Steinadler
Steinadler | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aquila chrysaetos | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Steinadler (Aquila chrysaetos) ist eine Vogelart, der zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) gehört. Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften in der gesamten Holarktis. In weiten Teilen Europas wurde die Art ausgerottet und lebt dort heute nur noch in Gebirgen.
Beschreibung
Steinadler zählen zu den größten Vertretern der Gattung Aquila. Die Geschlechter des Steinadlers unterscheiden sich deutlich in Größe und Gewicht. Das Weibchen kann eine Körperlänge von 90-100 cm erreichen, wohingegen das Männchen im Mittel rund 10 cm kleiner ist. Die Spannweite variiert zwischen 190 und 210 cm beim Männchen und zwischen 200 und 230 cm beim Weibchen. Weibchen wiegen 3,8 bis 6,7 kg, die leichteren Männchen wiegen 2,8 bis 4,6 kg.
Grundfarbe des Gefieders ist ein einheitliches dunkles Braun. Der Nacken ist goldgelb. Der Schwanz der adulten Tiere ist braun und mehr oder weniger deutlich mit einigen helleren Querstreifen durchsetzt. Der Schnabel ist dunkelgrau, die Iris der Augen ist dunkelbraun. Wie bei allen Arten der Gattung Aquila sind die Beine (Fänge) bis zu den sehr kräftigen gelben Zehen befiedert. Steinadler im ersten Lebensjahr sind insgesamt dunkler braun und haben auffallende, weiße Federpartien auf den inneren Handschwingen und den äußeren Armschwingen. Der Schwanz ist weiß und zeigt eine scharf abgesetzte, breite schwarze Endbinde. Steinadler sind erst ab dem 5. bis 7. Lebensjahr voll ausgefärbt.

Im Flug wirkt der Steinadler trotz seiner Größe meist sehr leicht und elegant. Auffallend sind neben der für Adler typischen starken Fingerung der Handschwingen der relativ lange, gerade abgeschnittene Schwanz. Im Gegensatz zu allen anderen Vertretern der Gattung hebt der Steinadler seine Flügel im Segelflug leicht an, so dass ein leicht V-förmiges Flugbild zustande kommt.
Der Flügel des Steinadlers umfasst wie bei allen Greifvögeln 10 Handschwingen, wovon die sechste mit knapp 60 cm am längsten wird. Die 17 Armschwingen sind zwischen 35 und 40 cm lang. Der Schwanz wird aus 12 Steuerfedern gebildet, die 34 bis 42 cm lang sind.
Steinadler werden nicht selten bis zu 20 Jahre alt, in Gefangenschaft sogar deutlich älter als 30. Ein wildlebendes, beringtes Exemplar wurde 26 Jahre alt.
Verbreitung und Lebensraum
Winterquartier - blau
ganzjähriger Aufenthalt - dunkelgrün
Der Steinadler besiedelt die borealen, die gemäßigten sowie die mediterranen Zonen der gesamten Holarktis, er ist damit der am weitesten verbreitete Vertreter der Gattung Aquila. In der Paläarktis erstreckt sich die Verbreitung im Westen von Schottland in einem breiten Streifen durch Europa und Asien bis Kamtschatka und Japan. Außerdem ist der Norden und Westen Nordamerikas von der Art besiedelt. Durch jahrhundertelange, massive Verfolgung ist die Verbreitung in Europa heute stark zersplittert. In Mitteleuropa ist die Art heute im Wesentlichen auf den Alpenbogen und die Karpaten beschränkt, in Deutschland lebt er nur in den Bayerischen Alpen. Abseits der Alpen liegen die Deutschland räumlich am nächsten liegenden Vorkommen in Dänemark und im Osten Polens. Steinadler besiedeln offene und halboffene Landschaften aller Art mit einem ausreichenden Nahrungsangebot und Felswänden oder älteren Baumbeständen für die Nestanlage. Der Lebensraum reicht von alpinen Matten über große Moore mit kleinen Wäldern im Baltikum bis zu Halbwüsten im Norden Afrikas. Große, geschlossene Wälder werden nur randlich besiedelt. Die heutige starke Konzentration auf gebirgige Landschaften ist zumindest in Europa eine Folge der intensiven Verfolgung.
