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Melchior Pfintzing

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Albrecht Dürer: Kohlezeichnung, die laut Katalogtext Melchior Pfintzing darstellt.

Melchior Pfintzing (* 25. November 1481 in Nürnberg, † 24. November 1535 in Mainz) war Geistlicher und ein hochrangiges Mitglied des Hofstaats bei Kaiser Maximilian I.; er gilt als Mitverfasser des Theuerdank.

Leben und Wirken

Melchior Pfintzing entstammte einer der ältesten und einflussreichsten Patrizierfamilien Nürnbergs. Seine Karriere am Wiener Hof begann mit der Stellung als einer der unmittelbaren Sekretäre Maximilians.

Auf den Wunsch des Kaisers erhielt Pfintzing 1512 die Probstei St. Sebald in Nürnberg; im Jahre 1517 wurde er Probst des Ritterstifts von St. Alban zu Mainz.

Nach dem Tode Maximilians I. zog er sich vom Hofe zurück und lebte nur noch seinen geistlichen Ämtern. Er ließ sich in Mainz nieder, wo er 1535 verstarb.

Werk

Melchior Pfintzing galt lange Zeit als der alleinige Verfasser des Theuerdank, einer 1517 erschienenen allegorischen Verserzählung mit dem Kaiser als Protagonisten; diese Erzählung entstand indes aus einer Zusammenarbeit von Pfinzing, Kaiser Maximilian und dessen Schreiber Marx Treitzsaurwein.

Rezeption

Aus der Widmung in diesem Werk wurde geschlossen, dass Melchior Pfintzing auch Hofkaplan Kaiser Karls V. gewesen sei, was allerdings bereits im 19. Jahrhundert bezweifelt wurde.

Melchior Pfintzing. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 664.