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Bewusstseinsveränderung

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. November 2006 um 19:34 Uhr durch Markus Mueller (Diskussion | Beiträge) (Einleitung mal NPOVisiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
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Zur Löschdiskussion

Ich habe diesen Artikel schon am 5. November zur Löschung vorgeschlagen, damals mit der Begründung: Eine Reduzierung der Wahrnehmung auf das Unterbewusste und das Vorgaukeln von selbigem als physische Realität, kann man nicht als Bewusstseinserweiterung bezeichnen. Das ist übelster Hippie- und Esoterikerjargon. Was hier gemeint ist, ist eine Bewusstseinsveränderung. Ein Verschieben dahin lohnt sich allerdings nicht, da hierzu schon Meditation und Rausch existieren. Admin Uwe G. entschied dann, den Artikel beizubehalten, mit der Begründung: Der Begriff ist im Deutschen etabliert, auch wenn er neurophysiologisch unsinnig ist. Da die verschiedenen "Techniken" eigene Spezialartikel haben, tuts ein einfacher redirect auch nicht. Es schadet nicht, diesem Begriff einen Kurzartikel mit sinnvollen Verweisen zu verpassen. Eine akzeptable Begründung. Soweit die Vorgeschichte.

Nur: Anstatt dass der Artikel von seinen Betreuern in diese Richtung ausgearbeitet worden wäre, wurde er nur noch schlimmer und schlimmer. So ist jetzt also eine Bewusstseinserweiterung (die es in diesem Sinne nach wie vor nicht gibt) eine "qualitativ erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit", es wird mir gesagt, ich könne eine religiöse Bewusstseinserweiterung bei der Einswerdung mit Gott oder mehreren höheren Wesen erfahren, die sich als "starke, blitzartige bis lang anhaltende Gefühlswallung, gefolgt von einer Phase der Glückseligkeit, der Friedfertigkeit und der Anteilnahme am Leben anderer" äussere, ich könne mit Medidation durch das "Bewusstsein über das eigene Selbst und der Verbindung zum Kosmos" mein Bewusstsein erweitern, oder mir Pilze, LSD, Extasy usw. einwerfen, die dann mein Bewusstsein erweitern würden usw. usf. ich spare es mir, hier den ganzen Unsinn zu zitieren. Kurz gesagt: Im Artikel steht jetzt genau das, was eben nicht drinstehen sollte: Der Zustand nach den beschriebenen Methoden wird als tatsächliche Bewusstseinserweiterung verkauft, während man tatsächlich höchstens eine Bewusstseinsveränderung erfährt, aber ganz bestimmt keine Erweiterung, eher noch eine Reduzierung. So liest sich der Artikel wie ein Relikt aus den 70ern und sollte dringendst gelöscht werden. --85.0.151.69 03:55, 17. Nov. 2006 (CET)


Bewusstseinserweiterung ist ein Begriff, der auf sehr unterschiedliche Weise verwendet werden kann. Er bezeichnet zum einen eine über das alltägliche Bewusstsein hinausgehende Erfahrung, die sich durch eine Veränderung des Bewusstseinszustandes oder das subjektive Gefühl einer größeren Einsichts- oder Wahrnehmungsfähigkeit auszeichnet. Zum Teil werden auch Berichte von Phänomenen damit bezeichnet, die von Betroffenen als „außersinnliche Wahrnehmung“ oder „Außerkörperliche Erfahrung“ bzw. als Erfahrungen der Ich-Entgrenzung (mit Gefühlen der "Grenzenlosigkeit" und der "All-Einheit") beschrieben werden. Grundsätzlich sind alle bewusstseinerweiternden Erfahrungen subjektiv, d.h. sie sind einer wissenschaftlichen Untersuchung in der Regel nicht zugänglich (vgl. Qualia) und haben über ihren Erlebniswert keine objektiv diskutierbare Bedeutung.

In einem erweitertem Sinn kann Bewusstseinserweiterung auch eine Veränderung der eigenen Wahrnehmung, Standpunkte und Einschätzungen durch Lernprozesse und Selbstreflexion bezeichnen.

