Frauenordination (Buddhismus)
Frauenordination nennt man im Bereich des Buddhismus die Voll-Ordination zur buddhistischen Nonne, Bhikkhuni, die dadurch einem Mönch, Bhikkhu im Wesentlichen gleichgestellt ist. Darunter fällt auch die Ordination zur Samaneri, die man als Novizinnen-Ordination bezeichnen könnte. Nicht als ordinierte Frauen im eigentlichen Sinn gelten sogenannte 'weißgekleidete Nonnen', oder Mae Chi.
Die Frauenordination wird noch zur Zeit des Buddha eingeführt und stellt sowohl in der Geschichte der Religionen, als auch in der zeitgenössischen indischen Gesellschaft eine Pioniertat dar und stieß in allen folgenden (patriarchalen) Gesellschaften immer wieder auf Widerstand und Ablehnung. Sie geriet auch in den Ländern des Theravada entweder 'in Vergessenheit' (Sri Lanka), oder war 'nie existent' (Thailand).
Im 20. Jahrhundert kam es insbesondere durch Einflüsse aus dem 'Westen' (Bildung und Erziehung bzw. Feminismus und Buddhismus im Westen) zu einem Wiedererstarken der Frauenordination vornehmlich in Ländern und Regionen des Mahayana (Südkorea, Taiwan, Tibet), schließlich auch zur Restauration der Frauenordination in Sri Lanka und zu wachsendem Druck zur Einführung der Frauenordination in Thailand.
Der Buddhismus außerhalb Asiens kennt die Frauenordination seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (praktisch auch im Theravada) und hat herausragende Lehrerinnen-Persönlichkeiten hervorgebracht, wie Ayya Khema, Houn Jiyu-Kennett, Prabhasa Dharma, Charlotte Joko Beck, Pema Chödrön, Tenzin Palmo, Ajahn Sundara, Sylvia Wetzel u.v.a.m.
Siehe auch: Frauenordination (Christentum)