Jagdweise
Steinadler jagen meist in offenen oder halboffenen Landschaften im bodennahen Flug unter optimaler Ausnutzung jeglicher Deckung. Sie gleiten dabei dicht an Hängen entlang, über Kuppen und kleine Hügel und versuchen ihre Beute auf kurze Distanz zu überraschen. Häufig wird auch von einem Ansitz aus gejagt. Die Beute wird meist auf dem Boden oder im bodennahen Luftraum gegriffen und mit den außerordentlich kräftigen Zehen und Krallen getötet. Sehr große Beutetiere wie Kitze des Steinbocks oder junge Gämsen werden in den Kopf gegriffen. Der Steinadler schlägt dabei seine Krallen durch die Schädeldecke in das Gehirn, in den wenigen beobachteten Fällen wurden diese großen Beutetiere innerhalb von Sekunden getötet.
Weniger häufig ist die Jagd im freien Luftraum, die Erbeutung von ziehenden Kormoranen ist jedoch zum Beispiel schon mehrfach beobachtet worden. In Anbetracht ihrer Größe bewegen sich Steinadler in der Luft außerordentlich wendig und schnell, so wurde mehrfach beobachtet, wie sich ein Steinadler im Flug auf den Rücken drehte und so zum Beispiel einen verfolgenden Kolkraben erbeutete. Gelegentlich jagen 2 (ein Paar?) Steinadler gemeinsam. Dabei schreckt z. B. der erste Vogel die Beute auf oder treibt ein Rudel Gämsen auseinander, während der wenige hundert Meter dahinter fliegende zweite Adler dann ein abgelenktes Opfer schlägt.
Steinadler können keine Kadaver im Flug tragen, deren Gewicht das eigene Körpergewicht deutlich übertrifft. In einem Fall wurde beobachtet, wie ein Adler mehrmals versuchte, ein totes weibliches Steinbockkitz von 9 kg Gewicht davonzuschleppen, es nach einigen Dutzend Metern wieder fallen lassen musste und letztlich erfolglos davonflog. Schwere Beutetiere werden daher entweder zerteilt und portionsweise deponiert, oder der Kadaver wird über mehrere Tage angeflogen.
Nahrung
Steinadler sind außerordentlich kräftig und sehr geschickt. Sie erbeuten regelmäßig Tiere, die erheblich schwerer sind als sie selbst. Das maximale Beutegewicht liegt bei etwa 15 kg. Im Beutespektrum dominieren meist bodenbewohnende, kleine bis mittelgroße Säugetiere von Ziesel- bis Steinbockkitz-Größe, Vögel spielen meist nur eine kleinere Rolle. Meist bilden wenige Säugerarten den Hauptteil der Nahrung. Daneben erbeutet der Steinadler jedoch fast alle kleinen und mittelgroßen Säuger und Vögel, die im jeweiligen Gebiet vorkommen. Insbesondere im Süden des Verbreitungsgebietes frisst er auch regelmäßig Reptilien, dort lassen Steinadler ähnlich wie Bartgeier auch regelmäßig Schildkröten auf Felsen fallen, um so den harten Panzer zu zerbrechen. Insbesondere im Winter, regional aber auch im Sommer, spielt Aas ein wichtige Rolle bei der Ernährung.
Im Schweizer Kanton Graubünden dominierten zur Brutzeit im Beutespektrum Murmeltiere mit 60,2 % aller Beutetiere, an zweiter Stelle folgten junge Gämsen mit 8,0 %. Danach folgten Schneehase, Alpenschneehuhn und Birkhuhn mit jeweils 5,2 %. Im schweizerischen Alpenvorland bestand die Nestlings-Nahrung in 4 Revieren vor allem aus Feldhasen (36,2 % aller Beutetiere), danach folgten Hauskatzen (27,5 %), Rehkitze (14,1 %) und Haushühner (8,1 %). Populationen im Zentralmassiv Frankreichs jagen hauptsächlich Wildkaninchen. In Schottland wurden je nach Region Hasenartige in 10,7 % bis 46,9 % aller im Sommer gefundenen Gewölle nachgewiesen. Weitere wichtige Beutetiere waren dort Schafe und Ziegen (in 0,6 bis 26,8 % aller Gewölle), Rauhfußhühner (5,4 bis 47,8 %) und Rothirsche (als Aas) (1,2 bis 22,3 %).