Arten der Bewusstseinserweiterung

  • Religiöse Bewusstseinserweiterung. Das Empfinden der Einswerdung mit Gott, mit einem oder mehreren höheren Wesen, mit der Natur, dem Universum. Starke, blitzartige bis lang anhaltende Gefühlswallung, gefolgt von einer Phase der Glückseligkeit, der Friedfertigkeit und der Anteilnahme am Leben anderer. In diese Kategorie fallen auch Nahtoderfahrungen.
  • Sensorische Bewusstseinserweiterung. Die scheinbare Verstärkung bis Überlappung von Sinneswahrnehmungen ("Farben schmecken, Töne riechen").
  • Motorische Bewusstseinserweiterung. Der Eindruck physikalisch nicht erklärbarer Handlungen (Flugerfahrungen, Levitation, körperliche Höchstleistungen), die meist in einem kaum kontrollierbaren, aber von der betroffenen Person als bewusst erlebten Stasiszustand geschehen/durchgeführt werden.
  • Gezielte Bewusstseinserweiterung. Von einer Person - z.T. mit fremder Hilfe - herbeigeführter Zustand der Konzentration auf eine Fragestellung, eine Person oder ein Ziel.
  • Temporale Bewusstseinserweiterung. Zum Beispiel prae-kognitive Erfahrungen, der Eindruck, zukünftige Ereignisse zu erleben (vgl. auch Seher).

Methoden zur Bewusstseinserweiterung

Methoden der Bewusstseinserweiterung

Meditation

Meditation und andere mentale Praktiken können zu dem Eindruck einer Erweiterung des Bewusstseins führen. Schritte sind: bewusst werden über das eigene Selbst und dessen Verbindung zum Ganzen (Kosmos), die Identifikationen des eigenen Selbst, unabhängig werden von Gedanken und Prägungen, Blockaden auflösen. Ziel ist letztendlich Erleuchtung, was mit dem Empfinden umschrieben werden kann, das Abgetrenntsein als Individuum vom Ganzen, überwunden zu haben.

Psychoaktive Substanzen

Einige Drogen (diverse Pilzarten oder Kräuter, LSD, Hanf, Extasy) zeigen bei bewusster und zielgerichteter Einnahme eine scheinbar bewusstseinserweiternde Wirkung. Derartige Substanzen werden als schamanische Technik spirituell und als psycholytische Psychotherapie therapeutisch eingesetzt. Andererseits werden Drogen häufig lediglich als Flucht vor der Realität missbraucht. In vielen Ländern ist der Einsatz von Drogen verboten. In Deutschland ergeben sich entsprechende Verbote aus dem Betäubungsmittelgesetz.

Körpereigene Botenstoffe

Das Gefühl der Bewusstseinserweiterung ist auch möglich im Rahmen der Über- oder Unterproduktion von körpereigenen Botenstoffen, die bei körperlicher Anstrengung, monotonen Rhythmen extremer Freude, Dehydrierung, Unterzuckerung u.ä. produziert bzw. gehemmt werden. Darunter fallen zum Beispiel Flow-Gefühle beim Sport, Discobesuch und Techniken im islamischen Sufismus.

Atemtechniken

Stanislav Grof entwickelte das Holotrope Atmen als Alternative zur LSD-Therapie und zur angeblichen Erreichung erweiterter Bewusstseinszustände.

Reizdeprivation

Eine ungefährlichere Möglichkeit derHerbeiführung des Eindrucks einer Bewusstseinserweiterung ist die Verringerung äußerer Reize (Reizdeprivation); sie wird von Mönchen in Tibet angewandt. Die Dunkelheit und Abgeschiedenheit tiefer unterirdischer Kammern reduziert die Stimulation des sensorischen Systems. Besucher der Pyramiden von Ägypten berichten ebenfalls von derartigen Effekten. In der absoluten Dunkelheit und Stille soll es innerhalb kürzester Zeit zu einer ungewohnten Weite des visuellen Gedankenflusses kommen. Das gewöhnliche Weiterproduzieren der Neurotransmitter verursacht eine Sensibilisierung aller Sinne und auch des Gehirns. Der Isolationstank verhindert zusätzlich die sensorische Stimulation durch das eigene Körpergewicht und unterstützt den Eindruck der Bewusstseinserweiterung.

Siehe auch