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Nokia

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Nokia
Rechtsform
Sitz
Nokia-Zentrale

Nokia [ˈnɔkiɑ] ist ein Telekommunikations-Konzern mit Hauptsitz im finnischen Espoo, der hierzulande vor allem als weltgrößter Mobiltelefon-Hersteller bekannt ist. Außerdem ist das Unternehmen Anbieter von Konsumartikeln wie Set-Top-Boxen sowie von Geräten für Breitband-, IP- und mobile Netzwerke.

Nach der November 2005 Studie von Gartner besitzt Nokia einen weltweiten Marktanteil von 32,6 % im Mobiltelefonbereich und liegt damit vor Motorola (18,7 %) und Samsung (12,5 %).

Firmengeschichte

Fahrrad-Winterreifen mit dem Schriftzug „Nokia“

Das Unternehmen wurde 1865 in der Stadt Nokia im Südwesten Finnlands gegründet und stellte anfangs Papier her. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts produzierte das Unternehmen vor allem Gebrauchsgegenstände wie Gummistiefel und Radreifen für Rollstühle. Noch heute prangt der Name Nokia auf vielen Fahrradreifen, sie werden allerdings nicht mehr vom Unternehmen produziert.

Die heutige Nokia Corporation entstand 1967 durch den Zusammenschluss der Nokia Company – der ursprünglichen Papierfabrik – mit den Finnish Rubber Works und den Finnish Cable Works. Damit wurde der Grundstein für das heutige Technologieunternehmen gelegt.

Im Jahre 1981 erhielt Skandinavien sein erstes Mobilfunknetz NMT. Nokia stellte damals die ersten Autotelefone für dieses Netz her. Erst 1987 folgte aus dem Hause Nokia das erste wirklich tragbare Mobilfunktelefon.

Inzwischen hat Nokia weltweit feste Produktionsstätten für Netzwerk- und Unterhaltungstechnologien in China, Finnland und Deutschland, für Entwicklung von Mobiltelefonen und -zubehör, sowie Service in Brasilien, China, Finnland, Deutschland, England, Ungarn, Polen, Mexiko, Italien, Südkorea und den USA.

Nach eigenen Angaben beschäftigte Nokia 2004 weltweit über 55.500 Mitarbeiter.

An der Spitze des Unternehmens steht seit 1. Juni 2006 Olli-Pekka Kallasvuo. Sein Vorgänger war Jorma Ollila (1992-2006).

Zum 1. Januar 2007 bilden Nokia und die Netzwerksparte von Siemens das Joint-Venture Nokia-Siemens-Networks GmbH & Co. KG. Damit entsteht der drittgrösste Telekommunikationsausrüster der Welt hinter Alcatel-Lucent (1) und Ericsson-Marconi (2)FAZ. Firmensitz des in den Niederlanden registrierten neuen Unternehmens wird Helsinki in Finnland, Chef der Chef der jetzigen Nokia Netzwerksparte Simon Beresford-Wylie.


Nokia in Deutschland

Nokia-Produktionsstätte in Bochum

In Deutschland übernahm Nokia 1988 mit dem Audio-Video-Bereich der Standard Elektrik Lorenz AG auch die ehemalige Firma Schaub Lorenz in Pforzheim und Graetz mit Standorten unter anderem in Bochum und das Bildröhrenwerk in Esslingen am Neckar. Zu Beginn der 90er Jahre erwarb Nokia Teile der damaligen Philips Kommunikations Industrie GmbH in Deutschland, bei der u. a. Glasfaserkabel hergestellt wurden.

Seit 1999 firmieren alle Geschäftsbereiche unter Nokia GmbH.

Die Nokia GmbH ist in Deutschland an vier Standorten vertreten:

  • Bad Homburg: Mobiltelefone (Vertu) und Unternehmenslösungen
  • Bochum: Produktion und Entwicklung von Mobiltelefonen
  • Düsseldorf: Forschung und Entwicklung von Netzinfrastruktur, Vertrieb, Kundenservice und Verwaltung
  • Ulm: Forschung und Entwicklung

Schon im Jahre 2001 stellten sich bei Nokia in Deutschland Krisen ein. Von den rund 4500 Arbeitsplätzen in Deutschland, darunter 3000 am Standort Bochum, sollte jeder zehnte Arbeitsplatz abgebaut werden. Zugleich wurden aber auch Leiharbeiter eingestellt.

