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Gewichtsbezogene Leistung

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Die gewichtsbezogene Leistung (meistens mit dem physikalisch an dieser Stelle falschen Ausdruck Leistungsgewicht bezeichnet) wird im Radsport häufig ermittelt, um die physikalisch messbare Leistung (Watt) von Fahrern, die einen sehr unterschiedlichen Körperbau und damit sehr unterschiedliches Gewicht aufweisen, vergleichbar zu machen. Die Einheit ist Watt/kg. Der oft fälschlich verwendete Ausdruck Leistungsgewicht bezeichnet hingegen den Kehrwert kg/Watt beziehungsweise kg/kW.

Bedeutung der gewichtsbezogenen Leistung am Berg und in der Ebene

Aufgrund ihres direkten Bezuges zur Hauptwiderstandskraft am Berg, der Hangabtriebskraft, ist sie ein objektiver und verlässlicher Maßstab für die Qualität eines Fahrers am Berg.

Da der Rollwiderstand ebenfalls proportional zum Gewicht ist und der Luftwiderstand mit dem Körpervolumen des Fahrers wächst – wenn auch nicht proportional –, ist die gewichtsbezogene Leistung ein geeigneter, von den Körperbaueigenheiten des Fahrers unabhängiger Maßstab für die Leistungsfähigkeit eines Fahrers.

Bis auf wenige Ausnahmen können größere, athletischere Fahrer auf den flacheren Profilen der Einzelzeitfahren höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielen, weil sie in Bezug auf die gewichtsbezogene Leistung annähernd gleich stark wie ihre kleineren, aber vor allem leichteren Bergspezialisten-Kollegen, in Bezug auf den leicht unter-proportional wachsenden Luftwiderstand jedoch im Vorteil sind.

Marco Pantanis „Rekord“ – durchschnittliche Werte

Die größte im Wettkampf über eine längere Distanz ermittelte gewichtsbezogene Leistung erzielte Marco Pantani bei seinem Etappensieg in L'Alpe d'Huez 1997 mit 7,2 W/kg. Im allgemeinen geht man von folgenden Anforderungen für Radrennfahrer aus, um im Wettkampf erfolgreich zu sein (die Werte verstehen sich als ungefähre Werte für Spitzen-Ausdauerleistungen von mindestens einer halben Stunde Dauer und entsprechen den Watt-Leistungen an der anaeroben Schwelle):

Leistungsniveau Erforderliche gewichts-
bezogene Leistung
Hobbyfahrer 2,5–3,5 W/kg
C-Klasse-Amateur 3,5–4,5 W/kg
guter Amateur-Fahrer 4,5–6 W/kg
Weltklasse-Profi 6–7 W/kg

Siehe auch