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Deutsche Post AG

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Deutsche Post AG
Rechtsform
Sitz
Post-Tower, Konzernzentrale der Deutschen Post AG in Bonn
Datei:Mh logo posthorn.jpeg
Das Logo der Deutschen Post - das Posthorn

Die Deutsche Post AG entstand 1995 durch Privatisierung gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG und der Postbank AG aus der Behörde Deutsche Bundespost. Um die Kunden vor Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung der Nachfolgeunternehmen der Deutschen Bundespost zu schützen, wurde die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) (seit 2005: Bundesnetzagentur) gegründet, die die Einhaltung der wettbewerbsregulierenden Vorschriften im Bereich der Post und TK-Dienstleistungen (u. a. mit dem Postgesetz) überwacht.

Das Postgesetz spricht der Deutschen Post AG eine Reihe von befristeten Exklusivrechten zu. Große Teile dieser Exklusivlizenzen sind zugunsten einer europaweiten Marktöffnung bereits gefallen. Zum 31. Dezember 2007 endet die letzte Exklusivlizenz. Daher arbeitet die Deutsche Post intensiv daran, ihren Auslandsanteil am Umsatz kontinuierlich zu steigern.

Seit 2002 befindet sich die Konzernzentrale im Post-Tower in Bonn. Am 14. Juni 2005 verkaufte der Bund über die Kreditanstalt für Wiederaufbau Aktien im Wert von 2 Mrd. €. Seitdem befindet sich die Deutsche Post nicht mehr mehrheitlich in Staatsbesitz.


Kennzahlen

Der Konzern erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von 44,594 Mrd. € und einen Gewinn (EBITDA) von 3,755 Mrd. €. Verglichen mit 2004 bedeuten diese Zahlen, dass der Umsatz um 3,3 % und der Gewinn um 25,1 % gesteigert werden konnte. Den größten Umsatz erwirtschaftete DHL-Express (18,273 Mrd. €), den größten Gewinn die Briefsparte (2,030 Mio €). Die Dividende wurde von 0,50 € auf 0,70 € angehoben.

Zum 31. Dezember 2005 war die Deutsche Post in über 220 Ländern aktiv und beschäftige zu diesem Zeitpunkt 502.545 Menschen, die Mehrheit davon im Ausland.

Konzernaufbau

Die Deutsche Post AG wuchs seit ihrer Privatisierung vor allem durch Unternehmenskäufe (DHL, Postbank, Danzas, Exel u. a.) zu dem Konzern Deutsche Post World Net. Die Übernahme des angelsächsischen Logistikunternehmens Exel im November 2005 kostete 5,5 Mrd. €.

Der Konzern teilt sich in vier Unternehmensbereiche auf: Brief, Express, Logistik und Finanzdienstleistungen. Seit Juni 2004 werden die Aktien der Finanz-Tochter Postbank an der Börse gehandelt.

Im Unternehmensbereich Brief betreiben etwa 125.000 Beschäftigte das deutsche Briefnetz. An jedem Werktag stellen sie durchschnittlich 70 Mio. Briefe an 3 Mio. Geschäftskunden und 39 Mio. Privathaushalte zu, von denen 95,7 % (gemessen 2005) einen Tag nach Einwurf ihren Empfänger erreichen. 123 Briefzentren und Zustellstützpunkte bilden ein deutschlandweites Netz, sodass auch abgelegene Wohnorte wie die nordfriesischen Halligen bedient werden. Private Zustellfirmen wie PIN oder TNT bieten zunehmend vergleichbare Leistungen besonders für Geschäftskunden und entwickeln sich so bereits vor Ablauf des Briefmonopols zu Konkurrenten der Post.

Der Bereich Express befördert nicht nur Expresssendungen, auch die täglichen Paket- und Kuriersendungen laufen unter dem Namen DHL-Express. Es besteht aus 131.000 Mitarbeitern. Das weltweite Netz besteht aus 33 Paketzentren in Deutschland und über 4.700 Stützpunkten weltweit. Seit 2004 können Pakete auch an fast 700 bundesweiten Paketautomaten; sogenannten Packstationen, eingeliefert und zugestellt werden. Der Bereich Express verfügt mit 72.000 Zustellfahrzeugen über die größte deutsche Fahrzeugflotte.

Den Bereich Logistik bilden 148.000 Mitarbeiter. Er erstreckt sich über 170 Ländern und befördert jährlich 2 Mio. Tonnen Luftfracht und 1 Mio. Container Seefracht.

Der Bereich Finanzdienstleistungen besteht aus der Postbank und den Filialen. In den Postfilialen bieten 19.000 Mitarbeiter die Postdienstleistungen an. Das Filialnetz besteht aus 12.000 Filialen.

Seit 1998 fördert die Deutsche Post World Net über die hauseigene Post-Stiftung das Institut zur Zukunft der Arbeit mit umfangreichem Wissenschaftssponsoring.

Seit 2006 betreibt der Konzern Deutsche Post World Net in Troisdorf bei Bonn ein Forschungs- und Entwicklungszentrum (DHL Innovation Center), das Geschäftskunden zur Information über Technologien wie RFID, Geodaten- und GPS-Anwendungen zur Verfügung steht.

Vorstand

Gegenüberstellung: Briefkasten mit dem alten Posthorn mit Pfeilen der Deutschen Bundespost (im Vordergrund bzw. unten) und das neue Posthorn der Deutschen Post AG (Hintergrund bzw. oben)

Seit 2006 arbeiten acht Mitglieder im Vorstand des Konzerns Deutsche Post World Net:

  • Vorstandsvorsitzender: Dr. Klaus Zumwinkel
  • Logistik: John Allan
  • Global Business Services: Dr. Frank Appel
  • Finanzen: Prof. Dr. Edgar Ernst
  • Express: John P. Mullen
  • Brief: Dr. Hans-Dieter Petram
  • Personal: Walter Scheurle
  • Finanzdienstleistungen: Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann (Vorstandsvorsitzender Postbank)

Die Einkommen der Vorstandsmitglieder setzen sich aus einem Fixum und zwei kurz- und langfristigen Boni zusammen. Die individuellen Einkünfte werden im Geschäftsbericht veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2005 erhielten die Vorstandsmitglieder (in €):

Vorstandsmitglied Fixum Bonus Summe
Dr. Klaus Zumwinkel 1.360.144 1.337.021 2.697.165
Dr. Frank Appel 715.000 702.845 1.417.845
Prof. Dr. Edgar Ernst 863.583 848.902 1.712.485
Dr. Peter Kruse 860.000 845.380 1.705.380
John P. Mullen 860.000 845.380 1.705.380
Dr. Hans-Dieter Petram 906.763 891.348 1.798.111
Walter Scheurle 715.000 702.845 1.417.845
Prof. Dr. Wulf von Schimmelmann 860.000 853.120 1.713.120

Siehe auch

Commons: Deutsche Post AG – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien