saale) 1977
  • Partnerinnen, Halle [u.a.] 1978
  • Frauenschicksale, Halle [u.a.] 1981
  • Wie andere Leute auch, Halle [u.a.] 1983
  • Altweiberspiele und andere Geschichten, Halle 1986
  • Lästige Zeugen?, Halle [u.a.] 1990
  • Kinder im Kreidekreis, Berlin 1992
  • Und außerdem war es mein Leben, Berlin 1994
  • Jeder lebt für sich allein, Berlin 1999
  • Spätlese, Berlin 2000
  • Ein Mädchen und zwei Romane, Rostock 2002
  • Zeit-Besichtigung, Wilhelmshorst 2003
  • Gefährtinnen, Berlin 2004