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Diagramm

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Ein Diagramm (v. griech.: diagramma = geometrische Figur, Umriss) ist allgemein eine grafische Darstellung von Daten oder Informationen.

Achsendiagramme

Datei:Liniendiagramm-Beispiel.gif
Liniendiagramm
Datei:Saeulendiagramm-Beispiel.gif
Säulendiagramm
Datei:Kreisdiagramm-Beispiel.gif
Kreisdiagramm
Datei:Netzdiagramm-Beispiel.gif
Netzdiagramm

Mathematische oder statistische Diagramme dienen zur Veranschaulichung der Zusammenhänge zwischen zwei (xy-Diagramm) oder mehr voneinander abhängigen Werten oder Messgrößen.

Punktdiagramm
Zwei aufeinander normal stehende Achsen spannen eine Fläche auf, in die die Wertepaare als Punkte (Kreuze, Kreise) eingetragen werden; allgemeiner und in der Statistik auch Streudiagramm.
Liniendiagramm
Die Punkte werden miteinander durch Linien (Geraden, Kurven) verbunden; ist die Fläche zwischen Achse und Linie ausgefüllt, spricht man von einem Flächendiagramm. Die Liniendiagramme werden in sehr verschiedenen Ausprägungen verwendet, auch mit gebogenen Achsen wie Tachoscheibe bei LKW
Stabdiagramm
Der Abstand zwischen der Abszisse und dem Datenpunkt wird mit einer senkrechten Linie markiert.
Säulendiagramm
Der Abstand zwischen Achse und Datenpunkt wird mit einer senkrecht auf der x-Achse stehenden rechteckigen Fläche dargestellt
Balkendiagramm
Ähnlich dem Säulendiagramm, allerdings sind hier x- und y-Achse vertauscht.
Histogramm
Die Werte werden klassifiziert, und die Häufigkeit jeder Klasse wird durch ein entsprechend großes Rechteck (bzw. durch ein entsprechend hohes Rechteck, wenn alle Klassen gleich breit sind) dargestellt. Im Unterschied zum Säulendiagramm muss bei einem Histogramm die x-Achse immer eine Skala sein, deren Werte geordnet und gleichabständig sind.
Kreisdiagramm
Sind die Einzelwerte Teile eines Ganzen, so kann man die Werte in Form von Kreissegmenten zeichnen, um die Größenverhältnisse ihrer Anteile darzustellen; wird der Kreis als dreidimensionale Scheibe gezeichnet, spricht man auch von einem Tortendiagramm.
Streifendiagramm
Die anzugebenen Zahlenwerte werden in einem einzigen Streifen dargestellt. Die Breite kann beliebig gewählt werden.
Boxplot
Kombinierte Auftragung von Mittelwert und Quantilen
Netzdiagramm
Bei größeren Datenreihen wird für jeden Wert eine Achse gezeichnet und die Achsen gleichmäßig auf 360° um den Nullpunkt verteilt; die Werte werden dann auf den Achsen angetragen und miteinander durch Geraden verbunden, wodurch eine an ein Spinnennetz erinnernde Form entsteht
Zeigerdiagramm
Zeigt den Betrag in Abhängigkeit von einem Winkel an und wird meist zur Darstellung von komplexen Zahlen oder Schwingungen verwendet.
Smith-Diagramm
Wird zur einfachen grafischen Berechnung von 1/x verwendet. Es entspricht einer Projektion aus dem Liniendiagramm für komplexe, reell positive, Werte in eine Kreisform.

Graphen

Beziehungsgraph

In diesem Diagrammtyp geht es um Objekte und deren Beziehungen untereinander. Den mathematischen Unterbau bildet die Graphentheorie.

In diese Kategorie fallen demnach auch Diagramme, die zur Veranschaulichung von Strukturen, z.B. Organisationsstrukturen (Organigramme), Verwandtschaftsbeziehungen (Stammbaum) oder Datenstrukturen (Baumdiagramme:Dendrogramm und Entscheidungsbaum) verwendet werden.

