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Komparativer Kostenvorteil

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Version von 08:44, 1. Sep 2004


Die Theorie der komparativen Kostenvorteile wurde von David Ricardo entwickelt und ist ein Kernpunkt der Außenwirtschaftstheorie. Auf ihrer Grundlage lässt sich die Vorteilhaftigkeit zwischenstaatlichen Handels auch in Fällen begründen, in denen einer der Handelspartner sämtliche Güter weniger effizient produziert als der andere. In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch industrialisierten und niedrig industrialisierten Ländern anwenden.


Die Theorie des komparativen Vorteils besagt, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist demnach der Handel zwischen zwei Ländern immer vorteilhaft, wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche Produktionskostenstrukturen existieren, d.h. wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss als das andere Land (niedrigere Opportunitätskosten). In diesem Fall sollte jedes Land sich auf das Gut spezialisieren, dass es relativ günstiger herstellen kann.


Dabei ist zu beachten, dass nichts über die Verteilung des Handelsgewinnes oder die Effekte der Spezialisierung ausgesagt wird.


Ein Beispiel: Es existieren zwei Länder, A-Land und B-Land, in beiden werden Autos und Rosen produziert.


A-Land verfügt über hoch entwickelte Produktionstechnologie und kann 10 Autos oder 100 Rosen pro Stunde produzieren,

B-Land verfügt über eine niedriger entwickelte Produktionstechnologie und kann nur 1 Auto oder 50 Rosen pro Stunden produzieren.


Tabellarisch dargestellt:


Produktionsmöglichkeit pro Stunde


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   100
B-Land |     1 |    50


Zeitaufwand (=absolute Kosten) in Stunden


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   0,1 |  0,01
B-Land |     1 |  0,02


Bei beiden Produkten hat B-Land höhere absolute Kosten. Werden aber die Opportunitätskosten, d.h. die Menge Rosen, auf die verzichtet werden muss, um ein Auto zu erhalten (und umgekehrt), ergibt sich folgenden Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   0,1
B-Land |    50 |  0,02


Es muss also B-Land nur auf 2 Autos verzichten um 100 Rosen mehr zu produzieren während A-Land für 100 Rosen auf 10 Autos verzichten muss. Dieser geringere notwendige Verzicht ist der komparative Vorteil von B-Land in der Rosenproduktion.


Wenn nun A-Land und B-Land nicht miteinander handeln und sich beide entscheiden, 8 Stunden Autos und 2 Stunden Rosen zu produzieren, ergibt dies folgende Gesamtproduktion:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    80 |   200
B-Land |     8 |   100
=======================
Summe  |    88 |   300


Entscheiden sich die beiden Länder nun, miteinander zu Handeln und sich auf ihren komparativen Vorteil zu konzentrieren, d.h. A-Land produziert nur Autos, B-Land nur Rosen, so ergibt sich folgendes Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   100 |     0
B-Land |     0 |   500
=======================
Summe  |   100 |   500


Durch den Handel und den dadurch effizienteren Arbeitseinsatz wird es also möglich, bei insgesamt unveränderter Arbeitszeit 12 Autos und 200 Rosen mehr zu produzieren.



Eingeordnet unter: AußenwirtschaftVersion von 08:44, 1. Sep 2004


Die Theorie der komparativen Kostenvorteile wurde von David Ricardo entwickelt und ist ein Kernpunkt der Außenwirtschaftstheorie. Auf ihrer Grundlage lässt sich die Vorteilhaftigkeit zwischenstaatlichen Handels auch in Fällen begründen, in denen einer der Handelspartner sämtliche Güter weniger effizient produziert als der andere. In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch industrialisierten und niedrig industrialisierten Ländern anwenden.


Die Theorie des komparativen Vorteils besagt, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist demnach der Handel zwischen zwei Ländern immer vorteilhaft, wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche Produktionskostenstrukturen existieren, d.h. wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss als das andere Land (niedrigere Opportunitätskosten). In diesem Fall sollte jedes Land sich auf das Gut spezialisieren, dass es relativ günstiger herstellen kann.


Dabei ist zu beachten, dass nichts über die Verteilung des Handelsgewinnes oder die Effekte der Spezialisierung ausgesagt wird.


Ein Beispiel: Es existieren zwei Länder, A-Land und B-Land, in beiden werden Autos und Rosen produziert.