Fortpflanzung
Horst und Nistplatz
Der Steinadler nistet in Felswänden und auf großen Bäumen. Ein (Felsen-)Horst wird flach und weiträumig begonnen, Horste auf Bäumen sind auch anfangs höher. Je nach Dauer der Nutzung werden die Horste ständig erweitert, ergänzt und repariert, so dass über Jahre hinweg mächtige, nicht selten mehr als zwei Meter in Höhe und Breite messende Horste entstehen. Das Nest wird aus kräftigen Ästen und Zweigen angelegt und mit belaubten Zweigen und Büscheln ausgepolstert. Diese Polsterung erfolgt während der gesamten Brutsaison. Die von beiden Tieren erbauten Horste werden mehrjährig benutzt, und meist hat ein Paar mehrere sogenannte Wechselhorste. Im Gebirge liegen die Horstplätze meist unterhalb der Jagdgebiete, da der Transport der Beute nach unten einfacher ist als nach oben.
Brut und Aufzucht der Jungen
Steinadler werden erst mit etwa sechs Jahren geschlechtsreif. Haben sich zwei Adler gefunden, führen sie, soweit bekannt, eine monogame Dauerehe. Die Balz beginnt im Januar mit teils spektakulären Balzflügen. Die Eiablage erfolgt mit höherem Breitengrad immer später, im Oman im Mittel Anfang Dezember, im Norden von Alaska und Sibirien Anfang Mai. In ganz Europa liegt der Legebeginn recht einheitlich zwischen Mitte März und Mitte April und verändert sich von Norden nach Süden nur unwesentlich. So erfolgten die frühesten Eiablagen in Finnland Anfang März, in der Schweiz Ende Februar.
Das Weibchen legt im Abstand von drei bis vier Tagen meistens zwei Eier, seltener nur eines oder drei. Die kurzspindelförmigen Eier sind glanzlos und meist schmutzigweiß mit brauner, braunvioletter oder hellgrauer Fleckung. Bei mehr als einem Ei sind die weiteren meist gar nicht mehr oder nur sehr spärlich gefleckt. Eier aus den Alpen maßen im Mittel 76,4 x 58,0 mm. Das Gelege wird ab dem ersten Ei überwiegend vom Weibchen bebrütet, das Weibchen wird während der Brut vom Männchen mit Futter versorgt. Die Brutzeit dauert 43 bis 45 Tage.

Die frisch geschlüpften Adler haben ein weißes Dunenkleid, das zweite Dunenkleid wird im Alter von 9. bis 15. Tagen angelegt, ist schmutzig weiß und besteht aus dichteren und gröberen Federn. Das älteste Junge tötet in den ersten Lebenswochen oft seine jüngeren Geschwister. Dieser sogenannte Kainismus ist jedoch im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung Aquila, wie z. B. dem Schreiadler, nicht obligat, sondern tritt vor allem bei Nahrungsknappheit auf. Etwa sieben Wochen nach dem Schlüpfen können die Jungvögel selbst Nahrung aufnehmen. Bis dahin werden sie vom Weibchen mit vom Männchen geschlagener Beute gefüttert. Im Alter von 74 bis 80 Tagen absolvieren die Jungvögel die ersten erfolgreichen Kurzflüge. Die Jungvögel verbringen die ersten 60-70 Tage nach dem Ausfliegen in der unmittelbaren Nestumgebung; etwa 5 Monate nach dem Ausfliegen verlassen die Jungvögel das Revier der Eltern.