Produkte

Eine d-box 1 (digitaler Sat-Receiver) von Nokia
UMTS-Handy 6280 von Nokia
Das Nokia 7110 war 1999 das erste WAP-Handy

Neben den Mobiltelefonen und den Set-Top-Boxen, welche für den Endkunden gedacht sind, bietet Nokia Dienstleistungen und Netzinfrastruktur für Mobilfunkanbieter. 2000 verkaufte Nokia seine Monitor- und Displaysparte an ViewSonic.

Für die Mobiltelefone verwendet Nokia ein Nummerierungsschema als Modellbezeichnung. Es wird zwar nicht konsequent verfolgt, dient aber zur Orientierung und insbesondere zum Vergleich. Die Modellnummer ist zumeist vierstellig aufgebaut. Die erste Stelle kategorisiert das Telefon.

Siehe auch: Mobiltelefon (Nokia)

  • N-GAGE: Umfasst die Modelle der mobilen Spielkonsole N-Gage
  • N-Series: Baureihe hochwertiger Multimedia-Smartphones
  • E-Series: Baureihe hochwertiger Business-Smartphones

Die zweite Stelle unterscheidet oft die Bauform des Modells, aber auch die Funktionalität. Früher wurde durch die zweite Stelle grundsätzlich die Generation unterschieden, z. B. 6110 – 6210 – 6310, 3110 – 3210 – 3310 – 3410.

Die dritte Stelle unterschied früher das mögliche Netz: 6110 D-Netz (900 MHz), 6130 E-Netz (1.800 MHz), 6150 Dual-Band. Diese Unterscheidung gibt es nicht mehr, alle Handys sind heute mindestens Dualband-fähig. Mittlerweile zeigt die dritte Stelle bei einigen Geräten die Generation, so war bspw. das 6210 kein reines D-Netz-Modell mehr. Dem 6220 folgte das weiterentwickelte 6230 und das 6230i. Das 6220 war jedoch keine Weiterentwicklung des 6210.

Die vierte Stelle – zumeist 0 – bezeichnet meist die Ausstattung des Modells. So fehlt beim 6681 gegenüber dem 6680 UMTS und Zweitkamera, das 6021 hat im Gegensatz zum 6020 keine Kamera, verfügt jedoch über Bluetooth.

Einigen Modellen ist als fünfte Stelle ein i hinzugefügt. Dies weist auf eine Verbesserung des Vorgängermodells hin, z. B. 6310 – 6310i, 6610 – 6610i, 6230 – 6230i. Diese Maßnahme hat zum Ziel, ein besonders erfolgreiches Modell dem Stand der Technik anzupassen und weiter im Programm führen zu können.

Ausgesprochen wird die Modellnummer üblicherweise in zwei Teilen, z. B. 6210 als „Zweiundsechzig-Zehn“ oder 9300 als „Dreiundneunzig-Null Null“. Wobei Geräteziffern die mit "00" enden (z. B. das 9300) häufig auch "Dreiundneunzig-Hundert" ausgesprochen werden. Modelle mit einer "0" an dritter Stelle werden wie im Beispiel des 6201 "Zweiundsechzig-Eins" ausgesprochen.

Eingesetzte Handy-Betriebssysteme

  • Nokia Series 40
  • Symbian S60 (vormals Series 60)
  • Symbian Series 80
  • Symbian Series 90

Sicherheitsprodukte

Nokia hat eine Reihe Firewall- und VPN-Produkte im Angebot mit eigenem Betriebssystem IPSO.

Interessantes

Der Signalton für Kurzmitteilungen "Spezial" ist der Morse-Code für "SMS". Ähnlich ist der "Ansteigend"-Signalton der Morse-Code für "Connecting People", Nokias Slogan.

Der Klingelton "Nokia Tune" (wahrscheinlich bekanntester Klingelton der Welt) basiert eigentlich auf einer Gitarrenarbeit namens "Gran Vals" vom spanischen Musiker Francisco Tárrega aus dem 19. Jahrhundert. Deswegen wurde der Nokia Tune ursprünglich "Gran Vals" auf Nokia-Handys genannt, aber 1998 wurde er zu "Nokia Tune" umbenannt.

Nokia benutzt diesen Klingelton in all seinen Handys und in den meisten TV-Spots als Audiologo.

Nokia-Klingelton. Exzerpt aus "Gran Vals" von Francisco Tárrega

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