Embryophyta
| Pflanzen | ||||
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| Vorlage:Taxonomy | ||||
hallo
(Eucaryota)
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| Wissenschaftlicher Name | ||||
| Plantae | ||||
| Haeckel, 1866 | ||||
| Vorlage:Subregnume | ||||
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Die Pflanzen bilden ein eigenes Reich innerhalb der Domäne der Eukaryoten. Mit ihnen befasst sich wissenschaftlich die Disziplin der Botanik. Pflanzen leben - im Gegensatz zu den heterotrophen Tieren und Pilzen - fast ausschließlich photoautotroph: Das heißt, sie stellen die zum Wachsen und Leben notwendigen organischen Stoffe mit Hilfe des Sonnenlichts durch Photosynthese selbst her (Phototrophie). Dabei nutzen sie als Kohlenstoffquelle ausschließlich Kohlenstoffdioxid (Autotrophie). Ausnahmen sind einige parasitische Pflanzen, die ihre Nahrung von anderen Pflanzen beziehen und im Laufe der Evolution ihr Chlorophyll (Blattgrün) verloren haben.
Historisch hat sich die Definition des Begriffs Pflanze gewandelt. So werden heute Photosynthese betreibende Prokaryonten wie beispielsweise die Cyanobakterien (Cyanobacteria) nicht mehr zu den Pflanzen gezählt. Dies gilt auch für eine ganze Reihe von Protisten-Arten, beispielsweise die Goldalgen oder Braunalgen. Auch die Pilze wurden ursprünglich mit zu den Pflanzen gezählt, obwohl man heute weiß, dass sie näher mit den Tieren verwandt sind. Sie werden mit den Tieren in ein eigenes Reich gestellt (Opisthokonta). Oder üblicher als eigenes Reich betrachtet.
Heute folgt man in der Biologie fast ausschließlich dem phylogenetischen System, das die Pflanzen anhand ihrer Abstammung systematisch gruppiert. Demnach gelten nur die Algenlinien mit Plastiden aus primärer Endosymbiose zu den echten Pflanzen (Plantae). Dazu gehören die Grünalgen (Chlorophyta), die Streptophyta (enthalten die Landpflanzen, die Schmuckalgen, die Armleuchteralgen und einige weitere Algenlinien), die Rotalgen (Rhodoplantae; nach Saunders und Hommersand 2004) und wahrscheinlich auch die Glaucocystophyceen. Chlorophyta (Grünalgen) und Streptophyta werden als Viridiplantae zusammengefasst. Alle Viridiplantae enthalten Chlorophyll a und Chlorophyll b und speichern die photosynthetisch produzierten Zucker in Form von Stärke in den Chloroplasten. Die Zellwände dieser Organismen bestehen aus Zellulose.
Landpflanzen treten oft in charakteristischen Gruppen, den so genannten Pflanzengesellschaften auf. Pflanzen können durch Abgabe allelopathischer Stoffe auf andere Pflanzen einwirken.
Systematik
Die Systematik des Pflanzenreichs befasst sich mit dem Aufstellen und Aktualisieren eines umfassenden Systems der Pflanzen und spezieller Systeme von Pflanzengruppen.
Es gibt viele unterschiedliche Systeme des Pflanzenreichs. Eines der ersten modernen Systeme stammte von De Candolle (1819). Wichtige deutschsprachige Systeme sind die Systematik der Pflanzen nach Engler und die Systematik der Pflanzen nach Wettstein. Bis vor zehn Jahren war für das System der Bedecktsamigen Pflanzen zudem die Systematik der Bedecktsamer nach Cronquist (1981) des amerikanischen Botanikers Arthur Cronquist wichtig: diese wurde im Strasburger sowie im "Systematik der bedecktsamigen Pflanzen nach Schmeil-Fitschen" übersetzt. Ähnlich aufgebaut wie bei Cronquist ist die Systematik der Bedecktsamer nach Takhtajan. Heute ist das wichtigste System die Systematik der Bedecktsamer nach APG II von 2003, (eine Weiterentwicklung der Systematik der Bedecktsamer nach APG, 1998) der Angiosperm Phylogeny Group.
Reich Plantae
Unterreich Grüne Pflanzen (Viridiplantae)
Grünalgen (Chlorophyta)
- Chlorophyceae
- Trebouxiophyceae
- Ulvophyceae
- verschiedene polyphyletische Linien von beschuppten Flagellaten (vormals Prasinophyceae)
Grünalgen im weiteren Sinne und Landpflanzen (Streptophyta)
- Schmuckalgen (Zygnematophyceae)
- Armleuchteralgen (Charophyceae)
- Mesostigma viride (einziger Flagellat innerhalb der Streptophyta)
- Chlorokybus sp.
