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Raymond Keene

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Raymond Dennis Keene (* 29. Januar 1948) ist ein englischer Schachmeister, Schachbuchautor und Schachjournalist.

Erfolge

Raymond Keene wurde 1967 Zweiter der Jugendweltmeisterschaften (Weltmeister wurde Julio Kaplan, Dritter Jan Timman) und gewann im Jahr 1971 die britische Einzelmeisterschaft. 1976 wurde Keene der zweite britische Großmeister, im selben Jahr und nur kurz nach Tony Miles. Im Jahr 1978 war er als Sekundant für Viktor Kortschnoi tätig im Weltmeisterschaftskampf gegen Anatoli Karpow in Baguio.

Er vertrat England von 1966 bis 1980 bei insgesamt acht Schacholympiaden, wobei er von 93 Partien nur neun verlor.

Zu seinen wichtigsten Erfolgen im Turnierschach zählen − neben dem Gewinn der britischen Meisterschaft − sein Sieg bei den Dortmunder Schachtagen 1980 sowie der geteilte erste Platz am tratitionellen „Lloyds Bank Open“ 1981 in London, zusammen mit Yasser Seirawan und Tony Miles.

Weitere Aktivitäten

Keene zeichnet verantwortlich für das Kandidaten-Halbfinale zwischen Garri Kasparow und Kortschnoi, das 1983 in London ausgetragen wurde. Außerdem gehörte er zu den Organisatoren der Weltmeisterschaft zwischen Kasparow und Karpow, deren erste Hälfte 1986 ebenfalls in London stattfand. Mit der Firma und damaligen Internetplattform „Brain Games“ veranstaltete Keene, außerhalb der offiziellen WM-Zyklen des Weltschachverbandes FIDE, 2000 den WM-Kampf zwischen Kramnik und Kasparow. Im Jahr 2002 organisierten Keene und „Brain Games“ den Wettkampf Kramniks gegen das Schachprogramm Deep Fritz in Bahrain.

Auch außerhalb des Schachsports ist Keene aktiv, so richtete er mit dem Mentaltrainer Tony Buzan mehrere Gedächtnisweltmeisterschaften aus.

Keene ist auch als Buchautor und Journalist tätig, nach eigenen Angaben hat er über 120 Schachbücher geschrieben.[1] Als sein bestes Werk gilt eine Biographie über sein schachliches Vorbild: Aron Nimzowitsch. A Reappraisal (1. Auflage 1974, erweiterte Neuauflage 1999, ISBN 0-7134-8438-1). [2] Dagegen wurden andere Bücher Keenes wegen inhaltlicher Schwächen kritisiert, unter anderem das zusammen mit Michael Gelb verfasste Buch Samurai Chess. Mastering the Martial Art of the Mind. [3] 1993 wurde Keene vorgeworfen, in seinem Buch The Complete Book of Gambits ein Plagiat begangen zu haben. [4] In der englischen Tageszeitung The Times schreibt Keene eine eigene Schachkolumne.

Für seine Verdienste um das Schach verlieh ihm Queen Elizabeth II. den Orden Officer of the British Empire.[1]

Werke (Auswahl)

Mit Richard N. Coles:

  • Howard Staunton, the English world chess champion. St. Leonards on Sea: British Chess Magazine, 1975, ISBN 0900846194

Mit David S. Goodman:

Quellen

  1. a b Keene auf chessgames.com
  2. Rezension von Taylor Kingston
  3. Renzension von Tony Miles in der Zeitschrift Kingpin
  4. Edward Winter: Copying