A-Land verfügt über hoch entwickelte Produktionstechnologie und kann 10 Autos oder 100 Rosen pro Stunde produzieren,

B-Land verfügt über eine niedriger entwickelte Produktionstechnologie und kann nur 1 Auto oder 50 Rosen pro Stunden produzieren.


Tabellarisch dargestellt:


Produktionsmöglichkeit pro Stunde


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   100
B-Land |     1 |    50


Zeitaufwand (=absolute Kosten) in Stunden


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   0,1 |  0,01
B-Land |     1 |  0,02


Bei beiden Produkten hat B-Land höhere absolute Kosten. Werden aber die Opportunitätskosten, d.h. die Menge Rosen, auf die verzichtet werden muss, um ein Auto zu erhalten (und umgekehrt), ergibt sich folgenden Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   0,1
B-Land |    50 |  0,02


Es muss also B-Land nur auf 2 Autos verzichten um 100 Rosen mehr zu produzieren während A-Land für 100 Rosen auf 10 Autos verzichten muss. Dieser geringere notwendige Verzicht ist der komparative Vorteil von B-Land in der Rosenproduktion.


Wenn nun A-Land und B-Land nicht miteinander handeln und sich beide entscheiden, 8 Stunden Autos und 2 Stunden Rosen zu produzieren, ergibt dies folgende Gesamtproduktion:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    80 |   200
B-Land |     8 |   100
=======================
Summe  |    88 |   300


Entscheiden sich die beiden Länder nun, miteinander zu Handeln und sich auf ihren komparativen Vorteil zu konzentrieren, d.h. A-Land produziert nur Autos, B-Land nur Rosen, so ergibt sich folgendes Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   100 |     0
B-Land |     0 |   500
=======================
Summe  |   100 |   500


Durch den Handel und den dadurch effizienteren Arbeitseinsatz wird es also möglich, bei insgesamt unveränderter Arbeitszeit 12 Autos und 200 Rosen mehr zu produzieren.



Eingeordnet unter: AußenwirtschaftVersion von 08:44, 1. Sep 2004


Die Theorie der komparativen Kostenvorteile wurde von David Ricardo entwickelt und ist ein Kernpunkt der Außenwirtschaftstheorie. Auf ihrer Grundlage lässt sich die Vorteilhaftigkeit zwischenstaatlichen Handels auch in Fällen begründen, in denen einer der Handelspartner sämtliche Güter weniger effizient produziert als der andere. In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch industrialisierten und niedrig industrialisierten Ländern anwenden.


Die Theorie des komparativen Vorteils besagt, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist demnach der Handel zwischen zwei Ländern immer vorteilhaft, wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche Produktionskostenstrukturen existieren, d.h. wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss als das andere Land (niedrigere Opportunitätskosten). In diesem Fall sollte jedes Land sich auf das Gut spezialisieren, dass es relativ günstiger herstellen kann.


Dabei ist zu beachten, dass nichts über die Verteilung des Handelsgewinnes oder die Effekte der Spezialisierung ausgesagt wird.


Ein Beispiel: Es existieren zwei Länder, A-Land und B-Land, in beiden werden Autos und Rosen produziert.


A-Land verfügt über hoch entwickelte Produktionstechnologie und kann 10 Autos oder 100 Rosen pro Stunde produzieren,

B-Land verfügt über eine niedriger entwickelte Produktionstechnologie und kann nur 1 Auto oder 50 Rosen pro Stunden produzieren.


Tabellarisch dargestellt:


Produktionsmöglichkeit pro Stunde


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   100
B-Land |     1 |    50


Zeitaufwand (=absolute Kosten) in Stunden


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   0,1 |  0,01
B-Land |     1 |  0,02


Bei beiden Produkten hat B-Land höhere absolute Kosten. Werden aber die Opportunitätskosten, d.h. die Menge Rosen, auf die verzichtet werden muss, um ein Auto zu erhalten (und umgekehrt), ergibt sich folgenden Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   0,1
B-Land |    50 |  0,02


Es muss also B-Land nur auf 2 Autos verzichten um 100 Rosen mehr zu produzieren während A-Land für 100 Rosen auf 10 Autos verzichten muss. Dieser geringere notwendige Verzicht ist der komparative Vorteil von B-Land in der Rosenproduktion.