- Klebsormidium sp.
- Chaetosphaeridium sp.
- Coleochaete sp.
- Landpflanzen (Embryophyta)
- Moose (Bryophyta)
- Marchantiopsida
- Jungermanniopsida
- Laubmoose (Bryopsida)
- Hornmoose (Anthocerotopsida)
- Gefäßpflanzen
- Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
- Urfarne (Psilophyta)
- Bärlapppflanzen (Lycopsida)
- Schachtelhalme (Equisetopsida)
- Farne (Filicopsida)
- Samenpflanzen (Spermatophyta)
- Nadelholzgewächse (Coniferophyta)
- Palmfarne (Cycadophyta)
- Ginkgopflanzen (Ginkgophyta)
- Gnetophyta
- Blütenpflanzen (Magnoliophyta)
- Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta)
- Moose (Bryophyta)
Unterreich Rotalgen (Rhodoplantae)
Cyanidiophyta
- Cyanidiophyceae
Rhodophyta
- Rhodellophytina
- Rhodellophyceae
- Compsopogonophyceae
- Eurhodophytina
- Bangiophyceae
- Florideophyceae
- Hildenbrandiophycidae
- Nemaliophycidae
- Ahnfeltiophycidae
- Rhodymeniophycidae
(nach Saunders und Hommersand 2004)
Bedeutung für den Menschen
In ihrer Bedeutung für den Menschen unterscheidet man zwischen wildwachsenden Pflanzen, darunter auch die willkürlich so genannten Unkräuter, und Kulturpflanzen.
Zu den teils wild, teils kultiviert wachsenden Nutzpflanzen zählt man die Heilpflanzen (siehe auch Liste der Heilpflanzen) und die Küchenkräuter (siehe auch Kräuter). Bei Gewürzen handelt es sich meist um getrocknete Küchenkräuter (siehe auch Liste der Küchenkräuter und Gewürze). Kräuter für Aufgüsse und Tees werden sowohl frisch als auch getrocknet eingesetzt. Sehr häufig werden aromatische Pflanzen auch nur ihres Duftes wegen angepflanzt, wie es bei duftenden Blumen - insbesondere den Rosen - der Fall ist.
Substanziell genutzt werden auch die in der Regel rauscherzeugenden Drogenpflanzen, die oft zu den Giftpflanzen zählen.
Zierpflanzen werden dagegen aus ästhetischen Gründen angepflanzt; die meisten Zimmerpflanzen gehören in diese Kategorie, vernachlässigt man in geschlossenen Räumen angebaute Kräuter.
Bedeutung für die Umwelt
Einer neuen Studie von Frank Keppler vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik zufolge produzieren Pflanzen große Mengen Methan, die in ihrer Gesamtheit ca. 30 % des globalen Methanausstoßes ausmachen. Diese Tatsache bedeutet jedoch nicht, dass sie zur Klimaerwärmung beitragen.
Trotz der bisher unbekannten Methanemissionen aus den Pflanzen, so betonen jedoch die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in einer Stellungnahme auf die Reaktionen zu ihrer Veröffentlichung, dass der klimaökologische Vorteil der Pflanzen aufgrund ihres weitaus höheren Bindungspotentials für Kohlendioxid im Vergleich zu dem Methanemissionen weiterhin bestehen bleibt und demzufolge z. B. Aufforstungen und Urwaldschutz gut für das Klima sind. Die Wissenschaftler berechneten eine Methanfreisetzung in Höhe von 0,25 bis 1,0 Gramm für jedes gebundene Kilogramm an Kohlendioxid. Selbst die Berücksichtigung eines weitaus höheren Treibhauspotentials des Methans (ca. das 23fache im Vergleich zum Kohlendioxid) verändert dieses Verhältnis nur unwesentlich.
Literatur
- Anita Roth-Nebelsick: Die Prinzipien der pflanzlichen Wasserleitung. Biologie in unserer Zeit 36(2), S. 110 - 118 (2006), ISSN 0045-205X
- Felix R. Paturi: Geniale Ingenieure der Natur. Wodurch uns Pflanzen technisch überlegen sind. Econ Verlag: Düsseldorf, 1974, ISBN 3-430-17378-7
- Ernst-Michael Kranich: Pflanze und Kosmos. Grundlinien einer kosmologischen Botanik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1997, ISBN 3-7725-1680-7