Mengendiagramme

Datei:AnB.png
Schnittmenge

Ein Mengendiagramm veranschaulicht vor allem Beziehungen von Mengen zueinander. So können sich diese z.B. beinhalten oder überlappen.

Figürliche Darstellung

Eine figürliche Darstellung ist meist eine meist schematische Zeichnung eines realen Objekts mit dem Zweck einen bestimmten Sachverhalt zu erklären. Es werden aber auch Photos als Grundlage verwendet welche allerdings mit zeichnerischen Mitteln und Symbolen (z.B. Pfeile, Nummerierung) versehen werden.

Spezielle Diagrammtypen

Finanzwesen

Besondere Diagramme finden sich auch bei der Chartanalyse an der Börse, wobei die Diagramme hier als Charts bezeichnet werden. Ein Zeit-Kosten-Fortschritts-Diagramm zeigt den aktuellen Stand der Kosten, der geplanten Termine sowie den Projektfortschritt um so auf eventuelle Abweichungen aufmerksam zu machen.

Informatik

Diagramme können aber auch dazu dienen, Abläufe übersichtlich und logisch darzustellen (Ablaufdiagramme). Dies ist insbesondere in der Informatik wichtig (siehe Unified Modeling Language). Die bekanntesten Darstellungsformen sind hier das Flussdiagramm bzw. das Struktogramm.

Sonstige

Früher bezeichnete man in der Musik auch das Liniensystem oder die Vorzeichnung der Tonleiter als Diagramm, mitunter auch die gesamte Partitur.

In der Mysteriengnosis der Ophiten bedeutet Diagramm die Zeichnung der Weltkreise, in denen der böse Geist herrscht und aus denen die Geister oder Lichtteile durch Jesus Christus zurückgeführt werden.

Des Weiteren werden auch Stellungsbilder beim Schach als Diagramm bezeichnet.

Siehe auch

Commons: Gesammelte Diagramme – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

In einem Schaubild werden komplizierte Sachverhalte, bei denen Zahlenangaben eine wichtige Rolle spielen, übersichtlich dargestellt. Von einer reinen Statistik unterscheidet es sich dadurch, dass zu den statistischen Angaben bildhafte Elemente hinzukommen. Schaubilder sind in einer eigenen Sprache verfasst, was bedeutet, dass man ein Schaubild analysieren muss, um es verstehen zu können.

Schaubildanalyse

  1. Wovon oder worüber handelt das Schaubild?
    Wandere mit den Augen über das Schaubild und finde heraus, welche Thematik es beinhaltet. Eventuell müssen ungeklärte Begriffe im Lexikon oder bei Wikipedia geklärt werden.
  2. Welche Bedeutungen haben die Zahlen?
    Achte genau darauf, ob es sich bei den Zahlen um Prozentangaben, absolute Zahlen oder Mengen- oder Größenangaben handelt. Versuche die Zahlen zu interpretieren und überlege was die Zahlen sagen wollen. Diese Überleitung nutzen wir für den nächsten Punkt.
  3. Warum wurde das Schaubild gemacht und welche Absicht des Interpreters steckt dahinter?
    Überlege, ob er uns mit diesem Schaubild informieren möchte oder uns vielleicht in unserem Verhalten ändern will.
  4. Welche Information möchte ich mir aus dem Schaubild langfristig merken?
    Überlege die Folgen des Schaubildes und merke dir die Kernaussage und die wichtigsten Fakten zu diesem Thema.

Manipulation von Schaubildern

Durch die Art der grafischen Darstellung kann ein Schaubild versuchen, die Analyse des Betrachters in eine bestimmte Richtung zu lenken, ohne dass dieser es merkt. Ein Schaubild kann auf Fakten beharren, aber dennoch entsteht beim Betrachter ein manipulierter Eindruck. Ein Beispiel ist der Börsenverlauf. Wenn die Aktienkurse an einem Tag rapide und schnell fallen, kann ohne nähere Angabe des Notierungszeitraums der Eindruck eines Börsencrashs entstehen. Verfolgt und gibt man den Börsenverlauf über das ganze Jahr hin an, bemerkt man, dass das tägliche Auf und Ab der Börsenkurse normal ist.