Wenn nun A-Land und B-Land nicht miteinander handeln und sich beide entscheiden, 8 Stunden Autos und 2 Stunden Rosen zu produzieren, ergibt dies folgende Gesamtproduktion:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    80 |   200
B-Land |     8 |   100
=======================
Summe  |    88 |   300


Entscheiden sich die beiden Länder nun, miteinander zu Handeln und sich auf ihren komparativen Vorteil zu konzentrieren, d.h. A-Land produziert nur Autos, B-Land nur Rosen, so ergibt sich folgendes Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   100 |     0
B-Land |     0 |   500
=======================
Summe  |   100 |   500


Durch den Handel und den dadurch effizienteren Arbeitseinsatz wird es also möglich, bei insgesamt unveränderter Arbeitszeit 12 Autos und 200 Rosen mehr zu produzieren.



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Die Theorie der komparativen Kostenvorteile wurde von David Ricardo entwickelt und ist ein Kernpunkt der Außenwirtschaftstheorie. Auf ihrer Grundlage lässt sich die Vorteilhaftigkeit zwischenstaatlichen Handels auch in Fällen begründen, in denen einer der Handelspartner sämtliche Güter weniger effizient produziert als der andere. In der Realität lässt sich dies vor allem auf Handelsbeziehungen zwischen hoch industrialisierten und niedrig industrialisierten Ländern anwenden.


Die Theorie des komparativen Vorteils besagt, dass die Vorteilhaftigkeit des Handels zwischen zwei Ländern nicht von den absoluten Produktionskosten abhängt, sondern von den relativen Kosten der produzierten Güter zueinander. Grundsätzlich ist demnach der Handel zwischen zwei Ländern immer vorteilhaft, wenn bei beiden Handelspartnern unterschiedliche Produktionskostenstrukturen existieren, d.h. wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger Einheiten eines anderen Gutes verzichten muss als das andere Land (niedrigere Opportunitätskosten). In diesem Fall sollte jedes Land sich auf das Gut spezialisieren, dass es relativ günstiger herstellen kann.


Dabei ist zu beachten, dass nichts über die Verteilung des Handelsgewinnes oder die Effekte der Spezialisierung ausgesagt wird.


Ein Beispiel: Es existieren zwei Länder, A-Land und B-Land, in beiden werden Autos und Rosen produziert.


A-Land verfügt über hoch entwickelte Produktionstechnologie und kann 10 Autos oder 100 Rosen pro Stunde produzieren,

B-Land verfügt über eine niedriger entwickelte Produktionstechnologie und kann nur 1 Auto oder 50 Rosen pro Stunden produzieren.


Tabellarisch dargestellt:


Produktionsmöglichkeit pro Stunde


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   100
B-Land |     1 |    50


Zeitaufwand (=absolute Kosten) in Stunden


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   0,1 |  0,01
B-Land |     1 |  0,02


Bei beiden Produkten hat B-Land höhere absolute Kosten. Werden aber die Opportunitätskosten, d.h. die Menge Rosen, auf die verzichtet werden muss, um ein Auto zu erhalten (und umgekehrt), ergibt sich folgenden Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    10 |   0,1
B-Land |    50 |  0,02


Es muss also B-Land nur auf 2 Autos verzichten um 100 Rosen mehr zu produzieren während A-Land für 100 Rosen auf 10 Autos verzichten muss. Dieser geringere notwendige Verzicht ist der komparative Vorteil von B-Land in der Rosenproduktion.


Wenn nun A-Land und B-Land nicht miteinander handeln und sich beide entscheiden, 8 Stunden Autos und 2 Stunden Rosen zu produzieren, ergibt dies folgende Gesamtproduktion:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |    80 |   200
B-Land |     8 |   100
=======================
Summe  |    88 |   300


Entscheiden sich die beiden Länder nun, miteinander zu Handeln und sich auf ihren komparativen Vorteil zu konzentrieren, d.h. A-Land produziert nur Autos, B-Land nur Rosen, so ergibt sich folgendes Bild:


       | Autos | Rosen
-----------------------
A-Land |   100 |     0
B-Land |     0 |   500
=======================
Summe  |   100 |   500


Durch den Handel und den dadurch effizienteren Arbeitseinsatz wird es also möglich, bei insgesamt unveränderter Arbeitszeit 12 Autos und 200 Rosen mehr zu produzieren.



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