Die Erziehung des Christlichen Fürsten
In dieser Form kein Artikel, quellenlos, zusammenhanglos und teilweise zu wirr. Lyzzy 22:56, 18. Nov. 2006 (CET)
DIE ERZIEHUNG DES CHRISTLICHEN FÜRSTEN
Dieses von dem Philosophen und Philologen Erasmus von Rotterdam verfassten Werk aus dem Jahre 1515 könnte man als genaue Antithese von Niccoló Machiavellis 2 Jahre früher erschienenem "Il Principe" auffassen. (siehe Niccoló Machiavelli)
Während dieser nämlich tyrannisches Verhalten als Voraussetzung für den Machterhalt des Fürsten sieht, beharrt Erasmus auf alte Werte, völlig konträr zu Machiavelli:
In der Gerechtigkeit, Mäßigkeit und im Eifer für das Allgemeinwohl sieht er die Hauptattribute eines guten Fürsten. Wo das Fürsten- tum erblich ist, liegt die größte Herausforderung in der Erziehung des Thronfolgers, also bei den Eltern bzw. deren Haushälterinnen. Oberstes Ziel eines jeden Fürsten soll/muss es seiner Meinung nach sein, dem Allgemeinwohl des Volkes zu dienen und dieses zu erhalten. Wahrlich soll der Fürst in jeder seiner Handlungen um das Wohlergehen jedes einzelnen Bürgers achten und seine Ent- scheidungen stets nach den Bedürfnissen aller richten. Er selbst muss sich dabei hinten anstellen und anspruchslos sein.
Der Fürst ist viel mehr ein weltlicher Gott - seinem gutmütigen Verhalten nach - als ein Mensch. In diesem Punkt unterscheiden sich die zwei Standpunkte Machiavellis und Erasmus am stärksten, da Machiavelli hinsichtlich des Verhaltens den Fürsten eher mit einem Tier vergleicht, als mit Gott. Er spricht sich gegen die moralische Grundsätze wie Gerecht- igkeit oder etwa Ehrlichkeit aus. Da Erasmus hierbei genau die in Machiavellis "Il Principe" angeführten Beispiele (Verhalten wie ein Wolf/Schlange/Löwe) negativiert und ihnen als Überbegriff "Tyrann" gibt, kann man Erasmus Werk durchaus als direkter Versuch der Wiederlegung der in "Il Principe" aufgestellten moralischen Grundsätze interpretieren.
Während der Machiavellismus körperliche Gewalt als unvermeidbar sieht, ist Erasmus von Rotterdam ein überzeugter Pazifist. Er akzeptiert Krieg nur dann, wenn das gesamte Volk darin die einzige Möglichkeit sieht und der Fürst wirklich alle friedlichen Optionen ausgeschöpft hat. D.h. Erasmus war natürlich auch gegen jegliche Eroberungskriege und tollerierte lediglich im äußersten Falle Verteidigungskriege.
ERASMUS und LUTHER
Erasmus Einstellung war natürlich stark durch seinen Glauben geprägt:
Er war katholischer Pfarrer und demnach eng vertraut mit den moralischen Grundregeln der Bibel. Jedoch stand auch er wie nach ihm Luther der Kirche äußerst kritisch gegenüber. So übersetzte er die Bibel bereits vor Luther aus dem Griechischen, und bot diesem somit einen Anhaltspunkt für die 95 Thesen.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass Luther und Erasmus in grundlegenden Fragen streng auseinandergehende Meinungen vertraten. So glaubte Luther, dass wir Menschen ausschließlich von Gott gelenkt werden, während Erasmus überzeugt war, dass der Mensch ein Stück weit selbst über seine guten sowie bösen Taten entscheiden kann.
ERASMUS UND MACHIAVELLI UND DER HUMANISMUS
Es ist festzustellen, dass Machiavellis "Il Principe" 2 Jahre vor Erasmus Werk entstand, jedoch seine Haltung dennoch um einiges neuzeitlicher ist als die Erasmus. Denn während Erasmus doch noch sehr nach den Prinzipien des Christentums lebt - was nicht heißen mag, dass er ausschließlich für das Jenseits gelebt hat - sind bei Machiavelli schon extrem ausgeprägte Anzeichen der Neuzeit zu erkennen, in der man zunehmend nach seinem eigenen Wohl trachten, nach Reichtum und Macht und weniger für das Jenseits lebt, sondern im Hier und Jetzt.