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Wladimir Alexandrowitsch Krjutschkow

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Wladimir Krjutschkow (* 29. Februar 1924) war vom 1. Oktober 1988 bis zum 22. August 1991 der letzte Vorsitzende des sowjetischen Geheimdienstes KGB, der länger als zwei Monate im Amt war.

Biografie

Er wuchs als Sohn eines Arbeiters in Wolgograd, dem damaligen Zarizyn, auf. Während des Großen Vaterländisches Krieges, wie der Russlandfeldzug 1941–1945 in Russland genannt wird, trat er dem Komsomol, der Jugendorganisation der KPdSU, bei. 1944 wurde er Erster Sekretär des Kreiskomitees der Komsopol und wechselte 1946 vom Posten des Zweiten Sekretärs in die Stadtverwaltung von Stalingrad, in der er bis 1954 arbeitete.

Zu dieser Zeit studierte er zuerst bis 1949 Rechtswissenschaften. Nach einer kurzen Zeit in der Staatsanwaltschaft nahm er das Studium an der Diplomatenhochschule des Außenministeriums auf und wechselte 1954 in den diplomatischen Dienst. Als Dritter Sekretär der Botschaft in Ungarn traf er mit Juri Andropow, dem sowjetischen Botschafter in Ungarn zusammen. Während seiner weiteren Karriere innerhalb der Nomenklatura, war er ein Gefolgsmann Andropows.

1956 beteiligte er sich aktiv an der Niederschlagung des Ungarischer Volksaufstand. Nachdem Andropow 1957 Sekretär des Zentralkomitees der KPdSU für die Beziehungen zu den kommunistischen Parteinen und Arbeiterparteien Osteuropas wurde, machte er Krjutschkow 1959 zum Leiter der Sektion Ungarn. Zu dieser Zeit beteiligte sich Krjutschkow auch an mehreren Büchern über Ungarn und das sozialistische System.

Beim KGB

Als Andropow 1967 Vorsitzender des KGB wurde, wechselte Krjutschkow ebenfalls dorthin. Er wurde zunächst Leiter des Sekretariats der I. Hauptverwaltung, einer Behörde, die für die Auslandaufklärung zuständig ist, später stellvertretender Leiter und war schliesslich von 1974 bis 1988 war dann Vorsitzender der Ersten Hauptverwaltung. Ab 1978 hatte er einen Posten als Stellvertretender von Andropow als KGB-Vorsitzender inne und wurde dann 1982 Generaloberst des KGB. 1984 folgte eine Anstellung als Abgeordneter der Nationalitätenkammer des Obersten Sowjet. 1986 wurde er Vollmitglied des Zentralkomitees der KPdSU und am 1. Oktober 1988 dann zum Vorsitzenden des KGB und zugleich zum Armeegeneral ernannt.

Am 19. August 1991 erfolgte, aufgrund der geplanten Reformen von Staatspräsident Michail Gorbatschow, der nur drei Tage währende Augustputsch in Moskau, an dem sich auch Wladimir Krjutschkow beteiligte. Am 22. August, dem Tag, an dem der Putsch zuende ging, endete die Amtszeit Krjutschkows als KGB-Vorsitzender und er wurde erst für einen Tag durch Leonid Schebarschin und später durch Wadim Bakatin ersetzt. Am 6. November 1991 hörte der KGB auf zu existieren.