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Angelburg (Berg)

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Die Angelburg ist mit 609 m. ü. NN. der höchste Berg im Schelderwald, einem Südausläufer des Rothaargebirges, Hessen (Deutschland). Die Angelburg war ehemals eine weitaus höhere Einzelerhebung (Angelbug-Massiv), die im Laufe der Erdgeschichte bis auf ihre heutige Höhe abgetragen wurde. Davon zeugen auch die Wilhelmsteine, die als Eisenkieshärtlinge dem Abtrag widerstanden.

Geographie

Der Berg befindet sich im Lahn-Dill-Kreis (unweit der Nahtstelle zum Landkreis Marburg-Biedenkopf) nur etwa 1 km (Luftlinie) östlich von "Hirzenhain Bahnhof" (Ortsteil von Eschenburg). Er ragt südlich der Gemeinde Angelburg bzw. nördlich von Siegbach auf. Die Entfernung bis Bottenhorn beträgt 4,5km.

Auf seinem stark bewaldeten Gipfel, zu dem zahlreiche Wanderwege führen, steht der Fernsehturm Angelburg.

Geschichte

In der Nähe der Angelburg wurde eine vorgeschichtliche Siedlung nachgewiesen. Unweit davon befinden sich dieWilhelmsteine ursprünglich "Buschsteine" genannt. Sie waren das vorchristliche zentrale Heligtum der gesamten Umgebung. Heute findet dort alljährlich an Himmelfahrt ein Waldgottesdienst statt, an dem Bewohner der umliegenden Ortschaften teilnehmen.

An der Angelburg befand sich vom frühen bis zum hohen Mittelalter ein wichtiger Kreuzungspunkt alter Fern-Handelsstraßen, die auf den längeren Wasserscheiden verliefen, zum Beispiel die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Herborner-Straße oder die "Hohe Straße" bzw. die Köln-Leipziger-Straße (Ost-West), die bis nach Brabant (Belgien) zog und daher auch Brabanter-Straße genannt wurde. In unserem Raum hieß sie auch "Schelder-Wald-Straße" oder "Eisenstraße", in alten Urkunden "strata publilca". An der Angelburg mündete auch der heute fast unbekannte, von Gießen aus etwa der Landesstraße L 3047 folgende über die Zollbuche und Günterod verlaufende, Westfalen-Weg in dieses System ein. Er verlief auf der Lahn/Dill Wasserscheide. Seine nördliche Fortsetzung ging über Paderborn bis Bremen. Von diesen alten Wegen zweigten unterwegs regionale Wege ab, deren Trassen man heute noch in Feld- und Waldwegen auf den kürzeren Wasserscheiden verfolgen kann.