Raumnutzung und Siedlungsdichte
Trotz des großen Verbreitungsgebietes liegen bisher nur wenige Daten zum Home Range, also zu der von einem Brutpaar genutzten Fläche vor. Die festgestellten Werte schwanken je nach Lebensraum und Nahrungsangebot erheblich. In Graubünden betrug die Reviergröße nach Sichtbeobachtungen bei 26 Revieren zwischen 29 und 88 km², im Mittel 53 km². In Idaho beflogen 4 Steinadlerpaare ebenfalls nach Sichtbeobachtungen Flächen zwischen 11,6 und 49 km², im Mittel 32,8 km². Methodisch bedingt stellen die hier dargetellten Werte vermutlich eher die Untergrenze der tatsächlichen Home Ranges dar. Steinadler verteidigen ihren gesamten Home Range ganzjährig vehement gegen Artgenossen, eine früher gelegentlich vorgenommene Trennung zwischen dem verteidigten Revier und der zur Nahrungssuche genutzten Fläche ist also nicht gerechtfertigt.
Die großräumige Siedlungsdichte zeigt ebenfalls erhebliche Unterschiede, sie reicht von 1,9 Brutpaaren (BP)/1000 km² in der Umgebung des weißrussischen Wizebsk bis zu 22,7 BP/1000 km² in Teilen Schottlands. Weltweit bewegen sich die Werte meist zwischen 5 und 20 BP/1000 km². In den Alpen wurden recht einheitliche Werte zwischen 7,4 BP/1000 km² in den Niederen Tauern Österreichs und 16,7 BP/1000 km² in den Südalpen Frankreichs festgestellt.
Bestandsentwicklung und Gefährdung

Schon früh wurde der Steinadler nicht mehr nur als „König der Lüfte“ gesehen, sondern auch als Jagdkonkurrent sowie als Feind der Nutztiere. Bereits im 17. Jahrhundert begann die systematische Verfolgung und Ausrottung des Steinadlers, parallel zu Bär, Wolf, Luchs, Bartgeier und anderen. Rigoros wurden in Europa Adler geschossen oder mit Fangeisen und Giftköder gefangen. Horste wurden geplündert und zerstört, so dass am Anfang des 20. Jahrhunderts der Steinadler selbst in den Alpen nahezu ausgerottet war. 1905 wanderte bei Berchtesgaden das letzte deutsche Steinadlerpaar ab. 50 oder mehr erlegte Steinadler waren für einen erfahrenen Jäger in seinem Leben keine Seltenheit.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Stimmen lauter, den Steinadler vor der Ausrottung zu schützen. Der Steinadler wurde zunehmend anerkannt, und die Bewohner der Alpen lernten einen gewissen Stolz für ihr typisches Alpentier zu empfinden. Nach Jahrhunderten der Verfolgung und Bejagung hat sich der alpine Bestand heute wieder weitgehend erholt, so dass wieder zwischen 1000 und 1500 Paare vermutet werden. Strenge Schutzbestimmungen und Strafen, speziell das Verbot der Bejagung, sowie der Rückgang der Verwendung von Pestiziden trugen dazu bei, dass sich der Bestand wieder erholt hat.
Die Nachstellungen finden jedoch bis weit in das 20. Jahrhundert hinein statt: So wurden in Österreich zwischen 1959 und 1965 trotz Schutzprogrammen, gesetzlichen Schutzvorkehrungen und Bewachung mehr als 100 Exemplare geschossen. Auch wurden Abschüsse genehmigt, obwohl der Bestand von 50 Paaren als überaus kritisch einzustufen war. Selbst heute noch ist der Steinadler vor illegalen Horstplünderungen oder Trophäenjagden nicht ganz sicher, obwohl der Abschuss oder die Jagd mittlerweile alpenweit grundsätzlich verboten sind.
Situation in Bayern
In den Bayerischen Alpen wurden bis Anfang der 90er Jahre immer mehr Paare beobachtet, die entweder gar nicht anfingen zu brüten oder aber die Brut sehr früh aufgaben[1]. In dem meisten Fällen war dies auf Helikopter oder Gleitschirmflieger zurückzuführen, welche während der Bebrütungsphase oder in den ersten Lebenswochen der Jungvögel (in denen sie noch nicht zur selbständigen Temperaturregulierung fähig sind) zu nahe an die Horste heranflogen und die Altvögel zum Abflug brachten. Oftmals kühlten dann bis zur Rückkehr der verschreckten Eltern die Eier aus und starben ab, oder die bereits geschlüpften Jungvögel erfroren. Da seit Ende der 90er Jahre fast alle bayerischen Brutpaare durch das Artenhilfsprogramm Steinadler in einem Monitoringsystem genau beobachtet werden, können solche anthropogenen Störungen seither meist verhindert werden. Heute sind die Gründe für scheiternde Brutversuche normalerweise in natürlichen Ursachen wie Schlechtwettereinbrüchen, Störungen durch revierfremde Einzeladler oder Nahrungsmangel zu suchen. In Deutschland brüten etwa 50 Paare im bayerischen Alpenraum. Die Population ist konstant. In Österreich gibt es 260 bis 360 Brutpaare.[2]
Sonstiges
Aufgrund seines majestätischen Aussehens wird der Steinadler oft als Wappentier verwendet.
In vielen Kulturen ist der Adler allgemein, aber auch speziell der Steinadler das Symbol für Stärke, Geschicklichkeit, Macht oder sogar eine Gottheit. Viele Indianerstämme und deren Häuptlinge zierten sich mit Handschwingen der Adler.
Seit dem Jahr 2005 ist der Steinadler Attila aus dem Hanauer Wildpark Alte Fasanerie das Maskottchen der Fußball-Bundesligamannschaft von Eintracht Frankfurt.
Zielkonflikt des Naturschutzes

Auf sechs der acht Kanalinseln von Kalifornien ist der Insel-Graufuchs beheimatet, eine endemische Art, die sich aus dem Graufuchs entwickelt hat, und die ein typisches Beispiel für Inselverzwergung ist. Seit 1994 sind die Bestände dieser Art dramatisch zurückgegangen. Ursache des Rückgangs dieser gefährdeten und daher geschützten Tierart ist primär, dass der Steinadler seit den 1990er Jahren die Inseln als Jagdrevier und seit 1999 sogar als Brutrevier nutzt.
Steinadler haben diese Inseln aus zwei Gründen als Jagdrevier entdeckt. Die Anzahl verwilderter Haustiere hat auf diesen Inseln deutlich zugenommen; diese bilden damit gemeinsam mit den Insel-Graufuchspopulationen ausreichend attraktive Jagdbeute. Gleichzeitig haben auf den Kanalinseln die Bestände des Weißkopfseeadlers abgenommen. Weißkopfseeadler und Steinadler sind Nistplatzkonkurrenten und Steinadler etablierten sich daher nicht auf diesen Inseln, solange dort die Population der Weißkopfseeadler ausreichend hoch war.
Die Bejagung des Insel-Graufuchses ist zwar nicht der einzige Grund für den dramatischen Rückgang dieser Fuchsart; sie trägt jedoch wesentlich zum Populationsrückgang bei. Naturschützer fordern deshalb, dass zugunsten der gefährdeten und daher geschützten Fuchsart der gleichfalls geschützte und gefährdete Steinadler vertrieben wird. Für diese Forderung bestehen derzeit jedoch noch keine Konzepte zur Umsetzung.
Quellen
- ↑ SCHÖPF, 1998
- ↑ J. Feldner, P. Rass u. a.: Avifauna Kärntens: Die Brutvögel. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt 2006, S. 108, ISBN 3-85328-039-0
Literatur
- Fischer, W.: Stein-, Kaffern- und Keilschwanzadler. Die Neue Brehm-Bücherei. Bd. 500 4. Aufl., ISBN 3-89432-223-3.
- Forsman, D.: The Raptors of Europe and the Middle East. Poyser, London 1999, ISBN 0-85661-098-4.
- Glutz v. Blotzheim, U. N., K. M. Bauer & E. Bezzel: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Bd. 4, 2. Aufl., AULA-Verlag, Wiesbaden 1989, ISBN 3-89104-460-7.
- Haller, H.: Der Steinadler (Aquila chrysaetos) als Brutvogel im schweizerischen Alpenvorland: Ausbreitungstendenzen und ihre populationsökologischen Grundlagen. Der Ornithologische Beobachter, Band 91, 1994: 237-254.
- Haller, H.: Der Steinadler in Graubünden. Der Ornithologische Beobachter, Beiheft 9, 1996, ISBN 3-9521064-0-2.
- Watson, J.: The Golden Eagle. Poyser, London 1997, ISBN 0-85661-099-2.